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John Kaiser: Erfolgsstrategien in einem Blutigen Markt (Teil 1/2)

18.07.2013  |  The Gold Report
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Letztes Jahr wurde Midas Gold bei 4-5 $/ Aktie gehandelt, aktuell sind es 0,70-0,80 $ / Anteil. Das Unternehmen hat ein gutes Management. Gutes Explorationspotential herrscht auch jenseits der Zonen, wo das Unternehmen Tagebau betreiben will. Idaho gilt aber als schwieriger Ort für die Genehmigung von Minen; Idaho war aber schon in der Vergangenheit ein Bergbaugebiet, während des 2. Weltkriegs wurde hier Wolfram abgebaut. Das Gebiet wurde in einem chaotischen Zustand hinterlassen; Golden Meadows würde hier mit einem Tagebau wieder aufräumen. Das Management rechnet trotzdem damit, dass die Genehmigungen drei bis fünf Jahre dauern werden.

Bei der Antimon-Komponente kommt der Aspekt "Angebotssicherung" ins Spiel, da 85% des weltweiten Antimonangebots aus China stammt. Antimon wird zwar hauptsächlich als feuerhemmender Stoff eingesetzt, es hat aber auch für neue Anwendungen in der Batteriespeichertechnik Potential. Das könnte ein strategischer Grund sein, die Entwicklung von Golden Meadows zu beschleunigen.


The Gold Report: Suchen Sie eigentlich nach Metallvielfalt, um Risiken auszugleichen und zu diversifizieren?

John Kaiser: Es kann hilfreich sein, ganz verschiedene Metalle zu haben, besonders wenn die Nachfragezyklen nicht miteinander korrelieren. Bislang war es gut, Gold und Kupfer zusammen in einem System zu haben, weil Kupfer während eines Wirtschaftsbooms traditionell stark ist, und Gold schwach.

Aber heute sind die Schicksale von Gold und Basismetallen eigentlich schon verschwistert. Wenn es einen großen globalen Abschwung gibt, dann sind Gold- und Kupferpreise schwach. Bei einem Aufschwung ziehen beide an. Heutzutage steigen und sinken die Nebenprodukteinnahmen eigentlich mit denen der Hauptprodukte.

In den letzten 10 Jahren hatte es aber auch Angebotsvolatilität aus Regionen wie China gegeben, die über größere Mengen bestimmter Metall verfügen - wie Zink, Molybdän, Seltenerden, Wolfram und Antimon. Im Fall der Seltenerden wurden das Angebot gedrosselt, was 2011 dann eine Preisblase entstehen ließ. In anderen Fällen hat China die Lieferungen hingegen ausgeweitet, wobei die Nachhaltigkeit aber fragwürdig ist. In Bezug auf Platin ist Südafrika hier ein weiteres Beispiel. Metallische Nebenprodukte, deren Hauptfördergebiete geographisch gebündelt und sensibel sind, interessieren mich.


The Gold Report: Nennen Sie eine andere Strategie und Firma.

John Kaiser: Clifton Star Resources Inc. besitzt das Duparquet-Projekt im Québec. Vor einigen Jahren war das eine luftige Aktien-Promotion-Nummer, die schlecht geführt war. Die Aufsichtsbehörden setzten den Aktienhandel aus, bis das Unternehmen ein anderes Management bekam.

Clifton Star ist ein Beispiel für ein Junior-Unternehmen, das sein Bergbaumodel so zu verändern versucht, dass große Anfangskosten reduziert werden. Am Markt wird das Projekt als relativ kostenintensiver Gold-Tagebau wahrgenommen, der 1,5 Millionen Unzen über einen Zeitraum von 10 Jahren produzieren würde. Auf Grundlage der im Dezember 2012 veröffentlichten vorläufigen Wirtschaftlichkeitsstudie würde das angedachte Projekt knapp zum aktuellen Goldpreis arbeiten. Das Management überdenkt gerade das Produktionsmodell und weicht nun von Druckoxidation auf die schlichte Herstellung von Konzentraten aus, die nach China zum Schmelzen gebracht werden. Damit ließen sich die Kapital- und Betriebskosten deutlich zurückfahren.

Das Unternehmen hat immer noch 9 Millionen $, die nach Einschätzung des Unternehmens zur Fertigstellung einer Machbarkeitsstudie, unter Berücksichtigung dieser Änderungen, im ersten Quartal 2014 reichen würden. Clifton Star wird erst Eigentümer sein, wenn eine Reihe von Abschlusszahlungen für die Grundstücke geleistet wurden, die sich insgesamt auf 52 Millionen belaufen und zwischen Dezember 2014 und Ende 2017 fällig werden.

Der Markt bewertet Unternehmen wie Clifton Star unter der Prämisse, dass die derzeitigen Goldpreise auf absehbare Zukunft bleiben oder sogar noch sinken werden. Solche Unternehmen müssen ein Publikum finden, dass daran glauben will, dass der Goldpreis innerhalb eines Jahres wieder in einem Aufwärtstrend ist, der von einer nachhaltigen Story getragen wird, die steigende nominale Goldpreise verspricht.

Sobald sich Gold stabilisiert, sollte man solche Aktien mit Angebotsüberhang schrittweise zu steigenden Kursen akkumulieren, wodurch die feindseligen, verärgerten Aktionäre rausgekehrt werden ohne gleichzeitig Algo-Trader anzulocken. Das ist auch der Grund, warum ein weiteres Jahr im Bärenmarkt so gesund für den Sektor wäre. Es würde eine Rotation der Investorenkreise für diese Aktien ermöglichen, und wenn der Aufwärtstrend dann einsetzt, würden diese Titel kräftig anziehen.




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