Italiens Probleme wachsen - Goldpreis gleicht Verluste aus
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Wie Ambrose Evans-Pritchard im Londoner Telegraph berichtet, könnte für Italien der "point of no return" erreicht sein, sobald LCH.Clearnet höhere Hinterlegungspflichten für den Handel der italienischen Staatsanleihen einführen würde. Dies wäre der Fall, wenn die Zinsen der italienischen Anleihen mehr als 450 Basispunkte über einem Korb aus AAA-Staatsanleihen liegen würden. Andrew Roberts von RBS bemerkte, dass Italiens Schuldenprobleme "kurz vor einem Level stehen, dass großes Chaos an den Finanzmärkten verursachen könnte."
Was die Eurozone betrifft, so scheinen die Zeiten des allgemeinen Wohlstands nun endgültig vorüber zu sein. Italiens Notleiden versetz den neuen Präsidenten der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, in eine knifflige Lage. Draghi - ein Italiener - darf sich im Bezug auf die italienischen Schulden nicht parteiisch geben, jedoch ist die Monetarisierung der Schulden im wesentlichen die einzige verzweifelte Möglichkeit, die der Eurozone noch offensteht. Ein Börsenhändler vermerkte dazu in Pritchards Artikel ironisch, dass Draghi sich "schleunigst eine deutsche Großmutter aus dem Hut zaubern sollte".
Der Goldpreis legte seit seinen gestrigen Tagestiefs bei 1.680 $ eine Kurserholung von 40 $ hin und stieg im heutigen Handel auf über 1.730 $ pro Unze an. Auch Silber konnte nach dem Rückfall auf 33 $ pro Unze wieder Boden gutmachen. Gold hält sich derzeit aufgrund seiner Funktion als sicherer Hafen stabiler als Aktien und Rohstoffe, wie zum Beispiel Kupfer und Erdöl. Nichtsdestotrotz leiden derzeit auch Gold und Silber aufgrund der Flucht ins Bargeld - genauer gesagt in US-Dollar - und aufgrund der Sorgen um die Eurozone und mögliche Bankpleiten kurzfristig unter Gegenwind.
Langfristig bleibt jedoch der Plan der amerikanischen Federal Reserve bestehen, die amerikanische Wirtschaft über eine langsame Abwertung des Dollar gegenüber anderen Währungen wieder auf Kurs zu bringen. In Anbetracht dieses Ziels gewannen jüngst Gerüchte an Aufmerksamkeit, dass die Fed eventuell schon später am heutigen Tag eine neue Runde der quantitativen Lockerung bekannt geben könne, nachdem der Offenmarktausschluss heute sein zweitägiges Treffen beenden wird.
Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber aufgrund der Anstiege im Verbraucher- und Erzeugerpreisindex in den letzten Monaten sowie der zunehmenden politischen Kontroversen um das Thema "Quantitative Easing" gering. Stattdessen sollten Sie sich darauf einstellen, dass Bernanke die Achtsamkeit der Fed im Bezug auf die "Gefahr" einer Deflation bekräftigen wird und versichern wird, dass die Fed für diesen Fall für weitere Lockerungsmaßnahmen bereitstehen werde.
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