Schuldenkrise: Jetzt droht den Rettern der Kollaps
18.10.2011 | DAF
Der Rettungsschirm sollte den schuldengeplagten Ländern der Eurozonze wieder auf die Beine helfen. Was aber passiert, wenn die Retter mit ihren Hilfen überlastet sind und selbst Probleme bekommen? Genau das könnte bald eintreten, denn im Abstufungsfieber der Rating-Agenturen gerät nicht nur Frankreich, sondern sogar Deutschland ins Visier.
Die Chefvolkswirte von Commerzbank und Barclays Capital Deutschland, Jörg Krämer und Thorsten Polleit, rechnen damit, dass Frankreich seine Top-Kreditwürdigkeit verlieren wird. "Ein neues Rettungspaket für die Schuldenländer im Süden der Währungsunion wird auch die französischen Staatsfinanzen belasten ",sagte Krämer "Handelsblatt Online ". Er sehe daher die Gefahr, dass die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonitätsnote Frankreichs bereits in den kommenden Wochen mit einem negativen Ausblick versieht. "Im kommenden Jahr könnte dann die Bestnote von AAA endgültig fallen", sagte Krämer weiter. Zum einen werde das Wirtschaftswachstum "deutlich" nachlassen. "Zum anderen dürften die Politiker wegen des Präsidentenwahlkampfs zögern, Steuern zu erhöhen oder Ausgaben zu senken."
Auch für Barclays-Chefökonom Polleit ist die Gefahr, dass Frankreich sein AAA-Rating verliert, nicht von der Hand zu weisen. "Die Probleme der heimischen Banken können zu massiven zusätzlichen Belastungen für die Finanzlage des französischen Staates werden", sagte Polleit "Handelsblatt Online". Und die Haushaltslage der Franzosen sei bereits alles andere als vertrauenserweckend. Polleit hält es überdies für möglich, dass auch Deutschland ins Visier der Rating-Agenturen geraten könnte. Zwar könne Deutschland mit seiner bisherigen Haushaltsplanung, wenn sie sich denn umsetzen lasse, die Schuldenlast bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den kommenden Jahren absenken. Das jedoch bedinge, dass keine neuen Belastungen für den Haushalt erwachsen.
"Die Hilfeleistungen aber, die die Bundesregierung nun anderen Euroraum-Ländern geben will, können zu einer drastischen Verschlechterung der Entwicklung der Schuldenlasten führen, die dann in der Tat auch Zweifel am AAA-Rating Deutschlands wecken könnten."
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© DAF Deutsches Anleger Fernsehen AG
Die Chefvolkswirte von Commerzbank und Barclays Capital Deutschland, Jörg Krämer und Thorsten Polleit, rechnen damit, dass Frankreich seine Top-Kreditwürdigkeit verlieren wird. "Ein neues Rettungspaket für die Schuldenländer im Süden der Währungsunion wird auch die französischen Staatsfinanzen belasten ",sagte Krämer "Handelsblatt Online ". Er sehe daher die Gefahr, dass die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonitätsnote Frankreichs bereits in den kommenden Wochen mit einem negativen Ausblick versieht. "Im kommenden Jahr könnte dann die Bestnote von AAA endgültig fallen", sagte Krämer weiter. Zum einen werde das Wirtschaftswachstum "deutlich" nachlassen. "Zum anderen dürften die Politiker wegen des Präsidentenwahlkampfs zögern, Steuern zu erhöhen oder Ausgaben zu senken."
Auch für Barclays-Chefökonom Polleit ist die Gefahr, dass Frankreich sein AAA-Rating verliert, nicht von der Hand zu weisen. "Die Probleme der heimischen Banken können zu massiven zusätzlichen Belastungen für die Finanzlage des französischen Staates werden", sagte Polleit "Handelsblatt Online". Und die Haushaltslage der Franzosen sei bereits alles andere als vertrauenserweckend. Polleit hält es überdies für möglich, dass auch Deutschland ins Visier der Rating-Agenturen geraten könnte. Zwar könne Deutschland mit seiner bisherigen Haushaltsplanung, wenn sie sich denn umsetzen lasse, die Schuldenlast bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den kommenden Jahren absenken. Das jedoch bedinge, dass keine neuen Belastungen für den Haushalt erwachsen.
"Die Hilfeleistungen aber, die die Bundesregierung nun anderen Euroraum-Ländern geben will, können zu einer drastischen Verschlechterung der Entwicklung der Schuldenlasten führen, die dann in der Tat auch Zweifel am AAA-Rating Deutschlands wecken könnten."
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