Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Update: Gold- und Silbermarkt

08.11.2011  |  Clive Maund
- Seite 2 -
Wie wir schon erwähnt hatten, würde jeder Versuch, die Schulden- und Derivatkrise frontal anzugehen, zu einer quasi sofortigen weltwirtschaftlichen Implosion führen und katastrophale Konsequenzen haben, denn die Schulden- und Derivatmengen haben solche Stände erreicht, dass sie vollkommen außer Kontrolle geraten sind. Sie müssen abgeschrieben werden, was systemische Krämpfe bedeuten würde. Oder sie müssen durch endlose Inflation beseitigt werden.

Den unglückseligen Völkern zur Defizitsenkung Austeritätsmaßnahmen zu verpassen, wird das Problem nicht lösen. Sie führt nur zu sinkender Kapitalnutzung und Produktivität. Zudem sinken die Steuereinnahmen, was den Ausgleich staatlicher Bilanzen nur weiter erschwert. In dieser Hinsicht dient Griechenland sozusagen als "Versuchskolben" - ein kleines Experiment am Rande Europas, um zu schauen, was passiert, wenn man die Massen ausquetscht werden bis das Fass überläuft und der Faden reißt. Und was sie dort zu sehen bekommen, mögen die Politiker überhaupt nicht. Und diejenigen, die die Videos von Gaddafis Niedergang und Tod sahen, werden vielleicht des Nachts gar kein Auge mehr zubekommen haben und dann plötzlich gegen 3 Uhr morgens kerzengerade aus dem Bett gefahren sein, weil sie den lösenden Geistesblitz hatten: Mehr QE!

Open in new window


Die Charts der wichtigen Währungspaare (z.B. Dollar vs. Britisches Pfund oder Schweizer Franken) verschleiern für gewöhnlich den Niedergang der Fiat-Währungen, da alle Fiat-Währungen zusammen im Währungsentwertungswettkampf den Bach runter gehen. Das hat enorm inflationäre Auswirkungen, die den Lebensstandard der Menschen als auch die zukünftige Lebensqualität gewaltig beeinflussen werden. Ein einfaches Beispiel dafür sind die vielen Leute, die denken, sie hätten genug für eine anständige Altersvorsorge zurückgelegt, und die jetzt einen großen, grässlichen Schock erleben werden. Denn sie hatten nicht damit gerechnet, dass der Staat ihre Ersparnisse durch starke Inflation plündert (die wohl noch deutlich anziehen wird) - nur damit er seine Schulden versteckt ausfallen lassen und eine Liquiditätskrise und das damit einhergehende politische Chaos vermeiden kann.

Die Schwere der Situation lässt sich am Gold-Chart ablesen, wenn man diesen bis ins Jahr 2000 zurückverfolgt. Wie wir sehen, stieg Gold gegenüber dem US $ in etwas mehr als 10 Jahren um mehr als das Siebenfache. Und wenn wir uns wieder vor Augen führen, dass Gold echtes Geld ist (dessen intrinsischer Wert sich nicht ändert und dessen nominale Preisschwankungen im Grunde durch Wertschwankungen der unterschiedlichen Währungen bedingt sind, in denen es berechnet wird.), dann wird auch deutlich, dass Fiat-Währungen wie der US $ auf dem Weg zur Wertlosigkeit sind.

Zudem steht ein Ende dieses Prozesses nicht in Aussicht. Im Gegenteil: Um das Unvermeidliche abzuwenden, begegnet die Politik der Schuldenkrise mit noch mehr Verschuldung (Anhebung der Verschuldungsobergrenze etc.), Finanzmarkteingriffen und - manipulation und dem Geraderücken der Liegestühle an Deck der Titanic. Und deshalb darf man aus gutem Grund davon ausgehen, dass der stetige Gold-Aufwärtstrend anhalten und wohl nur noch an Fahrt gewinnen kann. Wie wir im folgenden Chart sehen, könnte Gold jetzt sogar über einen längeren Zeitraum hinweg konsolidieren oder reagieren, ohne dass es auf absehbare Zeit seinen langfristigen Aufwärtstrend verlassen würde.

Open in new window


Viele Leser werden den Katastrophenfilm "2012" gesehen haben. Nach Meinung des Verfassers ist dieser Film sicherlich unterhaltend, aber auch der absurdeste Film, der jemals gedreht wurde - was sicher auch die Meinung vieler Wissenschaftler ist. Und selbst wenn die im Film beschriebenen Ereignisse tatsächlich passieren sollten, so würde das hunderte oder tausende Jahre in Anspruch nehmen. Natürlich passen diese Zeitrahmen nicht in die Storyboards von Hollywood. Also werden sie auf 3 Wochen runtergebrochen.

Man braucht also keine gewaltigen Tsunamis zu fürchten, die im nächsten Jahr die Hänge des Mont Everest überspülen (meine Lieblingsszene ist die, wo der Mönch auf einer Himalaya-Bergspitze eine gigantische Glocke läutet, bevor er vom Tsunami erfasst wird). Fürchten müssen wir allerdings den gigantischen, außer Kontrolle geratenen Schulden- und Derivatetsunami, den Politiker weltweit mit einem Blizzard aus frisch gedrucktem Geld zu bekämpfen versuchen. Das sind die Bedingungen für einen perfekten hyperinflationären Sturm, auf den wir nicht 300 Jahre warten werden müssen. Er könnte uns im nächsten Jahr erreichen.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"