Die weltweite Minenproduktion von Palladium dürfte um lediglich 0,9% auf 7,42 Mio. Unzen zulegen. Deutlichen Produktionsausweitungen in Nordamerika stehen dabei rückläufige Produktionsraten in Russland gegenüber. Wie bei Platin kommt auch bei Palladium dem Recycling eine immer größere Bedeutung zu. In diesem Jahr sollen 2,2 Mio. Unzen wiedergewonnen werden, 19% mehr als im letzten Jahr. Eine Besonderheit bei Palladium sind die russischen Reserveverkäufe. Johnson Matthey kalkuliert mit Veräußerungen von 750 Tsd. Unzen, die das Angebot zusätzlich ausweiten.
In Summe soll der globale Palladiummarkt 2011 einen Angebotsüberschuss von 725 Tsd. Unzen aufweisen. In seiner Mai-Schätzung ging Johnson Matthey noch von einem Defizit aus. Dieses soll sich nun im nächsten Jahr materialisieren. Ohne die Verkäufe der russischen Staatsreserven, die im nächsten Jahr deutlich geringer ausfallen sollen, wäre der Palladiummarkt in etwa ausgeglichen gewesen. Die Nachfrage sollte sich im nächsten Jahr weiterhin sehr robust zeigen, vor allem die für Autokatalysatoren. Und auch für die Investmentnachfrage zeigt sich Johnson Matthey optimistisch. Der Palladiumpreis dürfte ähnlich wie Platin kurzfristig von der Finanzmarktkrise belastet sein, sollte mittel- bis langfristig aber ebenfalls höher tendieren. Ende 2012 dürfte Palladium bei 850 USD je Feinunze handeln.
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