Goldpreis von Dollar-Swaps gestärkt
02.12.2011 | Redaktion
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Wie der Pressebericht der Fed deutlich machte, wird die Fed ihre kurzfristigen Dollar-Swaps mit der Bank of Canada, der Bank of England, der Bank of Japan, der Europäischen Zentralbank sowie der Schweizer Nationalbank bis zum 1. Februar 2013 verlängern. Der Zinssatz dieser Swap-Geschäfte wurde von 100 Basispunkten über dem Overnight Index Swap (OIS) Zinssatz auf 50 Basispunkte über dem OIS gesenkt.
Zusätzlich stellt die Fed den fünf genannten Zentralbanken ähnlich ablaufende kurzfristige Notfall-Swaps zur Verfügung, jeweils in deren Landeswährung. Weiterhin beschlossen die Zentralbanken sich auch untereinander bilaterale Liquiditäts-Swaps zur Verfügung zu stellen, sodass je nach Marktlage jeder Region genügend Liquidität bereitgestellt werden kann, wenngleich sie deutlich machten, dass der Liquiditätsbedarf derzeit lediglich den US-Dollar betrifft.
Diese Swaps unterscheiden sich demnach von einer offenen Monetarisierung europäischer Staatsschulden durch die Fed. Pimcos Tony Crescenzi stellt aber in einem Beitrag für CNBC heraus, dass die Swaps die Geldbasis der Fed ausweiten werden, da die Fed zur Bereitstellung dieser kurzfristigen Kredite neue Dollars erstellen muss. Crescenzi zeigt auf, dass die Dallar-Swaps Ende 2008 der Hauptgrund für den Anstieg der Fed-Bilanz in diesem Jahr gewesen sind. Wie aus einem im letzten Jahr veröffentlichten Dokument der New York Fed hervorgeht, betrugen die ausstehenden Dollar-Swaps in der Woche zum 10. Dezember 2008 $580 Milliarden und somit 25% aller Vermögenswerte der Fed.
Natürlich hat die Fed ihre Bilanz seit Dezember 2008 aufgrund ihrer zwei Quantitative Easing Programme noch auf ganz andere Weise erweitert. Wie aus dem Chart der St. Louis Fed hervorgeht, lag die Hebelung (ein Maß für den relativen Anteil des Eigenkapitals an der Gesamtbilanz) der Fed bis Ende 2008 bei 22. Das bedeutet für jede 22 $ in ihren Büchern besaß die Fed $1 Eigenkapital und 21 $ Schulden.
Wie bereits in unserem Nachrichtenartikel vom Dienstag beschrieben, liegt die Hebelung der Fed derzeit bei 50:1. Das bedeutet, dass ein Wertverlust der Vermögenswerte um lediglich 2% das gesamte Eigenkapital der Fed aufzehren würde.
Die Fed verliert also Munition. Sie kann nicht weiter Dollar drucken (eine Verbindlichkeit in ihrer Bilanz) um damit Finanzanlagen zu kaufen, die sonst niemand haben möchte, ohne dadurch ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen. Egal ob diese Anlagen nun Swaps, MBS (durch Hypotheken gesicherte Wertpapiere) oder US-Staatsanleihen sind.
Die Fed kann nicht die Welt retten. Die jüngste Aktion ist lediglich ein Pflaster für die Probleme des Finanzsystems. Die "Big Bazooka" - also das große Gelddrucken - wird also auch von anderen Zentralbanken und Institutionen kommen müssen.
© Roman Baudzus
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