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Drohender Handelskrieg zwischen USA und China

06.10.2011  |  Redaktion
Open in new windowEdelmetalle und Rohstoffe gaben im gestrigen Handel nach. Die anhaltende Stärke des Dollars macht derzeit allen in Dollar denominierten Anlagen zu schaffen. Hedgefonds und andere private Investoren verharren weiterhin in Unsicherheit darüber, in welche Richtung sich die Märkte in Zukunft bewegen werden und warten auf klare Signale der Zentralbanken, dass diese ihr Quantitative Easing Programm ausbauen - alias: mehr Geld drucken.

Diesbezüglich sieht es so aus, als ob die Bank of England gewillt ist, den Investoren mit einer zweiten und 50 Milliarden Pfund schweren Runde Quantitative Easing entgegenzukommen, die der währungspolitische Ausschuss der Bank voraussichtlich morgen beschließen wird. In den USA bekräftigte Ben Bernanke, Präsident der Federal Reserve, nochmals, dass die Fed bereitstehe um der "nahezu stagnierenden" US-Wirtschaft zu helfen. Dies ist seine Art zu sagen, dass er bereit ist, mehr Geld zu drucken.

Bernanke übte auch harsche Kritik an der chinesischen Geldpolitik. Er merkte an, dass das Niedrighalten des Yuan seiner Meinung nach "einen normaleren Aufschwung der Weltwirtschaft behindere" und "in gewissem Maße dem Aufschwung schade". Am gleichen Tag stimmte auch der US-Senat mit großer Mehrheit dafür, die Diskussion über ein neues Gesetzt zu eröffnen. Durch dieses sollen Zölle gegenüber Ländern erhoben werden, die den Wert ihrer Währungen unterdrücken. Der republikanische Sprecher des Repräsentantenhauses John Boehner meinte hingegen, es sei für die US-Politiker ein "sehr gefährlicher Schritt" solche Debatten zu führen.

Die Chinesische Führung ließ den Yuan seit Juni gegenüber dem Dollar ansteigen (zum Teil angetrieben durch die massive Inflation in China). Diesen Schritt taten sie nicht einmal ungern, solange die relative Stärke des Euro ihre eingebüßte Wettbewerbsfähigkeit in den USA kompensierte. Da der Euro sich derzeit jedoch signifikant gegenüber dem Yuan abwertet - und somit die chinesischen Exporte in die Eurozone gefährdet - ist China nun möglicherweise mit dem Verlust seiner beiden großen internationalen Absatzmärkte konfrontiert.

Aus diesem Grund wird China ein Interesse daran haben, seine Währung wieder an den Dollar zu koppeln um auf dem amerikanischen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies wiederum wird Bernankes Fed dazu ermutigen, mehr Quantitative Easing durchzuführen, um durch die Schwächung des Dollars amerikanische Exporte nach China zu fördern. Eine detailliertere Beschreibung der Dynamik dieser Situation bietet Jim Rickards von Tangent Capital. Unter anderem schreibt er dabei: "Der einzige todsichere Gewinner dieses Nullsummen-Währungskriegs ist Gold".

Der Goldpreis hielt sich jüngst stabiler als die Silber-, Platin- und Palladiumpreise und der Gold/Silber-Ratio steht derzeit bei 56. Dies bedeutet, dass der Preis von 56 Unzen Silber äquivalent zu dem von einer Unze Gold ist. Ende April dieses Jahres - als die hohen Ölpreise zum Kauf von Rohstoffen ermutigten und die Inflationserwartungen hoch waren - fiel der Gold/Silber-Ratio auf bis zu 32. Für die nächsten Jahre erwarten viele Analysten, wie beispielsweise Eric Sprott von Sprott Asset Management, dass der Gold/Silber-Ratio auf bis zu 15 absinken wird, wenn mehr und mehr Menschen physisches Silber als erschwinglichere und gleichwertige Alternative zu anderen Edelmetallen entdecken.

Der Gold/Platin-Ratio ist auch am fallen. Eine Unze Gold kostet derzeit 1,12 Unzen Platin - eine signifikante Abweichung vom Trend der letzten 20 Jahre, in denen Gold immer zwischen 80% und 100% des Platinpreises gehandelt wurde. Aber wie GoldMoneys James Turk bemerkt, ist "Gold im Moment das sicherere der beiden Metalle, da die Flucht zu den sicheren Häfen in Zeiten monetärer Unsicherheiten eine überwältigende Kraft entwickelt. Und Gold ist der sicherste Hafen, weil es kein Kontrahentenrisiko besitzt."


© GoldMoney News Desk
www.GoldMoney.com/de





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