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Arbeitslosigkeit in China?

24.10.2011  |  Prof. Antal E. Fekete
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Tauscht Bettlerbüchse gegen Goldwaschschale!

Gold hat die gefürchtete Eigenschaft, dass es dort, wo es nicht geschätzt wird, verschwindet und einen Ort aufsucht, an dem es willkommen ist. Und ein solcher Ort ist heutzutage China. China weiß, wie man zum Goldproduzenten Nr. 1 der Welt wird. China versteht es, seine Goldreserven in wenigen Jahren unaufdringlich zu verdoppeln. Unglaublich! Die chinesische Regierung ermahnt ihre Bürger, und zwar ganze 1,34 Milliarden Chinesen, in aller Offenheit, Gold (und Silber) für schwere Zeiten zur Hand zu haben. Das ist ein weiser Rat: Von nichts kommt nichts. Bereitet Euch auf Notzeiten vor. Seid selbstständig. Habt Gold. Zählt nicht auf die staatlich garantierte "Arbeitslosenversicherung" und althergebrachte "Sicherheitszahlungen": Wenn man sie am meisten braucht, werden sie einfach nicht mehr gewährt.

Noch bevor sich in China größere Arbeitslosigkeit ausbreiten würde, würden arbeitslose Menschen anfangen, Gold zu suchen und zu waschen. Sie würden wie fleißige Ameisen über das chinesische Territorium huschen - über die gesamten 9,6 Millionen km² (3,7 Quadratmeilen). Und wenn das nicht reicht, können die Chinesen immer noch einen draufsetzen.

Die Chinesen kontrollieren den Goldpreis. Sie können ihn steigen lassen, indem sie ihre Goldgebote an den Weltmärkten marginal steigern. Die Chinesen beabsichtigen die Kontrolle des globalen Goldmarktes durch ihre marginale Kontrolle des Goldpreises. Sie werden es nicht zulassen, dass die Goldpreise nach oben durchbrennen. Das ist aktuell nicht in ihrem Interesse. Sie sind keine Gold-Bugs. Sie haben ein ausgezeichnetes Verständnis von Gold (und natürlich auch von Silber). Helikopter- und Druckerpressen-Ben hat hingegen ein noch schlechteres Verständnis von Gold, als sein Prophet Keynes damals hatte.

Nicht wenige Gold-Bugs haben die falsche Strategie. Man kauft teuer und verkauft zu niedrigen Preisen. Diese schlechte Angewohnheit können sie einfach nicht ablegen. Man sollte günstig kaufen und teuer verkaufen. Diese Gold-Bugs sollten sich genauer mit der Goldpolitik Chinas beschäftigen, wo man Gold als Drosselventil benutzt, um die Arbeitslosenquote zu kontrollieren. Lässt man den Goldpreis steigen, wird Goldwaschen profitabler und die Suche nach Goldvorkommen attraktiver, wodurch auch die Arbeitslosigkeit sinkt.

Auf der anderen Seite wird China einen steilen Einbruch des Goldpreises nur insoweit stoppen, wie dies den Interessen Chinas entgegenkommt - und zwar insofern er bei der Bekämpfung von Arbeitslosigkeit hilft.


US-Unfähigkeit im Umgang mit Gold

Die US-Regierung scheint eine historische Chance im Rennen um die monetäre Vorherrschaft in der Welt vergeben zu haben (eine Chance, die ihr den Status der "Weltreservewährung" auch im 21. Jh. gesichert hätte, trotz chinesischer Ambitionen). Die Unfähigkeit der Entscheidungsträger in der Fed und im US-Finanzministerium bezüglich Gold bringt Schande über ein Land, das sich mit seiner führenden Position in Wissenschaft und Forschung brüstet. Die aktuelle Weltfinanzkrise ist eine Goldkrise. Ohne eine Analyse des Goldes in seiner ökonomischen Funktion als ultimativer Schuldenlöscher kann diese Krise nicht richtig diagnostiziert werden; eine Funktion, die das Edelmetall seit tausenden Jahren übernommen hat, seit Beginn der schriftlichen Überlieferung bis ins schicksalsträchtige Jahr 1971.

Vor genau 40 Jahren konnten die USA nicht mehr ihren internationalen Goldverpflichtungen nachkommen. Um sich gegen die Schande dieses arglistigen Vertragsbruchs zu isolieren, hörte die US-Regierung nun auf den mephistophelischen Rat Milton Friedmans. Dieser schlug Nixon nun vor, die Niederlage in einen Sieg umzumünzen und Schande in Triumpf zu verwandeln, durch einen flexiblen Dollarkurs. Man müsste der Welt erzählen, so der Vorschlag Friedmans, dass dieser große Sieg über den Aberglauben längst schon überfällig war. Gold sei eine Scheinanlage. Man solle nur die Zentralbanken der Welt verkünden lassen, sie würden Gold nicht mehr "unterstützen" und bald schon mit Goldverkäufen beginnen.


Die Kräuterkäsefabrik am Potomac

Und dann, wer hätte das gedacht, werden die Ratten schon das sinkende Schiff verlassen. Die Menschen würden ihr Gold hastig verkaufen. Man solle nur die Zentralbanken der Welt verkünden lassen, sie würden jetzt größere Mengen US-Staatsschulden ankaufen und halten. Und dann, wer hätte das gedacht, würden die Geldtechniker routinemäßig Stein in Brot und Wasser in Wein verwandeln, indem sie ganz einfach die Zinssätze senken, falls nötig sogar ganz auf Null. Die Welt werde der gutmenschlichen US-Regierung den Ausfall der Schuldenbegleichung in Gold am Ende als technischen Patzer durchgehen lassen.

Keynes hatte festgestellt: Die Menschen wollen den Mond haben. Aber sie können den Mond nicht bekommen. Die Zentralbank wird den Menschen sagen, dass Kräuterkäse genauso gut ist, und dass sie diesen auch bekommen können. Was für ein Ratschlag: Die Zentralbank solle doch all ihre Ressourcen für die Kräuterkäseproduktion aufwenden. Dabei stört es nicht, dass der Kräuterkäse schlecht werden und schimmeln kann - gerade wenn er als Wertaufbewahrungsmittel eingesetzt wird.




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