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Auslese bei den Junior-Goldunternehmen

05.07.2013  |  Scott Wright
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Da auch der GDX um 10% fiel, erlebten Goldaktieninvestoren und -spekulanten ein wirklich miserables Jahr 2012, ein Jahr der Frustration und von Überraschungsmomenten. Was war bloß los mit den Goldaktien? Warum verhielten sie sich nicht wie gewohnt?

Sicherlich würde das Jahr 2013 für die Junior-Aktien viel besser ausfallen. Diese niedergeschlagenen Aktien waren reif für eine beeindruckende Wiederbelebung. Wenn Gold und die Aktien der großen Produzenten wenigstens einen kleinen Zuwachs verzeichnen würden, würden die Junior-Aktien alles andere übertreffen. Leider kam es jedoch zu einem noch größeren Einbruch bei den Junior-Aktien.

Zu Beginn dieses Jahres war die Stimmung am Junior-Markt bereits am Boden. Und die Stimmung fiel noch weiter. Man kann es einfach nicht schönreden, das vergangene Jahr war einfach katastrophal für Gold. Dieser Trend hat sich natürlich auch auf die Aktien der Unternehmen übertragen, die das Metall fördern.

Gold musste einiges durchmachen: den massiven Aufwärtstrend an den Börsen, durch den die Attraktivität von Alternativinvestitionen litt, und die unglaublich seltene Futures-Panik. Gold erreichte Tiefststände, die man inmitten seines langen Bullenmarktaufwärtstrends nicht für möglich gehalten hätte. Im Jahr 2013 allein musste Gold bisher 27% einbüßen und fiel auf Werte, die zuletzt im Jahr 2010 erreicht wurden. Diese Entwicklung hat sich natürlich auch auf die Aktien übertragen, wobei der GDXJ Verluste in Höhe von 58% verzeichnete.

Es ist kaum zu glauben, dass der GDXJ seit seinem Hoch im Jahr 2010 um 81% gefallen ist. Ein Rückgang dieses Ausmaßes hat diesem Sektor wahrhaftig den Todesstoß versetzt. Tief in ihren Herzen sind die meisten Investoren davon überzeugt, dass der Goldbullenmarkt vorüber ist. Wenn dies der Fall wäre, wären die besten Tage der Goldaktien sicherlich auch vorbei, wobei die meisten Junior-Aktien der Vergangenheit angehören würden.

Aus der Sicht eines Laien sieht die derzeitige Situation recht unheilvoll aus. In den Mainstream-Medien wimmelt es von bärischen Kommentaren zum Goldmarkt. Die bärische Stimmung sowie der Goldpreisrückgang seit Jahresbeginn um mehr als 400 USD haben den Produzenten einen harten Schlag versetzt. Einfache Mathematik zeigt, dass sich die Margen maßgeblich verringert haben.

Führende Produzenten haben bereits große Abschreibungen auf die Bilanzwerte einiger Vermögenswerte vorgenommen oder bereiten diese vor (die Produktion und/oder die Reserven erweisen sich angesichts der geringeren Goldpreise als nicht wirtschaftlich tragbar). Die Exploration und die Entwicklung mussten nahezu auf allen Ebenen Einbußen hinnehmen (vom Junior- bis zum großen Unternehmen). Außerdem gestaltet sich die Kapitalbeschaffung immer schwieriger. Wenn man es nicht besser wüsste, würde man denken, dass wir auf einen langfristigen Bärenmarkt zugehen.

Zum Glück braucht es nur ein bisschen Objektivität und Rationalität, um zu erkennen, dass wir weit von einem Übergang zu einem langfristigen Bärenmarkt entfernt sind. Der Schaden in diesem Sektor ist zwar enorm, aber die strukturellen Fundamentaldaten von Gold sind einfach zu stark, als dass Gold den Geist aufgeben könnte.

Der Goldpreisrückgang war auf technische und stimmungsbedingte Faktoren zurückzuführen, nicht auf die Fundamentaldaten. Die Nachfrage ist nach wie vor hoch. In den kommenden Jahren wird hierbei mit einem Zuwachs gerechnet, wenn immer mehr Investoren Gold als verlässliche Absicherung in ihr fiatwährungbasiertes Portfolio aufnehmen.

Als Nachwirkung dieses Abwärtstrends werden die Fundamentaldaten wahrscheinlich eine neue Dynamik erleben. Wie bereits erwähnt, haben die geringeren Preise die Minengesellschaften dazu gezwungen, die Produktion zu drosseln, die Entwicklung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben und die Exploration maßgeblich einzuschränken. All diese Einschränkungen, auch wenn sie nur vorübergehend sind, werden die Bergbauindustrie bezüglich der Reserveerneuerung zweifellos etwas zurückwerfen.

Dies wird dazu führen, dass die nächste Generation an Minen nicht schnell genug in Betrieb genommen werden kann, um die Erschöpfung der Reserven auszugleichen, sowie zu Einbußen im Rahmen der Entwicklungsprojekte. Wie kann sich das alles positiv auf die Fundamentaldaten auswirken? Letztendlich wird es zu einem größeren wirtschaftlichen Ungleichgewicht kommen. Das Angebot wird der Nachfrage bei weitem nicht nachkommen können.

Eine verminderte Produktion, eine drohender Produktionsrückgang und/oder die Unfähigkeit, mit der Nachfrage mitzuhalten, werden die Preise letztendlich in die Höhe treiben. Wenn dieses Ungleichgewicht moderat ausfällt, müssen die Minengesellschaften zusammen an einem Strang ziehen. Das werden sie nur tun, wenn es aus finanzieller Perspektive sinnvoll ist.

Kommen wir zurück zu den Junior-Minengesellschaften. Angenommen, dass der Goldbullenmarkt intakt ist und die Preise künftig ansteigen werden, werden die Junior-Unternehmen erneut Erfolge verzeichnen. Leider trugen und werden diese äußerst riskanten, überschaubaren Unternehmen die Last dieser anhaltend schwierigen Situation auch künftig tragen. Sie befinden sich außerdem inmitten eines Ausleseprozesses, der den Junior-Markt einer radikalen Veränderung unterziehen wird.

Fakt ist, dass zahlreiche Junior-Unternehmen diese Auslese nicht überleben werden. Dieses Scheitern wird darauf zurückzuführen sein, dass sie ihre Projekte nicht finanzieren können. Leider ist die Rentabilität vieler Junior-Unternehmen bereits jetzt durch ihre finanzielle Lage gefährdet.

Im Rahmen unserer letzten Untersuchung der Junior-Goldexplorationsunternehmen haben wir mehr als 600 in den USA und Kanada notierte Unternehmen analysiert. Allein anhand ihrer Marktkapitalisierung wird deutlich, dass dieser Sektor reif für einen Ausleseprozess ist. Mehr als 60% der Aktien hatten eine Marktkapitalisierung von weniger als 10 Mio. USD, wobei sie bei nahezu 50% der Unternehmen bei unter 5 Mio. USD lag.




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