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Schuldenkrise in Frankreich und Spanien spitzt sich zu

18.11.2011  |  Redaktion
Open in new windowDie europäische Schuldenkrise hat sich im gestrigen Handel erneut zum Schlechten gewendet. Die Zinsdifferenz zwischen Frankreichs und Deutschlands 10-jährigen Anleihen weitete sich auf 1,95 Prozentpunkte aus - die größte Spanne seit Einführung des Euro. Wie das Wall Street Journal herausstellt, lag diese Differenz vor einem Jahr noch bei unter 0,34 Prozentpunkten. Die Staatsverschuldung wird dieses Jahr in Frankreich 87% des BIP erreichen, wobei die Zinszahlungen auf diese Schulden mit 48,8 Milliarden € der größte Ausgabenposten im Staatshaushalt ist. Das französische Haushaltsdefizit liegt bei 7,1% und ist somit das größte aller Eurostaaten mit einem AAA-Rating.

Zusätzlich dazu stiegen auch die Zinsraten auf spanische Anleihen in der heutigen Auktion kräftig an. 10-jährige spanische Staatsanleihen liegen derzeit bei 6,975% - im Oktober waren es noch 5,433%. Dies sind gleichzeitig auch Spaniens höchsten Kapitalkosten seit 1997 und die magische 7% Marke, bei der andere Staaten sich dazu gezwungen sahen Hilfen zu beanspruchen, ist so gut wie erreicht. Einige Analysten beschrieben die Auktion als "grausam".

All dies verdeutlicht nur, mit welcher Dynamik die Probleme in Europa außer Kontrolle geraten. Dies wurde bisher von davon verschleiert, dass sich die Märkte bisher nur auf kleinere Staaten wie beispielsweise Griechenland fokussiert haben. Bis jetzt waren Länder wie Frankreich, Italien und Spanien noch nicht auf den Radaren der Spekulanten. Da sich dies nun ändert und die Europäische Zentralbank sich weigert in massivem Umfang in den Markt einzugreifen (mithilfe ihrer Druckerpresse), scheint es unausweichlich zu sein, dass die Zinsen auf europäische Anleihen auch weiterhin explodieren werden.

Gestern kamen Berichte auf, nach denen die US Federal Reserve nun der größte Halter der amerikanischen Staatsschulden ist. Über das letzte Jahr verringerten die Chinesen ihre Position in US-Schulden, während die Fed Ihre Käufe ausweitete. In ihrem jüngsten Monatsreport berichtete die Fed, dass sie mit Stand vom 28. September 1,665 Billionen $ US-Staatsanleihen in ihren Büchern hält - mehr als doppelt so viel wie die 812 Milliarden $, die sie am 29 September 2010 hielt.

Trotz diesem Hintergrund verweilt Gold derzeit im Wartemodus - was die Bedeutung des Widerstands bei 1.800 $ untermalt. Der Silberpreis leidet weiterhin unter der allgemeinen Schwäche der Rohstoffe und fiel wieder unter 34 $ pro Unze zurück. Der WTI Ölpreis stieg jedoch jüngst wieder über die 100 $-Marke, nachdem bekannt wurde, dass der Fluss in der Pipeline, die normalerweise Öl von der Goldküste zu den Lagerstätten in Cushing, Oklahoma transportiert, nun umgekehrt werden soll, um so den Überschuss an Öl, der sich in Cushing angesammelt hatte, abzubauen. Stärke im Ölpreis wird die Hedgefonds ermutigen sich wieder im Rohstoffsektor zu engagieren, was die Gold- und Silberpreise unterstützen sollte.


© Roman Baudzus
www.GoldMoney.com/de



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