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Ian Gordon: Gold - Absicherung gegen anstehenden Wirtschaftskollaps

13.10.2011  |  The Gold Report
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Vier Dinge gehen dem Herbstbeginn eines jeden Zyklus voraus: Die Zinssätze erreichen Spitzenstände, der Verbraucherpreisindex erreicht sein Hoch, ein Aktien-Bärenmarkt setzt ein - so wie zwischen 1981 und 1982 - und es kommt zu einer Rezession. Der Herbst ist dann immer die Zeit, in der Aktien, Anleihen und Immobilien aus zyklischer Sicht am besten abschneiden. Es ist die spekulativste Phase im Zyklus; und hier beginnen sich auch die Schulden exponentiell anzuhäufen, Gold entwickelt sich in diesem zyklischen Abschnitt also sehr schlecht. Und die Goldpreise fielen schließlich auch von 850 $-Hoch, das gegen Sommerende erreicht wurde, auf 250 $/ oz gegen Ende Herbst; der Dow stieg von 777 auf 11.750 und der Immobiliensektor entwickelte sich sehr, sehr gut. Der Immobiliensektor hat also eine Wachstumsperiode von drei Jahreszeiten, Aktien eine Wachstumsperiode von zwei Jahreszeiten - bis Ende Herbst - Gold hingegen bis dahin nur eine einzige.

In der Winterphase des Zyklus, die wir auch den Tilgungszeitraum nennen, stirbt nun die Wirtschaft. Eine deflationäre Depression hält Einzug, und der Zyklus wird von den erdrückenden Schuldenlasten im System, die hauptsächlich in der Herbstphase aufgetürmt wurden, übermannt. Wenn es in den Winter geht, verhalten wir uns sehr defensiv und investieren zunehmend in Gold, das sich im weiteren Verlauf außergewöhnlich gut entwickelt - wie auch Goldaktien. Am allgemeinen Aktienmarkt läuft es miserabel. Zwischen 1929 und 1932 verlor der Dow 90% seines Wertes. Immobilien laufen ebenfalls sehr, sehr schlecht, was der Depression geschuldet ist und der Tatsache, dass sich die Hausbesitzer beim Kauf ihrer Häuser enorm verschuldeten. In jener Zeit verloren viele Menschen ihre Häuser, weil die das Geld für die Hypothekenraten nicht mehr aufbringen konnten. Die Häuserpreise sanken auf sehr niedrige Stände, und in vielen Fällen lagen die Hypothekenschulden deutlich höher als der Wert der Häuser.


The Gold Report: Wo befinden wir uns aktuell im Zyklus?

Ian Gordon: Wir befinden uns im Winter. Das Signal für den beginnenden Winter war das Hoch der Aktienkurse im Januar 2000 im Dow und im März 2000 im NASDAQ. Das war das Ende des Herbstes. Und übrigens stand der Dow damals höher als im Oktober 2007, aber man muss auch anmerken, dass wir es hier wirklich mit einer Anomalie zu tun hatten, die dem Papiergeldsystem geschuldet ist. Die Federal Reserve konnte reichlich Geld drucken, dieses in die Wirtschaft pumpen und den Aktienmarkt auch nach 2000 - bis ins Jahr 2007 - ankurbeln. Die Geldschöpfung trug dann auch zur Entstehung der größten Immobilienblase der Geschichte bei - und wir kennen ja den weiteren Verlauf dieser Bubble.


The Gold Report: Wenn ich mir jetzt ihre düstere Winterprognose und die entsprechenden Kursziele anschaue, dann wird der Dow Jones Industrial Average um mehr als 90 % fallen, von aktuell ungefähr 11.000 auf nur 1.000 Punkte. Das klingt nach einem globalen ökonomischen Meltdown von bislang ungekannten Ausmaßen.

Ian Gordon: Die Politik versucht verzweifelt, die Wirtschaft mithilfe von Geldschöpfung zu stimulieren. Der Bärenmarkt, der im Jahr 2000 begann, hält also auch 2011 an. Normalerweise haben Bärenmärkte nur ein Drittel der Laufzeit des vorhergehenden Bullenmarktes; doch hier ist es ganz offensichtlich nicht der Fall. Wir denken also, dass es sehr traumatisch wird, wenn das Ende tatsächlich ansteht. Letztendlich wird die Federal Reserve die Kontrolle verlieren und nicht mehr in der Lage sein, die Feuer an den Aktienmärkten erneut zu entfachen, weil dieser schließlich den wirklichen Zustand der Realwirtschaft widerspiegelt. Wir denken sogar, dass ein mit 1.000 Punkten bewerteter Dow vielleicht noch zu optimistisch ist. Er könnte unserer Meinung nach sogar in Richtung 500 fallen, wenn wir die Entwicklungen der Jahre 1929 -1932 als Maßstab anlegen.


The Gold Report: Das würde also ernorme Arbeitslosigkeit bedeuten, oder nicht?

Ian Gordon: Das würde im Grunde ein Desaster bedeuten: Enorm hohe Arbeitslosigkeit, gewaltige Bankrotte, Leute am Existenzminimum, Armut und ein Staat, der praktisch kein Geld mehr aufbringen kann, um in Depressionszeiten Unterstützung zu leisten. Vergessen Sie nicht, dass die USA zu Beginn der letzten Depression eine extrem reiche Nation waren; die Vereinigten Staaten waren mit großem Abstand der größte Gläubiger der Welt. Während der 1920er wurden die Staatsschulden der USA stetig abbezahlt, zu Beginn der letzten Depression stand die Nation mit einer Staatsverschuldung von nur 16 Mrd. $ da. Als die Depression losging, hatte die US-Regierung Unmengen Geldmittel zur Verfügung, um sie während der Depression an allen Ecken auszugeben, mit dem Ziel, die Wirtschaft irgendwie am Laufen zu halten. Praktisch betrachtet, gelang ihr das allerdings nie. Erst der Zweite Weltkrieg brachte uns aus der Depression.




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