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Globaler Stimulus: Kann er die Deflation stoppen?

11.10.2011  |  Clif Droke
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In den letzten Monaten sanken zudem die Ölpreise. Ein sinkender Ölpreis hat allgemein preismindernde Konsequenzen für ein breites Spektrum von Verbraucherpreisen und wirkt in gewisser Weise deflationär. Könnte es sein, dass die Aufsichtbehörden die deflationären Trends aktiv befördern, um die Preise auf ein gewisses Niveau sinken zu lassen, mit dem Ziel, das politische Streben gegen einen dritten Stimulierungsversuch zu zerstreuen? In diesem Jahr kam es zu weitreichenden basispolitischen Mobilisierungen gegen weitere Stimuli. Angetrieben werden die Prostest von der Sorge, dass weitere ökonomische Rettungsaktionen die Einzelhandelspreise weiter steigen lassen und den Dollar, wie auch die Anleiherenditen, weiter schwächen werden. Deutlich sinkende Preisniveaus im Rohstoffsektor könnten diesen Protest schwächen und der Fed als nötigen politischen Vorwand für weitere Stimulierungen dienen.

Vor dem Hintergrund des offensichtlichen Scheiterns des QE 2-Programms der Fed scheint unter den Analysten Konsens darüber zu herrschen, dass ein drittes QE-Programm (QE 3) den deflationären Trend am Immobilienmarkt kaum abschwächen und auch kaum positive Effekte für den Arbeitsmarkt bringen wird. Und in diesen Bereichen zeigt sich die Deflation eben am deutlichsten. Und ein koordinierter Stimulus, bei dem die Zentralbanken und Regierungen der Welt zusammenwirken?

Da die USA weiterhin die weltgrößte Verbrauchernation sind, hängt das Schicksal der Weltwirtschaft immer noch zum großen Teil vom Zustand der US-Wirtschaft ab. Wäre es unter diesen Umständen nicht sinnvoll, würden die Zentralbanken der Welt gemeinsame Anstrengungen unternehmen, um die deflationären Folgen des Jahres 2012 umzukehren? Ein koordiniertes Stimulusprogramm könnte, wenn es nur groß genug wäre, die deflationären Kräfte zumindest vorübergehend daran hindern, der Wirtschaft im Jahr 2012 schwereren Schaden zuzufügen. Das wäre auch der letzte gequälte Versuch, die seit 2008 wirkende ökonomische Kontraktion umzukehren, bevor die grimmigen Kräfte des 120-Jahre-Zyklus in den Jahren 2013-2014 zuschlagen.

Der Goldpreis könnte unterdessen von einer solchen Geldpolitik profitieren. Jeder monetäre Stimulierungsversuch würde mit größter Sicherheit zu einer Schwächung des Dollars führen, was wiederum den Goldpreis in die Höhe treiben würde.

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Aus langfristig-zyklischer Perspektive gäbe es für diese Stimulusrunde jedoch kaum noch Unterstützung. Es bleibt nur noch ein Zyklus, der 4-Jahre-Zyklus (bekannt auch als Präsidentenzyklus), der seinem Höhepunkt entgegenstrebt, bevor die Talsohle des 120-Jahre-Zyklus 2014 ansteht. Er wird im nächsten Jahr seinen Höhepunkt erreichen. Mit Blick auf die anderen längerfristigen Zyklen, die alle im Sinken begriffen sind, ist er eigentlich kaum noch von Bedeutung; er könnte aber zumindest theoretisch einen stützenden Hintergrund für ein koordiniertes Stimulusprogramm im Jahr 2012 bieten.

Ob selbst global koordinierte Stimulusmaßnahmen bei der Deflationsbekämpfung größeren Erfolg haben können, ist zweifelhaft. Bestenfalls könnte ein solcher Versuch einen vorübergehenden Ausgleich des deflationären Drucks auf die Aktien- und Rohstoffkurse bewirken - vielleicht springt auch ein Minimum an Unterstützung für die Wirtschaft dabei heraus. Es ist jedoch mehr als zweifelhaft, dass ein solcher Stimulus die aktuelle Arbeitslosenquote wirklich senken oder eben die US-Verbraucherwirtschaft deutlich stimulieren wird. Dass der Privatimmobiliensektor dann seinen Abwärtstrend durchbricht, kann als genauso unwahrscheinlich gelten. Ein koordinierter globaler Stimulus wäre wahrscheinlich bestenfalls eine 1-jährige Absicherung gegen einen kompletten deflationären Zusammenbruch, solange, bis die Abwärtskräfte der langfristigen Zyklen in den Jahren 2013 und 2014 unaufhaltsam Wirkung zeigen.


© Clif Droke
www.clifdroke.com

Dieser Artikel wurde am 07.10.11 auf http://news.goldseek.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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