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"Buchstäblich" drucken Bernanke und Konsorten kein Geld

21.07.2013  |  Claus Vogt
Nicht "buchstäblich", aber als "elektronisches Äquivalent"

Am Mittwoch, den 17. Juli 2013 war es wieder einmal soweit. Der Präsident der US-Zentralbank Ben Bernanke legte dem US-Kongress seinen Rechenschaftsbericht vor und stellte sich anschließend den Fragen der Abgeordneten. Die überwiegende Mehrheit dieser Abgeordneten versteht von Geldpolitik ungefähr so viel wie Angela Merkel, Jürgen Trittin, Guido Westerwelle, Gregor Gysi oder Erich Honecker selig. Umso erstaunlicher ist es, dass sich dennoch ein Abgeordneter fand, der folgende tiefschürfende Frage stellte:

"Drucken Sie Geld?"

Die simple Antwort Bernankes, der einer der größten Gelddrucker und Marktmanipulateure aller Zeiten ist, besticht nicht nur durch ihre Schlichtheit, sondern auch durch ihre Ehrlichkeit. Sie lautete:

"Nicht buchstäblich."

Und damit war die Kuh vom Eis. Denn in einer Welt, in der Bargeld, das gedruckt werden muss, fast keine Rolle mehr spielt, bedient sich die Zentralbanknomenklatura natürlich nicht der Gelddruckmaschine, um die Geldmenge zu erhöhen, sondern etwas modernerer Methoden.

Bernanke selbst schrieb in seinem am 21. November 2002 erschienenen programmatischen geldpolitischen Strategiepapier, mit dem er sich für den Posten des Fed-Präsidenten erfolgreich bewarb, folgende Zeilen, die ihn vermutlich unsterblich machten:

"Aber die US-Regierung verfügt über eine Technologie, genannt Druckerpresse (oder heutzutage ihr elektronisches Äquivalent), die es ihr gestattet, ohne Kosten so viele US-Dollar zu produzieren, wie sie will."

"Buchstäblich" drucken Ben Bernanke und Konsorten also tatsächlich kein Geld. Stattdessen setzen sie in einem historisch einmaligen Ausmaß das "elektronische Äquivalent" der Druckerpresse ein, um ihren Freunden in Regierungen und Großbanken eine helfende Hand zu reichen - auf Kosten des Steuerzahlers und des kleinen Mannes.


Die US-Wirtschaft kann ohne die Gelddruckmaschine nicht mehr bestehen

Etwas später sprach Bernanke noch eine weitere überaus interessante und wichtige Wahrheit aus. Diesmal allerdings nicht über die feinen Unterschiede in der Kunst des Gelddruckens, sondern über den aktuellen Zustand der US-Wirtschaft, zu dem er aber dank seiner geldpolitischen Machenschaften einen entscheidenden Beitrag geleistet hat:

"Wenn die Fed ihre Geldpolitik straffen würde, dann würde die Wirtschaft Schiffbruch erleiden."

Dieser Lagebeurteilung stimme ich in vollem Umfang zu. Im Unterschied zu Bernanke sehe ich die Ursache dieser überaus traurigen und bedrohlichen Situation allerdings in der verantwortungslosen Geldpolitik der vergangenen Jahre, in der gerade er eine federführende Rolle gespielt hat. Greenspan, Bernanke, Draghi, Kuroda und Konsorten haben durch ihre ultra-expansive Politik eine Wirtschaftsstruktur geschaffen, die nur bestehen kann, solange ohne Unterlass, also ständig neues Geld gedruckt wird.




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