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Keith Neumeyer (First Majestic Silver): Dem Silbermarkt fehlt Integrität

07.12.2011  |  Ron Hera
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Hera Research Newsletter (HRN): Gibt es neue Anwendungsgebiete, die zum Nachfragewachstum führen könnten?

Keith Neumeyer: Es gibt eine ganze Reihe neuer Anwendungsgebiete. Einer jüngst von Barclays veröffentlichten Prognose zufolge sollen 2012 120 Millionen Unzen Silber allein für Solarenergie verwendet werden - 2009 waren es noch 40 Mio. oz. Auch der Batteriesektor wächst. Zink-Silber-Batterien sorgen für eine sehr stabile Kapazität - ihr Output schwächt sich nicht wie bei Lithium-Batterien ab. Und sie liefern 40% mehr Energie als Metallhydrit-Batterien. Sie sind sicherer als Batterien auf Chemie-Wasser-Basis, weil sie sich nicht erhitzen oder explodieren. Sie sind zudem frei von Quecksilber und zu 95% recycelbar. Lithium-Ion-Batterien, wie sie beispielsweise in Mobiltelefonen zu finden sind, müssen nach 12 bis 18 Monaten ausgetauscht werden. Was die Batterie-Technologie angeht, bin ich sehr optimistisch. In ansehbarer Zukunft kommen hier auch die Robotik und andere Anwendungsbereiche zum Tragen.

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Hera Research Newsletter (HRN): Wie lautet Ihr langfristiges Preisziel für Silber?

Keith Neumeyer: Silber wird einen Wert auf Grundlage des natürlichen 15:1 Silber-Gold-Verhältnisses erreichen. Ich gehe davon aus, dass Gold in den nächsten 3 bis 5 Jahren mindestens auf 2.000 $, und höchstwahrscheinlich auf 3.000 $, steigen wird. Silber wird dann zwischen 130 $ und 200 $ liegen. Das sind jetzt hohe Zahlen vom heutigen Standpunkt aus, aber ich denke, die werden wir sehen. Wir haben es mit einem korrekturbedürftigen Markt zu tun.


Hera Research Newsletter (HRN): Wird der Silberpreis denn nicht durch Angebot und Nachfrage bestimmt?

Keith Neumeyer: Ich glaube nicht, dass Angebot und Nachfrage irgendetwas mit dem Preis zu tun haben, leider. Wir leben heute in einer papierdominierten Welt, in der der Silberpreis durch Finanzfaktoren bestimmt wird. Banken, Trader und Investoren weltweit bewegen die Märkte in ihre Richtung. Staatliche Stellen und die Commercials – Großbanken wie HSBC und JP Morgan – spielen hier eine Rolle. Sie arbeiten abwechselnd zusammen oder manchmal auch gegeneinander. All diese Kräfte bestimmen die Preisfindung für dieses Metall. Das ist einer der Gründe, warum wir heute derartige Volatilität sehen.

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Hera Research Newsletter (HRN): Aber wie können Angebot und Nachfrage irrelevant sein?

Keith Neumeyer: Im kurzfristigen Handel werden die Preise von Finanzfaktoren bestimmt. Die Märkte korrigieren sich im Laufe der Zeit aber selbst. Langfristig haben Angebot und Nachfrage allerdings Einfluss. Das ist auch der Grund, warum der Preis am Ende wieder sein natürliches Verhältnis von 15:1 erreichen wird.


Hera Research Newsletter (HRN): Wie kann der Preis durch Finanzfaktoren angetrieben werden?

Keith Neumeyer: Das liegt an den Finanzinstrumenten, mit denen wir handeln und an der Tatsache, dass allein an der COMEX pro Tag 1 Mrd. Unzen Silber gehandelt werden, obgleich nur 26 bis 30 Mio. lieferbare Unzen verfügbar sind. Bei einem solchen Hebel kann man einfach nicht mehr von einem richtigen Markt sprechen.


Hera Research Newsletter (HRN): Berichten zufolge sollen für jede Unze in COMEX-Lagern ganze 100 Unzen in Kontraktform zirkulieren.

Keith Neumeyer: Der Staat, die Aufsichtsbehörden und die Bullion Banks haben zugelassen, dass am Silbermarkt immer mehr gehebelt wird. Und diese Hebel haben zu großer Vermögensvernichtung geführt, die weiter zunehmen wird, sollte sich der Staat nicht für eine Änderung des Systems entscheiden.


Hera Research Newsletter (HRN): Aber sorgt die COMEX denn nicht für Marktintegrität, indem sie beispielsweise die Margins anhebt?

Keith Neumeyer: Das Argument der Margin-Erhöhungen verfängt bei mir gar nicht.




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