Zwischenzeitliche Talsohle beim Gold
19.08.2013 | Jim Puplava
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In den Charts vieler großer Bergbauunternehmen sind zwischenzeitliche Bodenmuster zu erkennen. Man erkennt sie an höheren Tiefs, die durch ein höheres Hoch bestätigt werden. Beispiele dafür sind Goldcorp (GG) oder Silver Wheaton (SLW) - beide hatten heute einen "Durchbruchstag".![Open in new window](http://www.goldseiten.de/bilder/upload/gs520e71fdad9dc.jpg)
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Wenn Aktien solche “Durchbruchstage“ haben, dann strecken sie sich in der Regel recht schnell und testen dann normalerweise ihren Ausbruch erneut. Ein solches Verhalten ist in der Tat der letzte Schritt in einem Top- oder einem Bodenmuster.
Jetzt haben sie genug technische Analyse gelesen, um eine Vorstellung vom Unterschied zwischen zwischenzeitlichen und langfristigen Bodenbildungsprozessen/ Talsohlen zu bekommen; jetzt soll es um die Triebkräfte der jüngsten Kursbewegung beim Gold gehen, Meiner Meinung nach gibt es hier vier Triebkräfte, die aktuell für das Trading mit Edelmetallen und Bergbauwerten sprechen:
- 1. Sie waren überverkauft und die Shorts stellen glatt.
- 2. Chinas Wirtschaft verbessert sich.
- 3. gemäßigte Kommentare von den gemäßigten, lockeren Fed-Mitgliedern (doves oder Tauben).
- 4. ein Erstarken der US-Wirtschaft - d.h. der Konjunkturzyklus ist immer noch relevant
Überverkauft und Short-Glattstellungen
Es steht für mich außer Frage, dass viele Edelmetallinvestoren nach April kapituliert haben. Gold unterschritt schließlich die 1.550 $-Marke, wie es Markttechniker im März/ April vorhergesagt hatten, und ein Gemetzel im Bergbauaktiensektor nahm seinen Lauf. Das zeigt sich auch anhand der rückläufigen der Netto-Positionen der großen und kleinen Trader, wie sie im Commitment of Traders Report der U.S. Commodity Futures Trading Commission (CFTC) erfasst werden. Unten zeige ich die Netto-Future-Positionen für Gold - auf Wochenbasis für die vergangenen sechs Monate. Hier sehen Sie auch, dass es nach März zu einem gewaltigen Rückgang der Netto-Positionen der großen Trader gekommen war; im letzten Monat zeigte dieser Trend allerdings wieder nach oben.
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Der COT-Report von letzter Woche (nicht im Chart oben gezeigt) wies einen kleinen Rückgang in der Netto-Position der großen Trader auf, allerdings sank die Short-Position der kleinen Futures-Trader um 37.751 Kontrakte auf 31.581 Kontrakte - sie stellten die Hälfte ihrer Short-Positionen innerhalb nur einer Woche glatt!
China stabilisiert sich
- Die Industrieproduktion hatte gegenüber dem Vorjahreszeitraum (Juli) ein Plus von 9,7% zu verbuchen; die bei 9% angesiedelten Prognosen wurden übertroffen.
- Der Erzeugerpreisindex lag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Juli) mit 2,3% im Minus; schlechter als erwartet, die Prognosen lagen bei 2,2%.
- Die Exporte stiegen um 5,1% im Vergleich zum Vorjahr (Juli), im Juni hatte es einen Rückgang um 3,1% gegeben.
- Die Importe stiegen im Vergleich zum Vorjahr (Juli) um 10,9%, im Juni wurde ein Minus von 0,7% verbucht.
- Der Stromverbrauch in China stieg um 8,8% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Juli).
Fed: Tauben bleiben Tauben
In der letzten Zeit äußerten sich die gemäßigten, zur laxen Geldpolitik neigenden Fed-Mitglieder - die sogenannten Tauben - zur Frage der niedrigen US-Inflationsquoten und/ oder der Frage, ob man die Menge der derzeit von der Zentralbank angekauften Staatsanleihen und US-Agency-Papiere ändern sollte. Dennis Lockart, Präsident der Atlanta Federal Reserve, spielte in einer Stellungnahme am Dienstag (13.08) die Gerüchte herunter, die Fed werde schon im September mit der Reduzierung der Anleiheankäufe beginnen. James Bullard, Präsident der St. Louis Fed, sagte kürzlich: “Die Inflation ist sehr niedrig geblieben. Mir macht die niedrige Inflation Sorgen.” Man sollte dabei wieder an die geldpolitischen Aussagen der Fed des letzten Monats denken: Einige Mitglieder zeigten sich besorgt darüber, dass langanhaltend niedriger Preisdruck der Wirtschaft schaden könnte. Bullard sagte erst gestern, dass sich der Fed-Ausschuss ein Inflationsziel von 2% gesetzt habe, und dieses müsste, um weiterhin glaubwürdig zu bleiben, auch erreicht werden.