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Neue Berechnungsmethode steigert das US-Bruttoinlandsprodukt

03.08.2013  |  Claus Vogt
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Die folgende Grafik zeigt Ihnen den Verlauf der US-Inflationsrate sowohl nach der offiziell verwendeten (rot) als auch nach der alten Berechnungsmethode (blau). Wie Sie sehen, beträgt die Differenz der beiden Zeitreihen seit Ende der 90er Jahre rund 5%-Punkte und mehr. John Williams und andere kritische Stimmen sprechen deshalb von einem systematisch zu niedrigen Ausweis der Inflationsrate.

Kommen wir nun auf den oben dargestellten Zusammenhang zwischen BIP und Inflationsrate zurück. Er führt dazu, dass das ausgewiesene Wirtschaftswachstum umso höher ausfällt, je niedriger die bei der Berechnung des BIP in Abzug gebrachte Inflationsrate ist.


US-Inflationsrate in % (blau: alte Berechnungsmethode; rot: neue, offizielle Methode), 1981 bis 2013

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Kritiker behaupten, dass die Inflationsrate systematisch zu niedrig ausgewiesen wird. Quelle: www.shadowstats.com



Die Interessenlage ist eindeutig

An dieser Stelle drängt sich natürlich die Frage auf, ob es jemanden geben mag, der ein Interesse daran hat, die Inflationsrate niedriger auszuweisen als sie ist oder das Wirtschaftswachstum höher oder sogar beides.

Tatsache ist, dass zumindest in den USA zahlreiche Sozialleistungen mehr oder weniger eng an die Inflationsrate gekoppelt sind. Die Regierung dieses systematisch klammen Staates dürfte deshalb ein Interesse daran haben, dass die offizielle Inflationsrate möglichst niedrig ausgewiesen wird.

Tatsache ist auch, dass das Wählerverhalten stark von der konjunkturellen Lage beeinflusst wird. Je besser die Zeiten, das heißt je höher das Wirtschaftswachstum, desto größer sind die Chancen der jeweiligen Regierung, erneut gewählt zu werden. Das ist der Grund, warum Konjunkturprogramme im richtigen zeitlichen Abstand vor Wahlen bei Regierungen so beliebt sind.


© Claus Vogt
www.clausvogt.com



P.S.: Früher wurde Inflation nicht als Preisveränderung eines nahezu beliebig manipulierbaren Warenkorbs definiert, sondern als Geld- und Kreditmengenwachstum. Preisveränderungen eines Warenkorbs sind in diesem Fall nur ein Symptom, eine Folge inflationärer Politik.



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