Rückgang der Goldproduktion steht bevor
05.09.2013 | Scott Wright
Der abrupte Goldpreisrückgang in der ersten Jahreshälfte 2013 hat die gesamte Bergbauindustrie erschüttert. Der panikbedingte Einbruch um 28% innerhalb von sechs Monaten veranlasste die Minengesellschaften dazu, ihre Projektplanung zu überdenken. Dies wird sich in den kommenden Jahren zweifellos nachteilig auf die weltweite Minenproduktion auswirken.
Eigentlich ist es recht beeindruckend, wie schnell sich die Lage für die Minengesellschaften durch den diesjährigen ungewöhnlichen Abwärtstrend geändert hat. Zuvor war Normalität beim Goldpreisverlauf durch einen durch die Fundamentaldaten gestützten konstanten und gesunden Aufwärtstrend geprägt. Im Jahr 2012 verzeichnete der Goldpreis zum zwölften Mal in Folge einen Anstieg.
Interessanterweise wurde für das Jahr 2013 keine Trendänderung erwartet, was die Minengesellschaften angeht. Die strukturellen Fundamentaldaten von Gold waren immer noch großartig. Auch wenn der Goldpreis im vergangenen Jahr nie zu seinem Rekordhoch von 2011 zurückkehren konnte, erzielte Gold im Jahr 2012 den höchsten Durchschnittspreis (1669 USD) überhaupt. Angesichts dieser Voraussetzungen wurden die Minengesellschaften dazu veranlasst, das zu tun, was sie am besten können: Gold produzieren, Geld machen und Kapital in ihre Projekte investieren.
Leider verlief das Jahr 2013 nicht so gut wie erhofft. Die frühste und transparenteste Folge des abrupt fallenden Goldpreises wurde anhand der finanziellen Situation der Minengesellschaften deutlich. Da der durchschnittliche Goldpreis in der ersten Hälfte Jahreshälfte 150 USD unter dem Durchschnittswert der ersten Jahreshälfte 2012 lag (250 USD weniger als im zweiten Quartal), verringerten sich die Margen natürlich. Dies hat dazu geführt, dass bestehende Projekte weitaus weniger Gewinn abwerfen.
Die viel geringeren Preise zwangen die Minengesellschaften dazu, riesige Abschreibungen vorzunehmen und einen Wertminderungsaufwand zu buchen (einige Projekte sind unwirtschaftlich und andere müssen erneut bewertet werden). Im zweiten Quartal kündigten die führenden Minengesellschaften Barrick Gold, Newmont Mining, AngloGold Ashanti, Goldcorp, Newcrest Mining und Kinross Gold allein Abschreibungen und eine Wertminderung in Höhe von über 23 Mrd. USD an.
Angesichts des konstanten Anstiegs hatten die meisten Minengesellschaften ihre Vermögenswerte relativ hoch bewertet. Sie gingen einfach davon aus, dass der Goldpreis seinen Anstieg fortsetzen werde und sich die von ihnen zur Bewertung genutzten Preise letztendlich als zurückhaltende Schätzungen herausstellen würden. Dieselben Minengesellschaften bangen nun um den Wert ihrer Vermögenswerte. Leider glaube ich, dass es in den kommenden Quartalen noch zu weiteren Abschreibungen und Wertminderungen kommen wird.
Diese Phänomene des Rechnungswesens sind keine Cash-, sondern Buchverluste. Auch wenn sie in jedem Quartal schwer hinzunehmen sind, in dem sie in der Gewinn- und Verlustrechnung auftauchen, können sie noch mehr Schaden bezüglich der Stimmung anrichten. Leider wirkt sich ein systemisches Problem im gesamten Sektor äußerst stark auf die Stimmung aus.
Letztendlich hat die finanzielle Situation des aktuellen Quartals einen ungewollten Nachgeschmack bei Investoren hinterlassen. Darunter litten die Aktien der Minengesellschaften maßgeblich. Es war eine der schlimmsten Zeiten für Goldaktien seit Bullenmarktbeginn.
Angesichts der weitaus niedrigeren Gold- und Goldaktienpreise sehen sich die Minengesellschaften mit einer furchtbaren Marktstimmung konfrontiert. Daher sieht die Zukunft alles andere als rosig aus. Die Führungskräfte dieser Unternehmen sind nicht mehr so zuversichtlich bezüglich der Zukunft von Gold wie vor sechs Monaten. Und angesichts des geringeren Cashflows und der komplizierteren finanziellen Lage ist ihre Ausgabenplanung unwirtschaftlich.
Aus diesen und anderen Gründen waren die meisten Minengesellschaften dazu gezwungen, ihre Projektplanung zu überdenken. In vielen Fällen hat dies zu einer Verzögerung oder einer kompletten Verschiebung im Ablauf von Erweiterungs- und Entwicklungsprojekten sowie zu einer Einschränkung der Exploration geführt. Den Minengesellschaften ist die Kapitalerhaltung nun äußerst wichtig, was sich zweifellos nachteilig auf das künftige Produktionsvolumen auswirken wird.
Angesichts all der harten Arbeit, die im letzten Jahrzehnt in die Goldmineninfrastruktur gesteckt wurde, ist das natürlich äußerst schade. Interessanterweise schafften es die Minengesellschaften gerade erst im Jahr 2009, einen Vorsprung zur Förderrate zu gewinnen. Jahrelange, intensive Entwicklungsprojekte führten zum ersten entscheidenden Zuwachs der weltweiten Minenproduktion seit langer Zeit.
Das war der Beginn einer Glückssträhne, wobei im Jahr 2012 im vierten Jahr in Folge ein Produktionswachstum verzeichnet wurde. Die Minengesellschaften sorgten für eine Rekordproduktion in Höhe von 2700 Tonnen. Dieses hart erarbeitete Goldangebot befindet sich aufgrund der Goldpanik nun jedoch in Gefahr. Wenn die Minengesellschaften ihre Entwicklungsprojekte tatsächlich einschränken und kostspieligere Operationen einstellen, kann das Produktionsvolumen nur sinken.
Zu diesem Produktionsrückgang könnte es schneller kommen als wir denken. Im letzten Bericht des World Gold Council bezüglich der Goldnachfragetrends heißt es: "Während die Minenproduktion historisch gesehen nur recht langsam auf Preisveränderungen reagierte, hat das Ausmaß der Einbuße im zweiten Quartal eine rasche Reaktion vonseiten der Goldproduzenten hervorgerufen. Aktuelle Ausgabenkürzungen und die Einstellung von kostspieligen Operationen im gesamten Industriezweig könnten sich bis Ende des Jahres auf das Angebot auswirken."
Bis Jahresende?!? Das ist wirklich eine blitzschnelle Reaktion seitens der Industrie, die normalerweise nur langsam reagiert. Zweifellos versetzte die Goldpanik 2013 die Minengesellschaften in Angst, was anhand aktueller Pressemitteilungen deutlich wird. Meiner Meinung nach wird es langfristig zu einer rückläufigen Produktion in drei Phasen kommen: Stilllegung, Verschiebung und Versatz.
Die erste und unmittelbarste Phase sind Stilllegungen, die sich negativ auf die Produktion auswirken werden. Es gibt zwei Stilllegungsmethoden. Die erste ist die vollständige Außerbetriebnahme, die komplette Einstellung aller Minenoperationen. Wenn eine Mine zu niedrigeren Preisen keine Gewinne abwirft, wird sie stillgelegt. Diese Stilllegung ist zunächst vorübergehend, wobei man hofft, dass höhere Preise die Mine erneut wirtschaftlich machen. Ungeachtet der Ausfallzeit macht sich dieses fehlende Produktionsvolumen sofort bemerkbar.
Eine weitere Stilllegungsart stellt die partielle Stilllegung dar. In einigen Bergwerken werden mehrere Abbaumethoden, verschiedene Erze und/oder Verarbeitungsabläufe verwendet. Wenn sich etwas angesichts der aktuellen Preise als unwirtschaftlich herausstellt, wird es stillgelegt bzw. eingestellt. Dies führt selbstverständlich zu einem Produktionsrückgang.
Einige Minen mischen die vorhandenen Rohstoffe, d. h. Erz mit geringerem Gehalt und Erz mit höherem Gehalt. Wenn die Preise gering sind, können sich viele Bergwerke diesen Luxus nicht leisten. Statt das hochgradige Material einfach vermehrt einzusetzen (wodurch die Lebensdauer des Bergwerkes drastisch reduziert wird), verwenden die meisten Minengesellschaften das Erz mit geringerem Gehalt einfach nicht mehr, um die Operationskosten zu verringern. Dies verschafft ihnen zwar Geld, aber das Volumen sinkt.
Eigentlich ist es recht beeindruckend, wie schnell sich die Lage für die Minengesellschaften durch den diesjährigen ungewöhnlichen Abwärtstrend geändert hat. Zuvor war Normalität beim Goldpreisverlauf durch einen durch die Fundamentaldaten gestützten konstanten und gesunden Aufwärtstrend geprägt. Im Jahr 2012 verzeichnete der Goldpreis zum zwölften Mal in Folge einen Anstieg.
Interessanterweise wurde für das Jahr 2013 keine Trendänderung erwartet, was die Minengesellschaften angeht. Die strukturellen Fundamentaldaten von Gold waren immer noch großartig. Auch wenn der Goldpreis im vergangenen Jahr nie zu seinem Rekordhoch von 2011 zurückkehren konnte, erzielte Gold im Jahr 2012 den höchsten Durchschnittspreis (1669 USD) überhaupt. Angesichts dieser Voraussetzungen wurden die Minengesellschaften dazu veranlasst, das zu tun, was sie am besten können: Gold produzieren, Geld machen und Kapital in ihre Projekte investieren.
Leider verlief das Jahr 2013 nicht so gut wie erhofft. Die frühste und transparenteste Folge des abrupt fallenden Goldpreises wurde anhand der finanziellen Situation der Minengesellschaften deutlich. Da der durchschnittliche Goldpreis in der ersten Hälfte Jahreshälfte 150 USD unter dem Durchschnittswert der ersten Jahreshälfte 2012 lag (250 USD weniger als im zweiten Quartal), verringerten sich die Margen natürlich. Dies hat dazu geführt, dass bestehende Projekte weitaus weniger Gewinn abwerfen.
Die viel geringeren Preise zwangen die Minengesellschaften dazu, riesige Abschreibungen vorzunehmen und einen Wertminderungsaufwand zu buchen (einige Projekte sind unwirtschaftlich und andere müssen erneut bewertet werden). Im zweiten Quartal kündigten die führenden Minengesellschaften Barrick Gold, Newmont Mining, AngloGold Ashanti, Goldcorp, Newcrest Mining und Kinross Gold allein Abschreibungen und eine Wertminderung in Höhe von über 23 Mrd. USD an.
Angesichts des konstanten Anstiegs hatten die meisten Minengesellschaften ihre Vermögenswerte relativ hoch bewertet. Sie gingen einfach davon aus, dass der Goldpreis seinen Anstieg fortsetzen werde und sich die von ihnen zur Bewertung genutzten Preise letztendlich als zurückhaltende Schätzungen herausstellen würden. Dieselben Minengesellschaften bangen nun um den Wert ihrer Vermögenswerte. Leider glaube ich, dass es in den kommenden Quartalen noch zu weiteren Abschreibungen und Wertminderungen kommen wird.
Diese Phänomene des Rechnungswesens sind keine Cash-, sondern Buchverluste. Auch wenn sie in jedem Quartal schwer hinzunehmen sind, in dem sie in der Gewinn- und Verlustrechnung auftauchen, können sie noch mehr Schaden bezüglich der Stimmung anrichten. Leider wirkt sich ein systemisches Problem im gesamten Sektor äußerst stark auf die Stimmung aus.
Letztendlich hat die finanzielle Situation des aktuellen Quartals einen ungewollten Nachgeschmack bei Investoren hinterlassen. Darunter litten die Aktien der Minengesellschaften maßgeblich. Es war eine der schlimmsten Zeiten für Goldaktien seit Bullenmarktbeginn.
Angesichts der weitaus niedrigeren Gold- und Goldaktienpreise sehen sich die Minengesellschaften mit einer furchtbaren Marktstimmung konfrontiert. Daher sieht die Zukunft alles andere als rosig aus. Die Führungskräfte dieser Unternehmen sind nicht mehr so zuversichtlich bezüglich der Zukunft von Gold wie vor sechs Monaten. Und angesichts des geringeren Cashflows und der komplizierteren finanziellen Lage ist ihre Ausgabenplanung unwirtschaftlich.
Aus diesen und anderen Gründen waren die meisten Minengesellschaften dazu gezwungen, ihre Projektplanung zu überdenken. In vielen Fällen hat dies zu einer Verzögerung oder einer kompletten Verschiebung im Ablauf von Erweiterungs- und Entwicklungsprojekten sowie zu einer Einschränkung der Exploration geführt. Den Minengesellschaften ist die Kapitalerhaltung nun äußerst wichtig, was sich zweifellos nachteilig auf das künftige Produktionsvolumen auswirken wird.
Angesichts all der harten Arbeit, die im letzten Jahrzehnt in die Goldmineninfrastruktur gesteckt wurde, ist das natürlich äußerst schade. Interessanterweise schafften es die Minengesellschaften gerade erst im Jahr 2009, einen Vorsprung zur Förderrate zu gewinnen. Jahrelange, intensive Entwicklungsprojekte führten zum ersten entscheidenden Zuwachs der weltweiten Minenproduktion seit langer Zeit.
Das war der Beginn einer Glückssträhne, wobei im Jahr 2012 im vierten Jahr in Folge ein Produktionswachstum verzeichnet wurde. Die Minengesellschaften sorgten für eine Rekordproduktion in Höhe von 2700 Tonnen. Dieses hart erarbeitete Goldangebot befindet sich aufgrund der Goldpanik nun jedoch in Gefahr. Wenn die Minengesellschaften ihre Entwicklungsprojekte tatsächlich einschränken und kostspieligere Operationen einstellen, kann das Produktionsvolumen nur sinken.
Zu diesem Produktionsrückgang könnte es schneller kommen als wir denken. Im letzten Bericht des World Gold Council bezüglich der Goldnachfragetrends heißt es: "Während die Minenproduktion historisch gesehen nur recht langsam auf Preisveränderungen reagierte, hat das Ausmaß der Einbuße im zweiten Quartal eine rasche Reaktion vonseiten der Goldproduzenten hervorgerufen. Aktuelle Ausgabenkürzungen und die Einstellung von kostspieligen Operationen im gesamten Industriezweig könnten sich bis Ende des Jahres auf das Angebot auswirken."
Bis Jahresende?!? Das ist wirklich eine blitzschnelle Reaktion seitens der Industrie, die normalerweise nur langsam reagiert. Zweifellos versetzte die Goldpanik 2013 die Minengesellschaften in Angst, was anhand aktueller Pressemitteilungen deutlich wird. Meiner Meinung nach wird es langfristig zu einer rückläufigen Produktion in drei Phasen kommen: Stilllegung, Verschiebung und Versatz.
Die erste und unmittelbarste Phase sind Stilllegungen, die sich negativ auf die Produktion auswirken werden. Es gibt zwei Stilllegungsmethoden. Die erste ist die vollständige Außerbetriebnahme, die komplette Einstellung aller Minenoperationen. Wenn eine Mine zu niedrigeren Preisen keine Gewinne abwirft, wird sie stillgelegt. Diese Stilllegung ist zunächst vorübergehend, wobei man hofft, dass höhere Preise die Mine erneut wirtschaftlich machen. Ungeachtet der Ausfallzeit macht sich dieses fehlende Produktionsvolumen sofort bemerkbar.
Eine weitere Stilllegungsart stellt die partielle Stilllegung dar. In einigen Bergwerken werden mehrere Abbaumethoden, verschiedene Erze und/oder Verarbeitungsabläufe verwendet. Wenn sich etwas angesichts der aktuellen Preise als unwirtschaftlich herausstellt, wird es stillgelegt bzw. eingestellt. Dies führt selbstverständlich zu einem Produktionsrückgang.
Einige Minen mischen die vorhandenen Rohstoffe, d. h. Erz mit geringerem Gehalt und Erz mit höherem Gehalt. Wenn die Preise gering sind, können sich viele Bergwerke diesen Luxus nicht leisten. Statt das hochgradige Material einfach vermehrt einzusetzen (wodurch die Lebensdauer des Bergwerkes drastisch reduziert wird), verwenden die meisten Minengesellschaften das Erz mit geringerem Gehalt einfach nicht mehr, um die Operationskosten zu verringern. Dies verschafft ihnen zwar Geld, aber das Volumen sinkt.