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Russland, nächste Ölkrise, Gold

22.07.2013  |  Clif Droke
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Aktienmarkt

Die große Story der Woche war das neue Hoch im US-Aktienindex S&P 500 (SPX). Das Comeback des S&P war bemerkenswert schnell, aber auch nicht ganz ungewöhnlich, da "Megafon-Muster" (wie man sie in den folgenden Charts sieht) in der historischen Tendenz einen schnellen Kurssprung nach sich ziehen können. Trader werden sich vielleicht noch an ein ähnliches SPX-Megafon-Muster aus dem Jahr 2005 erinnern; dem 2005er-Megafon folgte, wie auch dem aktuellen Muster, eine schnelle und heftige Marktwende.

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Dieses Mal ist es ganz ähnlich: Der S&P machte alle seine Verluste der vergangenen Woche wieder wett und setzte ein neues Allzeithoch drauf.

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Ein freizügiges Abstecken der Grenzen dieses technischen Musters bringt uns ein geschätztes Aufwärtsziel von ca. 1.720 Punkten, welche sicherlich noch in Reichweite und nicht aus der Luft gegriffen sind. Das minimale Aufwärtsziel von 1.680 Punkten wurde schon überschritten.


Gold

Mein verstorbener Mentor Samuel “Bud” Kress benutzte häufig den Ausdruck "Jetzt muss er die Hosen runterlassen.", um einen Anlageberater zu beschreiben, der nach einer geplatzten Marktprognose zurückrudern musste. Das letzte Opfer dieses "Hosen-Runter-Syndroms" ist die französische Investmentbank Société Generale.

Man erinnert sich vielleicht noch, dass SocGen vor etwa einem Monat eine extrem pessimistische Vorhersage zur Goldpreisentwicklung gemacht hatte. Im Juni prognostizierten zwei Analysten der Bank, dass der Goldpreis innerhalb der nächsten drei Monate bei 1.200 $ stehen werde. Jesper Dannesboe und Robin Bhar von SocGen waren der Ansicht, dass die anhaltenden Abflüsse aus den ETFs, einhergehend mit sinkender Schmucknachfrage, zum nächsten Abwärtstrend beim gelben Metall führen würden.

Dannesboe und Bhar schrieben: “Wir sind der Ansicht, dass der drastische Kurssturz im April, und die Aussichten auf Einschränkungen beim QE-Programm der Fed, in den Köpfen vieler Edelmetallinvestoren einen Paradigmenwechsel bezüglich Gold ausgelöst haben. Dieser wird wahrscheinlich auch dieses und nächstes Jahr zu anhaltenden und umfangreichen Verkäufen im Gold-ETF führen. Seit dem April-Selloff lagen die Abflüsse aus dem Gold-ETF im Durchschnitt bei 100 Tonnen pro Monat. Wir gehen davon aus, dass die anhaltenden ETF-Verkäufe die steigende Nachfrage nach Schmuck, Barren und Münzen übersteigen werden. Aus diesem Grund haben wir unsere Gold-Prognose für das 4.Quartal 2013 auf 1.200 $/ oz angepasst.“

SocGen-Analyst Bhar sich diese Woche schon zur einer Erklärung für die jüngste Bodenbildung beim Gold und die folgende Mini-Rally gezwungen; in seinem Bericht brachte er zum Ausdruck, dass die größte Backwardation beim Gold seit 1999, eine “korrektive Rally“ auf den Plan gerufen habe und dass die kräftige physische Nachfrage und die "zumindest drohende Knappheit" auch auf "absehbare Zukunft" bestehen bleiben werde. Wie es von SocGen weiter hieß, bewirke die negative Investorenstimmung eine zwischenzeitlich negative Prognosehaltung. Für das Jahr 2014 hielt die Bank an einem durchschnittlichen Goldpreis von 1.150 $ fest.

Zumindest kurzfristig wechseln die vielen ultra-pessimistisch eingestellten Investmentbanken langsam ins kurzfristig-optimistische Lager über. Darauf lässt sich, wie ich schon in den Artikeln der letzten Wochen deutlich gemacht hatte, folgende Lektion ziehen: Wenn die Investmentbanken und Analysten alle im Pessimistenlager zusammenkommen, dann ist fast schon garantiert, dass der Markt ihre kurzfristigen Erwartungen enttäuschen wird.


© Clif Droke
www.clifdroke.com

Dieser Artikel wurde am 18.07.2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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