Warum die Fed keine andere Wahl hat als Geld zu drucken!
17.10.2005 | Dr. Marc Faber
Wenn die Fed das nächste mal mit ihrer üblichen Aufgabe, dem Gelddrucken, beginnt, dann wird die Konsumentenpreisinflation begleitet von erneuerter Dollarschwäche wahrscheinlich sowohl die Vermögenspreisinflation - speziell im Eigenheimsektor - als auch die Einkommenszuwächse überschreiten. Dies sollte gewährleisten, dass die bevorstehende Rezession durch eine Konsumentenpreisinflation und simultane wirtschaftliche Schwäche gekennzeichnet sein wird.
In der Vergangenheit habe ich bewiesen, dass Wirtschaftswachstum und Deflation völlig vereinbar ist. Das ganze Wirtschaftswachstum der USA im 19. Jahrhundert war ein deflationärer Boom. Fallende Preise führten zu starken Realeinkommensgewinnen. Mit der Zeit konnten die Arbeiter mit ihren Einkommen einen immer größeren Korb an Waren erwerben, weil die Preise für Konsumgüter und Rohstoffe fielen.
Mit anderen Worten ausgedrückt, während Inflation das Äquivalent von Kaufkraftverlust darstellt, steigt in deflationären Zeiten die Kaufkraft des Geldes an. In der Deflation sind meine heutigen 100 Dollar in einem Jahr weit mehr wert, weil ich dann einen größeren Korb an Waren und Anlagen damit erwerben kann, deren Preise fallen. Meiner Meinung nach, ist daher nichts Schlechtes an einer Deflation. Warum ist dann die amerikanische Fed so über Deflation besorgt, dass Mr. Bernanke sogar vorschlug US-Dollar-Noten aus einem Hubschrauber abzuwerfen um sie zu bekämpfen?
Es gibt eine Bedingung unter der Deflation ein Desaster ist und diese ist, wenn die gesamte Kreditmarktschuld einen hohen Prozentsatz der Wirtschaft ausmacht. Wenn die Schulden so hoch sind wie heute, würden die sinkenden Preise und vor allem die sinkenden Vermögenspreise zu Chaos im Wirtschaftssystem und zu massiven Ausfällen und Bankrotten führen.
Ich möchte hinzufügen, dass zwischen 1950 und 1980 das Verhältnis zwischen BIP und Verschuldung annähernd konstant blieb. Aber nach 1980 und im Speziellen nachdem Mr. Greenspan 1987 Vorsitzender der Fed wurde, explodierte das Verhältnis der Verschuldung zum BIP. Daher ist nicht die Deflation das Problem, sonder die vorangegangene Schuldeninflation für welche die expansive Geldpolitik der Fed voll und ganz verantwortlich ist. Somit begann die Fed im Jahr 2001, nachdem sie ein Geld- und Schuldenmonster erschaffen hatte, eine groß angelegte Gelddruckoperation um die Deflation zu vermeiden.
Geldangebotsverknappung
Nun ist es wahr, dass sich wie meine Freunde von Gavekal betonten, kürzlich das Geldmengenwachstum verlangsamt hat. Laut Gavekal ist die amerikanische monetäre Basis über die letzten sechs Monate zurückgegangen, was gewöhnlich ein Anzeichen dafür ist, dass finanzielle Mittel tatsächlich knapp sind. Gewöhnlich sind solche Perioden von Rückläufiger monetärer Basis von einer schlechten Aktienentwicklung und sehr oft von einer Art Crash gefolgt.
Nun, ich habe keinen Zweifel, dass Geld knapper geworden ist, was ebenfalls durch die Dollarstärke seit Beginn des Jahres widergespiegelt wird. Jedoch sollten wir das Faktum nicht übersehen, dass trotz knappem Geld - die Fed Fund Rate wurde innerhalb eines Jahres von 1% auf aktuell 3,75% erhöht - die kurzfristigen Zinsen verglichen zum nominalen Wirtschaftswachstums und der Inflation immer noch sehr niedrig sind. In der Tat liegt die Fed Fund Rate mit 3,75% unter der unoffiziellen amerikanischen Inflationsrate von ca. 5% und signifikant unter dem nominalen Wirtschaftswachstum.
Des Weiteren tun Beobachter der monetären Konditionen gut, nicht nur auf das Geldmengenwachstum sondern auch auf das Kreditwachstum zu blicken, das in der letzten Zeit in den Himmel schoss! Laut Doug Noland von PrudentBear.com, hat sich das Volumen amerikanischer Bankkredite auf Jahresbasis um 13,5% auf 544,7 Milliarden USD gesteigert. Unter dieser Gesamtzahl nahmen die Wertpapierkredite 145,6 Milliarden USD ein, 12,7% mehr als ein Jahr zuvor. Waren- und Industriekredite stiegen um jährlich 18,8%.
Immobilienkredite steigen auf Jahresrate um 16,7%. Die Emission von Asset Backed Securities betrug allein in diesem Jahr schon 451 Milliarden USD, was einen Anstieg von 21% gegenüber der vergleichbaren Periode des Jahres 2004 entspricht. Die Emission von Eigenheimkredit-ABS in Höhe von 286 Milliarden USD liegt 24% über dem Wachstum in der gleichen Periode des Jahres 2004.
Ich möchte anmerken, dass 13,5% annualisiertes Kreditwachstum nur 3,6% Wirtschaftswachstum hervorrufen. In anderen Worten, die amerikanischen Kredite wachsen vier Mal schneller als die amerikanische Wirtschaft - nicht gerade ein Anzeichen für eine gesunde und gut ausgeglichene Wirtschaft. Der monetäre Überhang den die Fed nach dem Jahr 2000 geschaffen hatte und die schnelle Kreditexpansion hoben die amerikanischen Eigenheimpreise in den letzten Jahren sehr bedeutend an.
Ich möchte erwähnen, dass die Eigenheiminflation in den USA genauso wie in Großbritannien und Australien bereits geschehen, früher oder später ebenfalls zurückgehen wird (meiner Meinung nach mehr früher als später). Weiters brach in Großbritannien und Australien nach dem Rückgang der Eigenheiminflation auch der Konsum beachtlich ein. Ich würde daher in den USA ebenfalls einen drastischen Konsumrückgang erwarten.
Aber der kritische Punkt ist hier die Vermögenspreisinflation, welche die Konsumentenpreisinflation im Jahr 1980 ablöste, und die amerikanische Öffentlichkeit im Glauben lies, dass steigende Vermögenspreise - erst Akten und seit 2000 Eigenheime - für immer Bestandteile des Wirtschaftlichen Umfeldes sein würden. Daher begannen die amerikanischen Haushalte weniger und weniger zu sparen und sich in Punkto Altersvorsorge mehr und mehr auf steigende Vermögenspreis zu verlassen
Ich bin nicht überrascht, dass die amerikanischen Ökonomen und Strategen andauernd eine neue "Ecke" gefunden haben um das Niveau der überbewerteten Aktien- und Immobilienmärkte und ihrer Währung zu rechtfertigen, was mich aber wirklich verwirrt, ist wie die Welt und Mr. Greenspan immer noch glauben können, dass die Expansion der amerikanische Wirtschaft immer noch "intakt" ist.
In der Vergangenheit habe ich bewiesen, dass Wirtschaftswachstum und Deflation völlig vereinbar ist. Das ganze Wirtschaftswachstum der USA im 19. Jahrhundert war ein deflationärer Boom. Fallende Preise führten zu starken Realeinkommensgewinnen. Mit der Zeit konnten die Arbeiter mit ihren Einkommen einen immer größeren Korb an Waren erwerben, weil die Preise für Konsumgüter und Rohstoffe fielen.
Mit anderen Worten ausgedrückt, während Inflation das Äquivalent von Kaufkraftverlust darstellt, steigt in deflationären Zeiten die Kaufkraft des Geldes an. In der Deflation sind meine heutigen 100 Dollar in einem Jahr weit mehr wert, weil ich dann einen größeren Korb an Waren und Anlagen damit erwerben kann, deren Preise fallen. Meiner Meinung nach, ist daher nichts Schlechtes an einer Deflation. Warum ist dann die amerikanische Fed so über Deflation besorgt, dass Mr. Bernanke sogar vorschlug US-Dollar-Noten aus einem Hubschrauber abzuwerfen um sie zu bekämpfen?
Es gibt eine Bedingung unter der Deflation ein Desaster ist und diese ist, wenn die gesamte Kreditmarktschuld einen hohen Prozentsatz der Wirtschaft ausmacht. Wenn die Schulden so hoch sind wie heute, würden die sinkenden Preise und vor allem die sinkenden Vermögenspreise zu Chaos im Wirtschaftssystem und zu massiven Ausfällen und Bankrotten führen.
Ich möchte hinzufügen, dass zwischen 1950 und 1980 das Verhältnis zwischen BIP und Verschuldung annähernd konstant blieb. Aber nach 1980 und im Speziellen nachdem Mr. Greenspan 1987 Vorsitzender der Fed wurde, explodierte das Verhältnis der Verschuldung zum BIP. Daher ist nicht die Deflation das Problem, sonder die vorangegangene Schuldeninflation für welche die expansive Geldpolitik der Fed voll und ganz verantwortlich ist. Somit begann die Fed im Jahr 2001, nachdem sie ein Geld- und Schuldenmonster erschaffen hatte, eine groß angelegte Gelddruckoperation um die Deflation zu vermeiden.
Geldangebotsverknappung
Nun ist es wahr, dass sich wie meine Freunde von Gavekal betonten, kürzlich das Geldmengenwachstum verlangsamt hat. Laut Gavekal ist die amerikanische monetäre Basis über die letzten sechs Monate zurückgegangen, was gewöhnlich ein Anzeichen dafür ist, dass finanzielle Mittel tatsächlich knapp sind. Gewöhnlich sind solche Perioden von Rückläufiger monetärer Basis von einer schlechten Aktienentwicklung und sehr oft von einer Art Crash gefolgt.
Nun, ich habe keinen Zweifel, dass Geld knapper geworden ist, was ebenfalls durch die Dollarstärke seit Beginn des Jahres widergespiegelt wird. Jedoch sollten wir das Faktum nicht übersehen, dass trotz knappem Geld - die Fed Fund Rate wurde innerhalb eines Jahres von 1% auf aktuell 3,75% erhöht - die kurzfristigen Zinsen verglichen zum nominalen Wirtschaftswachstums und der Inflation immer noch sehr niedrig sind. In der Tat liegt die Fed Fund Rate mit 3,75% unter der unoffiziellen amerikanischen Inflationsrate von ca. 5% und signifikant unter dem nominalen Wirtschaftswachstum.
Des Weiteren tun Beobachter der monetären Konditionen gut, nicht nur auf das Geldmengenwachstum sondern auch auf das Kreditwachstum zu blicken, das in der letzten Zeit in den Himmel schoss! Laut Doug Noland von PrudentBear.com, hat sich das Volumen amerikanischer Bankkredite auf Jahresbasis um 13,5% auf 544,7 Milliarden USD gesteigert. Unter dieser Gesamtzahl nahmen die Wertpapierkredite 145,6 Milliarden USD ein, 12,7% mehr als ein Jahr zuvor. Waren- und Industriekredite stiegen um jährlich 18,8%.
Immobilienkredite steigen auf Jahresrate um 16,7%. Die Emission von Asset Backed Securities betrug allein in diesem Jahr schon 451 Milliarden USD, was einen Anstieg von 21% gegenüber der vergleichbaren Periode des Jahres 2004 entspricht. Die Emission von Eigenheimkredit-ABS in Höhe von 286 Milliarden USD liegt 24% über dem Wachstum in der gleichen Periode des Jahres 2004.
Ich möchte anmerken, dass 13,5% annualisiertes Kreditwachstum nur 3,6% Wirtschaftswachstum hervorrufen. In anderen Worten, die amerikanischen Kredite wachsen vier Mal schneller als die amerikanische Wirtschaft - nicht gerade ein Anzeichen für eine gesunde und gut ausgeglichene Wirtschaft. Der monetäre Überhang den die Fed nach dem Jahr 2000 geschaffen hatte und die schnelle Kreditexpansion hoben die amerikanischen Eigenheimpreise in den letzten Jahren sehr bedeutend an.
Ich möchte erwähnen, dass die Eigenheiminflation in den USA genauso wie in Großbritannien und Australien bereits geschehen, früher oder später ebenfalls zurückgehen wird (meiner Meinung nach mehr früher als später). Weiters brach in Großbritannien und Australien nach dem Rückgang der Eigenheiminflation auch der Konsum beachtlich ein. Ich würde daher in den USA ebenfalls einen drastischen Konsumrückgang erwarten.
Aber der kritische Punkt ist hier die Vermögenspreisinflation, welche die Konsumentenpreisinflation im Jahr 1980 ablöste, und die amerikanische Öffentlichkeit im Glauben lies, dass steigende Vermögenspreise - erst Akten und seit 2000 Eigenheime - für immer Bestandteile des Wirtschaftlichen Umfeldes sein würden. Daher begannen die amerikanischen Haushalte weniger und weniger zu sparen und sich in Punkto Altersvorsorge mehr und mehr auf steigende Vermögenspreis zu verlassen
Ich bin nicht überrascht, dass die amerikanischen Ökonomen und Strategen andauernd eine neue "Ecke" gefunden haben um das Niveau der überbewerteten Aktien- und Immobilienmärkte und ihrer Währung zu rechtfertigen, was mich aber wirklich verwirrt, ist wie die Welt und Mr. Greenspan immer noch glauben können, dass die Expansion der amerikanische Wirtschaft immer noch "intakt" ist.