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Das vorläufige Ende der US-Hausbau-Baisse

01.11.2011  |  Robert Rethfeld
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Wie reagieren US-Hausbau- und Banken-Aktien? Das US-Hausbauunternehmen Toll Brothers zog seit Anfang Oktober von 13 auf 18 Dollar an, ein Anstieg um knapp 40 Prozent. Die Citigroup notierte am 3. Oktober zeitweise unter 22 US-Dollar, aktuell wird sie mit 34 US-Dollar taxiert. Der Anstieg beträgt 50 Prozent.

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Die US-Bankenblase platzte im Februar 2007. Der US-Bankenindex markierte sein noch heute gültiges Tief nach etwas mehr als zwei Jahren (siehe Pfeil folgender Chart).

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Ein solches Tief erfährt üblicherweise Ende des vierten oder Anfang des fünften Jahres einen Retest (rote Linie obiger Chart). Wir nehmen an, dass dieser Test derzeit stattfindet. Sollte er positiv verlaufen, so wäre für die kommenden zwei Jahre ein Anstieg des US-Banken-Index zu erwarten.

Auch die Ratio des US-Banken-Index zum S&P 500 verdeutlicht den Retest des März-2009-Tiefs (rote Linie folgender Chart).

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Ob dieser Retest tatsächlich gelingen wird, kann nicht sicher vorhergesagt werden. Überhaupt kann nichts sicher vorhergesagt werden. Das einzige, was wir haben, sind Indizien und Erfahrungswerte. Zyklisch orientierte Leser, die annehmen, dass sich Abwärts- und Aufwärtstrends abwechseln, dürften sich eine Erholung des Hausbau- und Bankensektors vorstellen können.

Fazit: Nach sechs harten Jahren für die US-Hausbauer kann das siebente Jahr eine Erholung bringen. 16 Millionen Einwohner mehr als 2005 drücken die Mietpreise nach oben. Die USA befinden sich demographisch in einer besseren Situation als Japan oder Deutschland. Günstiger als aktuell waren die US-Hauspreise in diesem Jahrhundert noch nicht. Gleichzeitig befinden sich die US-Hypothekenzinsen auf dem niedrigsten Niveau seit 30 Jahren.

Ein besseres Umfeld wird es kaum geben, jetzt "müssen die Pferde nur noch saufen" (sprich: Der Markt muss anspringen). Wenn es normal läuft, werden die "Early Adoptors" sich bald in den Markt hineinkaufen. Ausländische Käufer warten schon jetzt auf die Verabschiedung eines US-Gesetzes, wonach ein Ausländer, wenn er in den USA ein Haus im Wert von mindestens 500.000 US-Dollar cash bezahlt, er eine dreijährige Aufenthaltserlaubnis erhält. Banken würden vom Anspringen des US-Häusermarktes profitieren.

Sollten die Renditen deutlicher anziehen als sie dies bisher tun, so würde die Gefahr steigen, dass das zarte Pflänzchen des US-Hausbau-Aufschwungs zertreten werden könnte. Wenn es jetzt nicht zu einer größeren Wende kommt, so nehmen wir aber doch an, dass die Erholung für die kommenden sechs bis zwölf Monate gültig sein wird. Das Anfang Oktober erzielte Tief in Hausbau- und Bankenindizes dürfte damit über eine handelbare Relevanz verfügen.

Neulich sagte mir ein Fonds-Manager, er würde Banken nicht einmal mit der Kneifzange anfassen: Die Bank-Bilanzen seien undurchschaubar und damit nicht bewertbar. Er hat recht, aber ein Contrarian bzw. ein anti-zyklisch denkender Mensch sollte bei einer solchen Aussage aufmerksam werden. Verfolgen Sie die Entwicklung der Finanzmärkte in unserer handelstäglichen Frühausgabe.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de


P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.



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