Kursanomalien im Silbermarkt
13.12.2011 | Dimitri Speck
Intraday-Durchschnitte verdeutlichen Markteingriffe
Kennen Sie das? Plötzlich fällt der Preis von Gold oder Silber wie ein Stein. Ohne ersichtlichen Grund verliert er binnen Minuten deutlich an Wert. In anderen Märkten sind solche extrem schnellen Rückgänge hingegen unüblich.
Wie kommt es zu diesen scharfen Kursrückgängen aus heiterem Himmel? Schließlich vermeiden es professionelle Investoren nach Möglichkeit, große Verkaufsorders schlagartig auszuführen. Sie würden dadurch den Markt beeinflussen und weniger erlösen. Dennoch scheinen sich bei den Edelmetallen manche Markteilnehmer immer wieder so ungeschickt zu verhalten, daß der Preis schockartig fällt. Der Grund ist allerdings keine Ungeschicklichkeit, vielmehr verfolgen sie andere Interessen: Sie wollen durch ihre Verkäufe den Preis beeinflussen. Seit dem 5. August 1993 - seitdem treten solche plötzlichen Kursschocks statistisch meßbar gehäuft auf - intervenieren nämlich einige Finanzinstitute systematisch gegen die Edelmetalle.
Unter der Führung der amerikanischen Zentralbank FED wurden diese Interventionen eingeführt. Verschiedene Motive liegen dem zugrunde, etwa die Inflationserwartungen gering zu halten oder die Finanzmärkte in Krisenzeiten durch Signalisierung von Stabilität zu beruhigen. Später kam das Gewinninteresse von mit den Zentralbanken geschäftlich kooperierenden Privatbanken hinzu. Ein Mittel, die Preise von Gold und Silber zu drücken, sind diese schockartigen Kursrückgänge. Sie sollen abschreckend wirken, die Anleger verunsichern und aus dem Markt vertreiben. Für das mit Abstand bedeutsamste monetäre Metall Gold sind diese Kursrückgänge bereits ausgiebig untersucht worden (siehe www.geheime-goldpolitik.de).
Doch wie sieht es beim "kleinen Bruder" Silber aus? Wir wollen dies nachfolgend mittels spezieller Charts, sogenannter saisonaler Intraday-Charts, untersuchen. Diese unterscheiden sich grundlegend von Charts, wie man sie gewohnt ist. Während ein normaler Intraday-Chart den Kursverlauf eines Tages abbildet, faßt ein saisonaler Intraday-Chart die Kurse von vielen Tagen in einem Chart als durchschnittlichen Verlauf zusammen. Man kann damit auf einen Blick erkennen, ob es tageszeit-typische Muster gibt. Der nachfolgende Chart zeigt den durchschnittlichen Intraday-Verlauf des Silbers über die letzten 11 Jahre (ab dem Vorliegen von Intraday-Kursen bei Silber). Die horizontale Achse zeigt die Tageszeit (US-Ostküste), die vertikale den durchschnittlichen Kurs von Silber (indiziert auf 1000). Dieser durchschnittliche Intraday-Verlauf des Silbers wurde auf Basis mehrerer Millionen minütlicher Kurse errechnet.
Deutlich sichtbar ist, daß es zum Zeitpunkt des Silberfixings in London - gegen 7 Uhr früh an der US-Ostküste - gehäuft scharfe Kursrückgänge gab. Sie entstanden dadurch, daß die schockartigen Kurseingriffe so häufig an diesem Zeitpunkt stattfanden, daß sie beim Durchschnitt gut sichtbar werden. Hintergrund dieser Häufung dürfte die Bedeutung des Londoner Fixings als Wertmaßstab sein. Anscheinend wird erhofft, daß Schocks zu diesem Zeitpunkt die Entscheidungsfindung der Investoren stärker beeinflussen als solche zu anderen Zeitpunkten. Einen weiteren scharfen Rückgang erkennt man um 10 Uhr New Yorker Zeit. Grund dafür ist die enge Korrelation von Silber mit Gold. Der nachfolgende Chart zeigt zur Erläuterung den durchschnittlichen Intraday-Verlauf des Goldes über denselben Zeitraum von ebenfalls 11 Jahren.
Kennen Sie das? Plötzlich fällt der Preis von Gold oder Silber wie ein Stein. Ohne ersichtlichen Grund verliert er binnen Minuten deutlich an Wert. In anderen Märkten sind solche extrem schnellen Rückgänge hingegen unüblich.
Wie kommt es zu diesen scharfen Kursrückgängen aus heiterem Himmel? Schließlich vermeiden es professionelle Investoren nach Möglichkeit, große Verkaufsorders schlagartig auszuführen. Sie würden dadurch den Markt beeinflussen und weniger erlösen. Dennoch scheinen sich bei den Edelmetallen manche Markteilnehmer immer wieder so ungeschickt zu verhalten, daß der Preis schockartig fällt. Der Grund ist allerdings keine Ungeschicklichkeit, vielmehr verfolgen sie andere Interessen: Sie wollen durch ihre Verkäufe den Preis beeinflussen. Seit dem 5. August 1993 - seitdem treten solche plötzlichen Kursschocks statistisch meßbar gehäuft auf - intervenieren nämlich einige Finanzinstitute systematisch gegen die Edelmetalle.
Unter der Führung der amerikanischen Zentralbank FED wurden diese Interventionen eingeführt. Verschiedene Motive liegen dem zugrunde, etwa die Inflationserwartungen gering zu halten oder die Finanzmärkte in Krisenzeiten durch Signalisierung von Stabilität zu beruhigen. Später kam das Gewinninteresse von mit den Zentralbanken geschäftlich kooperierenden Privatbanken hinzu. Ein Mittel, die Preise von Gold und Silber zu drücken, sind diese schockartigen Kursrückgänge. Sie sollen abschreckend wirken, die Anleger verunsichern und aus dem Markt vertreiben. Für das mit Abstand bedeutsamste monetäre Metall Gold sind diese Kursrückgänge bereits ausgiebig untersucht worden (siehe www.geheime-goldpolitik.de).
Doch wie sieht es beim "kleinen Bruder" Silber aus? Wir wollen dies nachfolgend mittels spezieller Charts, sogenannter saisonaler Intraday-Charts, untersuchen. Diese unterscheiden sich grundlegend von Charts, wie man sie gewohnt ist. Während ein normaler Intraday-Chart den Kursverlauf eines Tages abbildet, faßt ein saisonaler Intraday-Chart die Kurse von vielen Tagen in einem Chart als durchschnittlichen Verlauf zusammen. Man kann damit auf einen Blick erkennen, ob es tageszeit-typische Muster gibt. Der nachfolgende Chart zeigt den durchschnittlichen Intraday-Verlauf des Silbers über die letzten 11 Jahre (ab dem Vorliegen von Intraday-Kursen bei Silber). Die horizontale Achse zeigt die Tageszeit (US-Ostküste), die vertikale den durchschnittlichen Kurs von Silber (indiziert auf 1000). Dieser durchschnittliche Intraday-Verlauf des Silbers wurde auf Basis mehrerer Millionen minütlicher Kurse errechnet.
Chart 1
Deutlich sichtbar ist, daß es zum Zeitpunkt des Silberfixings in London - gegen 7 Uhr früh an der US-Ostküste - gehäuft scharfe Kursrückgänge gab. Sie entstanden dadurch, daß die schockartigen Kurseingriffe so häufig an diesem Zeitpunkt stattfanden, daß sie beim Durchschnitt gut sichtbar werden. Hintergrund dieser Häufung dürfte die Bedeutung des Londoner Fixings als Wertmaßstab sein. Anscheinend wird erhofft, daß Schocks zu diesem Zeitpunkt die Entscheidungsfindung der Investoren stärker beeinflussen als solche zu anderen Zeitpunkten. Einen weiteren scharfen Rückgang erkennt man um 10 Uhr New Yorker Zeit. Grund dafür ist die enge Korrelation von Silber mit Gold. Der nachfolgende Chart zeigt zur Erläuterung den durchschnittlichen Intraday-Verlauf des Goldes über denselben Zeitraum von ebenfalls 11 Jahren.