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Haben die westlichen Zentralbanken überhaupt noch Gold übrig? (Teil III)

26.08.2013  |  Eric Sprott
- Seite 3 -
Auf einmal wurden in sehr kurzer Zeit von den Zentralplanern alle Weichen dafür gestellt, dass der Goldpreis sinkt. Alles, was man zur Erledigung des Jobs brauchte, waren ein paar größere Maßnahmen auf den Papiermärkten. Wie Abb. 4 zeigt, sind die großen Volumina an den Tagen wo der Preis am meisten sank höchst ungewöhnlich und verdächtig. So entsprach z.B. an dem Tag im April, als der Goldpreis um über 9% sank, die Summe des an diesem Tag gehandelten Papiergoldes 82% der jährlichen Minenproduktion und mehr als 4,3 Mal soviel wie an einem normalen Tag. Eine genauere Analyse der Daten für diese Tage zeigt, dass der sinkende Preis von ein paar sehr großen Verkaufsordern an der COMEX verursacht wurde. Das zeigt auch auf Preismanipulation hin, da ein normaler Anleger, der eine Position verkaufen möchte, niemals die ganze Order auf einmal in Auftrag geben würde aus Angst, die Märkte zu stark zu beeinträchtigen.

ABBILDUNG 5: BULLIONBANKEN FRAGEN MEHR GOLD NACH WÄHREND DER PREIS SINKT
MONATLICHER SATZ DES GOFO UND TAGE MIT BEDEUTENDER (>3%) ABSENKUNG DES SPOTPREISES

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Um unsere These von der Preismanipulation noch weiter zu stützen, setzen wir in Abb. 5 auf den monatlichen Satz des GOFO (Gold Forward Offered Rate, der Zinssatz auf Kredite, die durch Gold gedeckt sind) die Tage, wo der Goldpreis bedeutende Absenkungen (größer als 3%) erfuhr. Außer wenn es der Preisrückgang an sich ist, der diese ganze zusätzliche Nachfrage befördert, wäre es gegen die eigene Intuition, wenn der Goldpreis vor großen Einbrüchen beim GOFO-Satz abstürzen würde, was größere Nachfrage nach physischem Gold von Goldhändlern bedeutet.

Es sieht jetzt so aus, als ob Bullionbanken verzweifelt Goldbarren bräuchten, wie es die zunehmend negativen GOFO-Sätze (Abb. 5) und die Backwardation auf den Terminmärkten aufzeigen (langfristiges Gold wird günstiger als kurzfristiges verkauft). Man bedenke, dass ein negativer GOFO-Satz bedeutet, dass die Bullionbanken bereit sind, Besitzer von physischem Gold dafür zu bezahlen, ihr Gold zu leasen, in diesem Fall für einen Monat. Historisch betrachtet sind negative GOFO-Sätze nur sehr selten vorgekommen. Das letzte Mal war im November 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, bevor der Goldpreis danach vom Tal bis zum Höhepunkt um 156% stieg. Davor konnten wir negative GOFO-Sätze im März 2001 (in etwa der Anfang des Bullenmarktes) und im September 1999 beobachten (für eine umfassende Erörterung dieser Themen siehe den Artikel "Central Banks, Bullion Banks and the Physical Gold Market Conundrum" aus Sprott's Thoughts).


Zusammenfassung

Das Ganze rekapitulierend, glauben wir, dass die Zentralplaner die jüngste Absenkung des Goldpreises folgendermaßen arrangiert haben:

  • Broker empfehlen ihren Kunden, Gold zu verkaufen,
  • diese gleichen Broker decken ihre Short-Positionen an der COMEX,
  • währenddessen erleben die Lager des GLD-Fonds und der COMEX beträchtliche Anteilsrückgabe/Auslieferungen,
  • die Tapering-Gerüchte lassen den Goldpreis abstürzen,
  • und Indien kooperiert mit anderen Zentralplanern, um die physische Nachfrage zu senken.


Ergebnis:

  • Rekordverdächtige Short-Positionen von Spekulanten, d.h. Hedgefonds,
  • der GOFO-Satz wird negativ,
  • die Terminmärkte gehen in die Backwardation über,
  • die physischen Bestände erreichen Rekordtiefs,
  • und Tapering wird widerrufen.


Fazit:

All dies wurde eingefädelt, um das Angebot zu erhöhen und die Nachfrage zu bändigen. Wir glauben, dass den Zentralplanern jetzt die Möglichkeiten ausgehen, den Anstieg des Goldpreises zu unterdrücken. Nach einer Pause ist der säkulare Goldbulle bereit, wieder loszulaufen.


© Eric Sprott & Shree Kargutkar
Quelle: www.sprott.com



(1) www.sprott.com/markets-at-a-glance/redemptions-in-the-gld-are,-oddlyenough,-bullish-for-gold/
(2) www.sprott.com/markets-at-a-glance/do-western-central-banks-haveany-gold-left/
www.sprott.com/markets-at-a-glance/do-western-central-banks-haveany-gold-left-part-ii/
(3) www.bloomberg.com/news/2013-01-16/bundesbank-to-repatriate-674-tons-of-gold-to-germany-by-2020.html
(4) www.federalreserve.gov/econresdata/releases/intlsumm/forassets20130630.htm
(5) www.silverdoctors.com/dutch-bank-abn-amro-halts-physical-gold-delivery/
(6) http://kingworldnews.com/kingworldnews/KWN_DailyWeb/Entries/2013/4/17_Massive_Run_On_Physical_Gold_%26_
Silver_At_UBS_%26_Scotiabank.html

(7) http://kingworldnews.com/kingworldnews/KWN_DailyWeb/Entries/2013/4/23_Sinclair_-_Swiss_Bank_Just_Refused_To_Give_
My_Friend_His_Gold.html

(8) www.bloomberg.com/news/2013-07-01/lme-seeks-to-reduce-lines-atwarehouses-where-wait-is-100-days.html
(9) Schätzung des Minenangebots durch den World Gold Council; Die Daten zur Jahresproduktion der Goldminen bis dato weisen auf ein niedrigeres Angebot für 2012 mit etwa 2.300 Tonnen hin (ohne die Produktion aus Russland und China). Zusätzlich hat Frank Veneroso kürzlich einen neuen Bericht veröffentlicht, in welchem davor gewarnt wird, dass das Angebot an recyceltem Altgold aufgrund der Erschöpfung der Vorräte an Industrie-Altgold und altem Schmuck über das letzte Jahrzehnt hinweg, künftig signifikant sinken könnte. Siehe Juni 2013-Ausgabe von Markets at a Glance: www.sprott.com/markets-at-a-glance/do-westerncentral-banks-have-any-gold-left/
(10) www.forbes.com/sites/kitconews/2013/07/08/indian-gold-importsslump-in-june-analysts-expected-recovery/
(11) online.wsj.com/article/SB10001424127887323844804578528502624542788.html
(12) stream.wsj.com/story/markets/SS-2-5/SS-2-275498/
(13) www.mining.com/latest-indian-gold-buying-ban-credit-cardinstalments-32399/




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