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Russland, nächste Ölkrise, Gold

22.07.2013  |  Clif Droke
Auf der Bühne der Weltwirtschaft gehörte Russland dieses Jahr zu den größten Nachzüglern. Der Market Vectors Russia ETF (RSX), der die Entwicklung des russischen Aktienmarkts nachvollzieht, fiel von seinem diesjährigen Hoch ausgehend um 22%. Der RSX testete vor ungefähr einem Monat ein 3-Jahre-Tief, die Gefahr eines Bruchs dieser wichtigen langfristigen Unterstützung schien gegeben.

Mit Blick auf den Aktienmarkt, der - der alten Dow Theory zufolge - immer noch das beste Barometer für zukünftige Unternehmens- und Wirtschaftsbedingungen ist, sah die Zukunft Russlands für diesen Sommer recht düster aus. Doch dann kam das Land in den Genuss einer Verschnaufpause, und zwar aufgrund einer wichtigen Entwicklung an den Rohstoffmärkten.

Der glückliche Umstand für Russland war, dass der Ölpreis in den letzten Wochen deutlich anstieg. Russlands Wirtschaft wird wesentlich vom Rohölpreis beeinflusst, da das Land stark von Geschäft mit Öl- und Gasexporten abhängig ist. Die russische Wirtschaft, so die allgemeinen Auffassung, steht und fällt mit dem Ölpreis. Die Rally am russischen Aktienmarkt in Reaktion auf die jüngst steigenden Ölpreise kommt also nicht überraschend.

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Doch was gut für Russland ist, ist schlecht für die USA. Steigende Ölpreise lassen die Kosten aller Treibstoffe, von Diesel bis Benzin, steigen. Das wiederum lässt die Preise aller Konsumgüter letztendlich steigen. Der Benzinpreis ist ein sehr wichtiger Faktor für die US-Wirtschaft; immer wenn die Benzinpreise exzessiv steigen, bekommen das die Verbraucher negativ zu spüren. Schauen Sie sich den langfristigen Chart-Verlauf der Benzinpreise seit 2008 an: Nach dem Kreditcrash vor fünf Jahren startete der Benzinpreis wieder durch und steht jetzt nicht mehr allzu weit von seinen Allzeithochs entfernt.

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Die Mächtigen konnten damals 1998 erfahren, welch irre Auswirkungen es hat, wenn sie zu starke Verluste des Ölpreises zulassen, denn dieser lähmte die russische Wirtschaft und somit auch den Rest Weltwirtschaft. Seither ist eine globale Subventionierung der Ölkurse aber vor allem der Benzinpreise zu beobachten, mit denen beide auf künstlich erhöhten Niveaus gehalten werden. Immer wenn sich die Situation für Russland zum Schlechten wendet, scheint dem Land eine Rally an den Energiemärkten zu Hilfe zu kommen.

Wie Sie sich vielleicht erinnern werden, waren die hohen Öl- und Gaspreise auch der finale Auslöser des ökonomischen Sturms, der in jenem Jahr ausbrechen sollte. Damit soll nicht angedeutet werden, dass sich aktuell ein ähnlicher Kollaps zusammenbraut, damit soll nur angedeutet werden, dass steigende Benzinpreise den Bullenmarkt und die wirtschaftliche Erholung bedrohen könnten, falls man diese nicht am Steigen hindert.

Um einschätzen zu können, inwieweit steigende Benzinpreise die Wirtschaft belasten, lohnt sich ein Blick auf einige Barometer-Aktien wie beispielsweise die der FedEx Corp. (FDX) und United Parcel Service (UPS). Während sich FDX noch gut hält, wirkt UPS in letzter Zeit etwas angeschlagen. Steigende Benzinpreise belasten diese beiden ökonomischen Schlüsselindikatoren in jedem Fall; sollten FDX und UPS in diesem Sommer erschlaffen, haben wir einen "Richtungshinweis", dass die Benzinpreise der Wirtschaft Probleme bereiten werden.




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