RJ Wilcox: Historischer Wandel am Goldmarkt im Gange - Gold Miners Weekly
22.08.2013 | Presse
- Seite 2 -
Apropos Auslieferung: Werfen Sie einen Blick auf die nachstehende Grafik, anhand derer der beunruhigende Rückgang der gesamten Goldunzen, die in den Lagerhäusern der COMEX verwahrt werden, ersichtlich wird.
Es gibt zwei Arten von Konten, die mit den Goldvorräten der COMEX verbunden sind: registriert und berechtigt. Ein registriertes Konto bedeutet, dass das Gold zur Abwicklung von Futures-Kontrakten genutzt werden kann. Ein berechtigtes Konto hingegen entspricht vielmehr einer Art Lagerkonto. Zwar befindet sich auch hier das Gold in den Lagerhäusern, doch der Kontraktabwicklung steht es nicht zur Verfügung, es sei denn der Inhaber weist es als solches aus.
Mit Stand der vergangenen Woche wurden in den Lagerhäusern der COMEX rund 7 Millionen Unzen Gold verwahrt. Das ist so wenig wie seit 2005 nicht mehr. Davon wiederum waren 812.000 Unzen für die Abwicklung von Kontrakten verfügbar. Das übrige Gold wurde in berechtigten Konten gehalten, was uns suggeriert, dass die Inhaber ihr physisches Gold einer Bereitstellung dessen zur Abwicklung von Futures-Kontrakten vorziehen.
Infolgedessen haben die COMEX-Börsenteilnehmer ein Problem: Sie haben nicht genügend Gold, um die 42,5 Papierforderungen je verkaufter Unze physischen Goldes abzudecken. Wie an dem plötzlichen Einbruch im obigen Chart ersichtlich wird, sind sich andere des Problems bestens bewusst und versuchen entsprechend, sich schnell ihren Stuhl zu erhaschen, ehe die Musik zu spielen aufhört!
Wenn die Musik einmal stoppt, so sieht es immer stärker danach aus, als würde JP Morgan ohne Stuhl bleiben.
Mit Stand der letzten Woche hatte das Unternehmen eine kleine und weiter schwindende Menge von 462.762 Unzen bei der COMEX gelagert. Davon wiederum waren 326.362 Unzen für die Auslieferung registriert, womit gerade einmal 136.434 Unzen im berechtigten Konto übrig bleiben. Es ist äußerst wahrscheinlich, dass einige derer, die einen Anspruch auf dieses Gold besitzen, die Auslieferung fordern werden, um ihr Gold einzusammeln, ehe es zu spät ist!
Das hat zur Folge, dass JP Morgan allmählich Anzeichen von Verzweiflung zeigt. Zero Hedge etwa präsentierte Transaktionsnachweise, die belegen, dass JP Morgen bereits versucht hat, von zwei anderen Bullionbanken, HSBS und ScotiaMocatta, Gold zu erwerben. Gemeinsam steuerten diese dürftige 26.000 Unzen bei.
Da die beispiellose Backwardation und die negative GOFO-Rate auf eine starke physische Nachfrage hindeuten, ist es gut möglich, dass sich die Lagerhäuser der COMEX noch stärker leeren könnten, als ohnehin bereits geschehen.
Mama ... Chavez und Merkel haben angefangen!
Im Juli machte der hoch angesehene Fondsmanager Grant Williams eine äußert scharfsinnige Beobachtung und äußerte seine Gedanken zu der Frage, warum der Goldpreis so drastisch gesunken ist.
Werfen Sie einen Blick auf seinen Chart weiter unten. Die vertikale Linie #1 steht für den Zeitpunkt Anfang des Jahres 2011, als Chavez die Bank of England, die Federal Reserve und einige andere Bullionbanken darum bat, Venezuelas Goldbestände zurückzugeben.
Die vertikale Linie #2 steht für den Zeitpunkt, an welchem Deutschland kürzlich dieselbe Anfrage an die Federal Reserve stellte, um die Goldbestände des Landes, die derzeit in New Yorker Tresorräumen aufbewahrt werden, zurückzuerhalten.
Grant Williams zufolge haben diese beiden Rückführungsforderungen Alarmglocken läuten lassen.
