Goldpreisentwicklung gleicht einem Tanz um das "goldene Liquiditätskalb" US-Fed
15.07.2013 | Thorsten Proettel
Gold-ETCs sind erste Wahl für Institutionelle
Eine wichtige Rolle für die Goldhausse der letzten Jahre und den aktuellen Preisverfall spielen bekanntlich die börsengehandelten Goldfonds mit physischer Besicherung (ETCs). Sie lassen sich sozusagen per Knopfdruck wie jedes andere Wertpapier auch handeln und weisen dabei zumeist eine relativ geringe Spanne zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis aus. Dies macht sie neben anderen Eigenschaften vor allem bei institutionellen Anlegern beliebt, die im Gegensatz zu Privatanlegern nicht nur "Buy and hold"-Strategien verfolgen, sondern sich im Zweifel auch schnell von einem Investment trennen, obald der Wind dreht.
Heterogene Entwicklung der Gold-ETCs
Während die Gold-ETCs zum Jahreswechsel 2012/13 mit einem weltweiten Gesamtbestand in Höhe von mehr als 2.630 Tonnen Gold ein Allzeithoch erreichten, sind seit Mitte Februar deutliche Abverkäufe zu verzeichnen (siehe erster Chart). Hierbei kann jedoch nicht von einer allgemeinen Flucht der Anleger aus Gold-ETCs gesprochen werden, wie der Blick auf die Entwicklung der Goldbestände verschiedener Emittenten zeigt (siehe zweiter Chart).
Das vor allem bei Privatanlegern in Deutschland beliebte Papier "Xetra-Gold" verzeichnete seit Jahresanfang lediglich Abflüsse in Höhe von 0,4%, wobei ein Teil davon auch auf Auslieferungen von Barren zurückzuführen ist. Ähnlich sieht es bei den süd-afrikanischen "NewGold Debentures" und beim kanadischen Anbieter Sprott aus. Dagegen verkaufte der US-amerikanische Weltmarktführer SPDR seit Januar 412 Tonnen Gold beziehungsweise 30,5% seiner Bestände vom Jahresende 2012. Auch Schweizer Adressen und Fonds aus Großbritannien mussten heftige Fondsverkäufe verkraften.
Abverkauf zuletzt gebremst
In der Summe haben die ETCs seit Jahresanfang rund 650 Tonnen Gold veräußert, was knapp einem Viertel ihrer ursprünglichen Bestände entspricht. Ein wesentliches Motiv dürften, wie bereits mehrfach an dieser Stelle geschildert, Umschichtungen in den haussierenden Aktienmarkt sein sowie die Ankündigung der US-Fed, ihre Anleihenkäufe möglicherweise schon in diesem Jahr einzuschränken. Möglicherweise bekam Fed-Chef Bernanke aber zuletzt Angst vor der eigenen Courage, denn am Mittwoch stellte er in seiner Rede auf einer Veranstaltung in Cambridge eine weiterhin sehr expansive Geldpolitik in Aussicht.
Der Goldpreis als grundsätzlicher Profiteur von Gelddruckmaßnahmen kletterte daraufhin am Donnerstag in der Spitze bis auf 1.298 USD je Feinunze. Und der Silberpreis erreichte mit 20,26 USD den höchsten Stand seit Mitte Juni. Sogar der Abverkauf der ETCs wurde - zumindest vorübergehend - gestoppt. Erstmals seit dem 9. Mai kauften die Emittenten per Saldo an einem Tag wieder eine nennenswerte Menge Gold. Insgesamt erinnert die Situation an den Finanzmärkten damit an die biblische Geschichte vom goldenen Kalb. In Anlehnung daran könnte die aktuelle Lage als Tanz der Börsianer um das "goldene Liquiditätskalb" US-Fed gesprochen werden.
Eine wichtige Rolle für die Goldhausse der letzten Jahre und den aktuellen Preisverfall spielen bekanntlich die börsengehandelten Goldfonds mit physischer Besicherung (ETCs). Sie lassen sich sozusagen per Knopfdruck wie jedes andere Wertpapier auch handeln und weisen dabei zumeist eine relativ geringe Spanne zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis aus. Dies macht sie neben anderen Eigenschaften vor allem bei institutionellen Anlegern beliebt, die im Gegensatz zu Privatanlegern nicht nur "Buy and hold"-Strategien verfolgen, sondern sich im Zweifel auch schnell von einem Investment trennen, obald der Wind dreht.
Heterogene Entwicklung der Gold-ETCs
Während die Gold-ETCs zum Jahreswechsel 2012/13 mit einem weltweiten Gesamtbestand in Höhe von mehr als 2.630 Tonnen Gold ein Allzeithoch erreichten, sind seit Mitte Februar deutliche Abverkäufe zu verzeichnen (siehe erster Chart). Hierbei kann jedoch nicht von einer allgemeinen Flucht der Anleger aus Gold-ETCs gesprochen werden, wie der Blick auf die Entwicklung der Goldbestände verschiedener Emittenten zeigt (siehe zweiter Chart).
Das vor allem bei Privatanlegern in Deutschland beliebte Papier "Xetra-Gold" verzeichnete seit Jahresanfang lediglich Abflüsse in Höhe von 0,4%, wobei ein Teil davon auch auf Auslieferungen von Barren zurückzuführen ist. Ähnlich sieht es bei den süd-afrikanischen "NewGold Debentures" und beim kanadischen Anbieter Sprott aus. Dagegen verkaufte der US-amerikanische Weltmarktführer SPDR seit Januar 412 Tonnen Gold beziehungsweise 30,5% seiner Bestände vom Jahresende 2012. Auch Schweizer Adressen und Fonds aus Großbritannien mussten heftige Fondsverkäufe verkraften.
Abverkauf zuletzt gebremst
In der Summe haben die ETCs seit Jahresanfang rund 650 Tonnen Gold veräußert, was knapp einem Viertel ihrer ursprünglichen Bestände entspricht. Ein wesentliches Motiv dürften, wie bereits mehrfach an dieser Stelle geschildert, Umschichtungen in den haussierenden Aktienmarkt sein sowie die Ankündigung der US-Fed, ihre Anleihenkäufe möglicherweise schon in diesem Jahr einzuschränken. Möglicherweise bekam Fed-Chef Bernanke aber zuletzt Angst vor der eigenen Courage, denn am Mittwoch stellte er in seiner Rede auf einer Veranstaltung in Cambridge eine weiterhin sehr expansive Geldpolitik in Aussicht.
Der Goldpreis als grundsätzlicher Profiteur von Gelddruckmaßnahmen kletterte daraufhin am Donnerstag in der Spitze bis auf 1.298 USD je Feinunze. Und der Silberpreis erreichte mit 20,26 USD den höchsten Stand seit Mitte Juni. Sogar der Abverkauf der ETCs wurde - zumindest vorübergehend - gestoppt. Erstmals seit dem 9. Mai kauften die Emittenten per Saldo an einem Tag wieder eine nennenswerte Menge Gold. Insgesamt erinnert die Situation an den Finanzmärkten damit an die biblische Geschichte vom goldenen Kalb. In Anlehnung daran könnte die aktuelle Lage als Tanz der Börsianer um das "goldene Liquiditätskalb" US-Fed gesprochen werden.