Der Goldene Zyklus
03.07.2013 | Peter Schiff
Die New York Times liefert die endgültige Interpretation der schweren Kursverlusten am Goldmarkt. Einer ihrer Artikel lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Vor zwei Jahren waren die Goldbugs am Durchdrehen, als der Goldpreis fast um das Sechsfache gestiegen war. Doch seit zwei zermürbenden Jahren sinkt er nur noch, er hat sich fast halbiert, und das treibt die Goldbugs in die Flucht. Den jüngsten Empfehlungen führender Wall-Street-Firmen zufolge wird der Goldkurs noch weiter sinken; ausgehend von den heutigen Ständen kann mit weiteren Verluste von 40% gerechnet werden, bevor eine Stabilisierung einsetzt.
Diese schwere Niederlage sagt auch eine Menge über das Vertrauen der Verbraucher in die weltweite Erholung aus. Die stark rückläufigen Inflationsraten als auch die Wiederkehr anderer, wirtschaftlich produktiverer Investitionen wie Aktien, Immobilien und Bankeneinlagen haben den Glanz des Goldes verblassen lassen.
Auch wenn sich die amerikanische Wirtschaft aktuell nicht mehr ganz so schnell erholt, so befindet sie sich zumindest auf einem stabilen Wachstumskurs. Die vor zwei Jahren noch dominierenden Ängste sind größtenteils verschwunden, an ihre Stelle trat eine Erholung, die den Traum der Goldspekulanten in einem Alptraum verkehrte.
Diese Analyse spiegelt recht gut den derzeit herrschenden Meinungskonsens wider. Der Knackpunkt ist nur folgender: Es handelt sich hier um eine Zusammenfassung eines Artikels, der am 29. August 1976 in der New York Times erschienen war. Damals stand Gold kurz vor einer historischen Kursbewegung, die das Metall innerhalb von etwas mehr als drei Jahren um mehr als 700% in die Höhe treiben sollte. Wäre es möglich, dass sich die Geschichte wiederholt?
Als der New-York-Times-Artikel verfasst wurde, hatte sich der Goldpreis gerade von knapp 200 $ (gegen Ende 1974) auf 103 $ pro Unze halbiert. Bei der Marke von 200 $ stoppte die wilde dreijährige Kurs-Rally, welche 1971 eingesetzt hatte, nachdem US-Präsident Nixon das Goldfenster "vorrübergehend" schloss und somit die Flexibilität der Goldkurse zuließ. Bis zu dieser Entscheidung war der Goldpreis zwei Generationen lang bei 35 $ pro Unze fixiert gewesen. In den folgenden drei Jahren stieg er der dann um 450%; diese Gewinne bestätigten auch die Prognosen der “Goldbugs“, die für den Fall einer Aussetzung der Goldkurskoppelung einen rapiden Anstieg des Goldpreise vorhergesagt hatten.
Diese Treffsicherheit der einst marginalisierten Analysten war eine bittere Pille für alle Mainstream-Stimmen aus Washington und der Wall Street, die das "barbarische Relikt" aus machtpolitischen und kommerziellen Gründen nur zu gerne im Abfalleimer der Geschichte gesehen hätten. So unglaublich es heute auch scheinen mag: Als der Goldpreis noch bei 35 $ lag, prognostizierten das US-Finanzministerium und der Chef der Federal Reserve für den Fall einer Demonetisierung sogar Wertverluste für Gold und folglich auch sinkende Kurse.
Natürlich lagen die staatlichen Experten vollkommen falsch. Gleich nach der Entkopplung vom Dollar wurden die Goldpreise in einer ersten Phase durch die höchsten Inflationsraten seit Jahrzehnten und einer deutlichen Verschlechterung des Zustands der US-Wirtschaft im Rahmen der “Guns & Butter“-Politik der 1960er angeheizt. Mitte der 1970er Jahre konnte sich die amerikanische Wirtschaft aber wieder stabilisieren, die Inflation und die Arbeitslosenquoten sanken wieder. Als die Goldkurse ab 1975 dann nicht mehr stiegen, sondern deutlich fielen, konnten auch die Stimmen der traditionellen Machteliten ihre Schadenfreude nicht mehr verbergen. Als der Goldpreis dann fast 100 $ pro Unze erreicht hatte, ein Verlust von fast 50%, hatten Grab- und Nachreden auf den Goldmarkt plötzlich Hochkonjunktur. Alle gingen davon aus, dass die Goldmanie nie wiederkehren würde.
Was der Verfasser des Artikels aber nicht wissen konnte: Der Goldmarkt hatte vier Tage vor Erscheinen des Artikels seine Talsohle erreicht. Nur wenige wussten damals, dass die Zeit der ökonomischen Misere der 1970er gerade erst begonnen hatte. Als Inflation und Rezession in den späten 1970ern mit geballter Kraft zurückkehrten, ging Gold wie "eine Rakete ab" (in Anlehnung an einen Hit aus den 1970ern). Im Januar 1980 erreicht Gold dann bei 850 $ pro Unze sein finales Hoch. Die zweite Aufwärtsbewegung in der Tat die größeren Kursgewinne gebracht.
Vor zwei Jahren waren die Goldbugs am Durchdrehen, als der Goldpreis fast um das Sechsfache gestiegen war. Doch seit zwei zermürbenden Jahren sinkt er nur noch, er hat sich fast halbiert, und das treibt die Goldbugs in die Flucht. Den jüngsten Empfehlungen führender Wall-Street-Firmen zufolge wird der Goldkurs noch weiter sinken; ausgehend von den heutigen Ständen kann mit weiteren Verluste von 40% gerechnet werden, bevor eine Stabilisierung einsetzt.
Diese schwere Niederlage sagt auch eine Menge über das Vertrauen der Verbraucher in die weltweite Erholung aus. Die stark rückläufigen Inflationsraten als auch die Wiederkehr anderer, wirtschaftlich produktiverer Investitionen wie Aktien, Immobilien und Bankeneinlagen haben den Glanz des Goldes verblassen lassen.
Auch wenn sich die amerikanische Wirtschaft aktuell nicht mehr ganz so schnell erholt, so befindet sie sich zumindest auf einem stabilen Wachstumskurs. Die vor zwei Jahren noch dominierenden Ängste sind größtenteils verschwunden, an ihre Stelle trat eine Erholung, die den Traum der Goldspekulanten in einem Alptraum verkehrte.
Diese Analyse spiegelt recht gut den derzeit herrschenden Meinungskonsens wider. Der Knackpunkt ist nur folgender: Es handelt sich hier um eine Zusammenfassung eines Artikels, der am 29. August 1976 in der New York Times erschienen war. Damals stand Gold kurz vor einer historischen Kursbewegung, die das Metall innerhalb von etwas mehr als drei Jahren um mehr als 700% in die Höhe treiben sollte. Wäre es möglich, dass sich die Geschichte wiederholt?
Als der New-York-Times-Artikel verfasst wurde, hatte sich der Goldpreis gerade von knapp 200 $ (gegen Ende 1974) auf 103 $ pro Unze halbiert. Bei der Marke von 200 $ stoppte die wilde dreijährige Kurs-Rally, welche 1971 eingesetzt hatte, nachdem US-Präsident Nixon das Goldfenster "vorrübergehend" schloss und somit die Flexibilität der Goldkurse zuließ. Bis zu dieser Entscheidung war der Goldpreis zwei Generationen lang bei 35 $ pro Unze fixiert gewesen. In den folgenden drei Jahren stieg er der dann um 450%; diese Gewinne bestätigten auch die Prognosen der “Goldbugs“, die für den Fall einer Aussetzung der Goldkurskoppelung einen rapiden Anstieg des Goldpreise vorhergesagt hatten.
Diese Treffsicherheit der einst marginalisierten Analysten war eine bittere Pille für alle Mainstream-Stimmen aus Washington und der Wall Street, die das "barbarische Relikt" aus machtpolitischen und kommerziellen Gründen nur zu gerne im Abfalleimer der Geschichte gesehen hätten. So unglaublich es heute auch scheinen mag: Als der Goldpreis noch bei 35 $ lag, prognostizierten das US-Finanzministerium und der Chef der Federal Reserve für den Fall einer Demonetisierung sogar Wertverluste für Gold und folglich auch sinkende Kurse.
Natürlich lagen die staatlichen Experten vollkommen falsch. Gleich nach der Entkopplung vom Dollar wurden die Goldpreise in einer ersten Phase durch die höchsten Inflationsraten seit Jahrzehnten und einer deutlichen Verschlechterung des Zustands der US-Wirtschaft im Rahmen der “Guns & Butter“-Politik der 1960er angeheizt. Mitte der 1970er Jahre konnte sich die amerikanische Wirtschaft aber wieder stabilisieren, die Inflation und die Arbeitslosenquoten sanken wieder. Als die Goldkurse ab 1975 dann nicht mehr stiegen, sondern deutlich fielen, konnten auch die Stimmen der traditionellen Machteliten ihre Schadenfreude nicht mehr verbergen. Als der Goldpreis dann fast 100 $ pro Unze erreicht hatte, ein Verlust von fast 50%, hatten Grab- und Nachreden auf den Goldmarkt plötzlich Hochkonjunktur. Alle gingen davon aus, dass die Goldmanie nie wiederkehren würde.
Was der Verfasser des Artikels aber nicht wissen konnte: Der Goldmarkt hatte vier Tage vor Erscheinen des Artikels seine Talsohle erreicht. Nur wenige wussten damals, dass die Zeit der ökonomischen Misere der 1970er gerade erst begonnen hatte. Als Inflation und Rezession in den späten 1970ern mit geballter Kraft zurückkehrten, ging Gold wie "eine Rakete ab" (in Anlehnung an einen Hit aus den 1970ern). Im Januar 1980 erreicht Gold dann bei 850 $ pro Unze sein finales Hoch. Die zweite Aufwärtsbewegung in der Tat die größeren Kursgewinne gebracht.