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Die globale Goldproduktion 2011

05.11.2011  |  Redaktion
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1. Zwischen 1970 und 1980 sank die globale Goldproduktion und stagnierte schließlich, was zu einem erhöhten Goldpreis führte (positive Divergenz). Der Preis war zuvor jahrzehntelang zu niedrig, sodass einige Goldminen geschlossen werden mussten, weil sich die Produktion aufgrund des hohen Kostenaufwands nicht rentierte.
Von 1980 bis 2001 stiegen die Produktionszahlen für Gold, was zu einem sinkenden Goldpreis führte (negative Divergenz). Um die sinkenden Verkaufspreise (850 USD/oz auf weniger als 250 USD/oz) auszugleichen, begannen die Minenunternehmen, mehr Gold zu produzieren.

2. Im Zeitraum von 2001 bis 2008 ging die Goldproduktion wieder zurück und die Preise stiegen zwischen 2008 und 2010 (positive Divergenz). Die Goldproduktion sank um 340 Tonnen und der Goldpreis verdreifachte sich. Die Verkaufspreise waren zu gering für die Inbetriebnahme oder die Exploration neuer Minen.

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Seit 2008 bewegen sich die Produktionszahlen und der Goldpreis in dieselbe Richtung. Im "normalen" Kreislauf müsste letztendlich ein Überhang des Angebotes entstehen und der Preis ein besorgniserregendes Niveau erreichen. Der starke Preisanstieg der vergangenen zehn Jahre sollte eigentlich zu einer Überproduktion und schlussendlich zu einem Preisrückgang führen (negative Divergenz). Der Goldpreisanstieg veranlasst Minengesellschaften dazu, neue Goldminen in Betrieb zu nehmen, die Produktion zu steigern und neue Regionen zu explorieren.

Doch seit 2001 können wir uns nicht mehr nach den klassischen Kreisläufen richten, denn die Produktionsspitze wurde bereits erreicht. Wir befinden uns momentan in einer Art "Superzyklus" - völliges Neuland!

Infolge der Krise von 2008 sind die Produktionskosten in einigen Ländern zeitweise leicht gesunken. Durch diesen leichten Rückgang (bzw. Stabilisierung) der Produktionskosten der Goldminen und den Goldpreisanstieg kletterten auch die Produktionszahlen für eine Weile nach oben.

Es handelt sich dabei aber lediglich um eine Unterbrechung und keine Änderung des Trends, denn strukturell hat sich nichts geändert. Innerhalb der nächsten drei Jahre wird die Goldproduktion wieder zurückgehen, denn kein Land der Welt kann 1000 Tonnen Gold pro Jahr produzieren, wie es Südafrika in den 1960er Jahren getan hat.


III. Goldproduktion 2010, 2020, 2030

Die Goldproduktion ist von 1959 bis 2010 um das 2,1-Fache gestiegen, während die Weltbevölkerung um das 2,2-Fache stieg. Somit wurde im Jahr 2010 mehr oder weniger die gleiche Menge Gold pro Person produziert wie im Jahr 1959.

Betrachtet man diese Zahlen genauer, stellt man fest, dass im Jahr 2010 etwa 0,36 Gramm Gold pro Person hergestellt wurden, was nahe am 100-Jahres-Durchschnitt (0,37 g/Person) liegt. Schätzungen zufolge wird die Weltbevölkerung im Jahr 2020 etwa 7,2 Milliarden und 2030 etwa 8,2 Milliarden betragen. Daraus könnten wir schließen, dass die "notwendige" Goldproduktion für 2020 rund 2803 Tonnen und 2030 etwa 3034 Tonnen betragen müsste. Kurzfristig (1-3 Jahre) könnte die Goldproduktion – wie bereits erwähnt - leicht ansteigen, aber in den nächsten 10 oder 20 Jahren wird sie aufgrund der begrenzten abbaubaren Reserven sinken. Zwischen dem Bevölkerungswachstum und dem Produktionsrückgang wird somit eine Divergenz entstehen. Weltweit wird weniger Gold produziert werden, während die Bevölkerung wächst und die verfügbare Geldmenge exponentiell ansteigt.

Die Geldmenge der USA (M3) ist zwischen 1959 und 2006 um das 35-Fache vergrößert worden (seit März 2006 veröffentlicht die US-Notenbank die Zahl der gedruckten Dollars nicht mehr).

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Wir gelangen an einen Punkt, an dem das Wachstum der Weltbevölkerung und der exponentielle Anstieg der Geldmenge weiter andauern, obwohl der Goldproduktionsanstieg ernsthaft gefährdet ist. King Hubbert zufolge ist die Koexistenz von Währungssystem und Ressourcen nur möglich, wenn sich beide gleichmäßig entwickeln:

"Die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft befindet sich in einer Krise, die in der Geschichte der Menschheit und der Geologie einzigartig ist. Es hat eine solche Krise noch nie gegeben und es wird sie nicht noch einmal geben. Öl lässt sich nur einmal verwenden. Metalle lassen sich nur einmal verwenden. Schon bald wird alles Öl verbrannt und alle Metalle gewonnen und verstreut sein."

"Wir sprechen hier nicht von Jahrhunderten, sondern Jahrzehnten." (King Hubbert: "Science´s Don Quixote", aus der Zeitschrift Geophysics, Februar 1983)


Dieser Artikel von Dr. Thomas Chaize ist auf www.dani2989.com erschienen und wurde exklusiv für GoldSeiten übersetzt.





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