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Der Triumph der Edelmetalle

16.05.2004  |  Ferdinand Lips
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5. Negative "reale" Zinssätze sind positiv für Gold

Die Geldschwemme hat zu niedrigsten Zinssätzen geführt. Wenn die Inflation über den Zinssätzen liegt, dann ist es uninteressant Festverzinsliche zu halten. Durch die verfehlte monetäre Politik sind die Zinssätze in den USA auf den historisch niedrigsten Stand gefallen. Diese Situation dürfte gemäss Fed längere Zeit anhalten. Historisch war dies immer positiv für Gold.


6. Defizit zwischen Goldproduktion und Nachfrage – Goldproduktion ist rückläufig

Die Goldminen Produktion beträgt 2.500 Tonnen pro Jahr und sinkt. Die Nachfrage beträgt 4.000, gemäss gewissen Berechnungen sogar 5.000 Tonnen. Dieses Defizit wurde bisher stets durch Zentralbankverkäufe ausgeglichen. Aber auch Zentralbankausleihungen spielten eine grosse Rolle. Es wird erwartet, dass die Goldproduktion in den nächsten 10 Jahren mindestens 30% zurückgehen wird. Wegen des niedrigen Goldpreises war die Exploration nicht mehr interessant und ging stark zurück. Der Chef von Newmont Mining, Pierre Lassonde, hat gesagt, dass selbst wenn der Goldpreis auf $1’000 pro Unze steigt, es 4 bis 7 Jahre dauert, bis eine neue Goldmine in Betrieb genommen werden kann. Ohne höhere Goldpreise, keine neuen Minen.


7. Riesige Shortposition, dramatische Krise bei den Zentralbanken

Die Zentralbanken wollten ihre brach liegenden Goldbestände mobilisieren. Sie sollten rentieren, Zinsen bringen. Auch die Goldhandelsbanken wollten etwas verdienen mit dem herumliegenden Gold. Und somit wurden die Goldausleihungen erfunden. Die Zentralbanken liehen ihr Gold den sog. Bullion Banken.

Diese verkauften das Gold sofort, um mit dem Erlös dicke Zinsen zu erzielen. Das Gold wurde auch den Goldproduzenten geliehen, die es ebenfalls sofort verkauften. Da sie noch viel Gold im Boden hatten, hofften sie, es später aus der eigenen Produktion zurückzahlen zu können. Das tun sie jetzt schon seit Jahren, denn das Geschäft mit dem Ausleihen ist tot. Die tiefen Zinssätze sind schuld.

Aber die Goldhandelsbanken haben kein Gold im Boden. Wie wollen sie die Kredite zurückbezahlen, wenn das Gold schon längst am Hals einer schönen Dame hängt? Die gibt es bestimmt nicht zurück. Es wird geschätzt, dass auf diese Weise 10 – 16.000 Tonnen verliehen wurden. Die fehlen jetzt. Die Zentralbanken weisen aber immer noch ihre früheren Bestände aus, ohne Rücksicht auf das, was sie verliehen oder geswapt haben. Der IWF erlaubt ihnen diesen Betrug. Es ist nämlich ein Betrug, weil von ihren Beständen 1/3 bis 1/2 fehlt. Es ist nicht mehr da.

Weil nun aber die Papierwährungen dauernd an Wert verlieren, wird Gold wieder wichtiger. Dann werden die Notenbanken feststellen, dass sie zu wenig Gold haben. Sie kommen unter Druck, die Kritik der Bevölkerung steigt. 1999 haben die europäischen Zentralbanken das Washington Agreement abgeschlossen, damit die Amerikaner den Goldpreis nicht ganz in den Boden fahren. Aber die 10 – 16.000 Tonnen sind weg. Sie kommen nie mehr zurück. Wenn die Welt dies realisiert, kommt es gemäss Bill Murphy von GATA, zu einer Goldpanik. Seit 5 Jahren warnt GATA erfolglos vor dieser Panik.


8. Der Goldmarkt ist sehr klein - es gibt zu wenig Gold - der Hebel ist gewaltig

Es gibt zu wenig Gold. Die gesamten globalen Holdings, privat und öffentlich, sind ungefähr 1.000 Mrd. US$. Der Börsenwert aller Gold- und Silberminen ist etwas mehr als 100 Mrd. US Dagegen sind die globalen finanziellen Aktiven - Geld, Anleihen, Aktien ca. 150.000 Mrd. US (150 Billionen US$)!!!
Wenn nur ein kleiner Bruchteil dieser riesigen Papiergeldmasse ins Gold will, dann werden diese Milliarden oder Billionen von Papiergeld den Goldpreis auf unabsehbare Höhen treiben - so unabsehbar, dass wir uns dies heute kaum vorstellen können.


9. Gold ist Geld und reist nach Osten - der goldene Dinar und China

Der frühere Premierminister von Malaysia, Dr. Mahathir Mohamad, war seit vielen Jahren Befürworter einer Goldwährung. Der goldene Dinar sollte eine internationale Währung werden. Dies wäre eine echte Herausforderung für den Papierdollar, der aus dem Nichts gezaubert wird und nichts wert ist. Das Öl, das die islamischen Länder für Papier hergeben, ist eines Tages aufgebraucht. Das Zeitalter der Öls wird eines Tages vorbei sein. Öl sollte in Dinar bezahlt werden. Die Dinars bleiben, der Dollar geht kaputt. Papiergeld ist ein Betrug. Mit Gold zu bezahlen wäre ein ehrlicher Handel. Militärische Macht vergeht, aber Gold bleibt ewig.

Grosse Länder wie Russland, China, Indien und die Türkei kaufen vermehrt Gold. Indien ist der grösste Goldkäufer der Welt und kauft 800 Tonnen pro Jahr. Das ist ein Viertel der Weltproduktion. Der private Goldbesitz wird auf 13.000 Tonnen geschätzt. Indien kauft auch 3.500 Tonnen Silber pro Jahr.

China mit seinen 1,3 Mrd. Menschen hat im Oktober 2002 eine nationale Goldbörse, den Shanghai Gold Exchange, eröffnet. Der Goldhandel wurde liberalisiert. Die Privatisierung der Goldminenindustrie wird von der Regierung gefördert. Am 8. Juli 2003 wurde der Silbermarkt für alle Bürger frei.

Gold ist die einzige "Währung" an die keine Schulden gebunden sind. Der neue argentinische Präsident will einen Peso mit Golddeckung schaffen. Die Russen sprechen offen über eine voll in Gold konvertible Währung. Nur der Westen verkauft Gold. Da stimmt doch etwas nicht.


10. Die Macht der Zyklen oder die Gesetze der Natur

Die Geschichte der Wirtschaft geht durch Hochkonjunktur und Krisen, Boom und Bust, Hausse und Baisse. Die sieben fetten und die sieben mageren Jahre. Das war schon immer so. Und es wird immer so bleiben. Jeder Versuch von seiten der Obrigkeit, diese Ordnung zu stören, in das feine Gewebe der Natur einzugreifen und Boom oder Hausse zu verlängern, ist unweigerlich gescheitert.

Man kann die verschiedenen Konjunkturphasen den Jahreszeiten gleichstellen. Es gibt das Frühlingserwachen, die Konjunktur zieht an. Nach der Herbst- und Erntephase, sie ging 2000 zu Ende, befinden wir uns jetzt in der Winterphase. Das ist gemäss Kondratieff die schlimmste Phase. Die Wirtschaft hat ihren Winterschlaf angetreten. Da jede Kondratieff’sche Phase ca. 15 Jahre dauert, haben wir jetzt schwierige Zeiten vor uns.

Was tut der Investor im Winter am besten. Der bekannte Börsenbrief Herausgeber Richard Russell sagte einmal, als er nach den besten Anlagen in der Krise befragt wurde:

"Die beiden besten Anlagen sind zwei Dinge, welche die Menschen nicht haben, Bargeld und Gold. Gold ist Geld und war immer das beste Geld in der 5000-jährigen Geschichte der Menschheit. Man kann damit die Notwendigkeiten des Lebens kaufen. Gold ist diametral entgegengesetzt zu Papier."



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