Dauer-QE ohne große Glocke (Teil II)
20.12.2011 | Jim Willie CB
- Seite 2 -
Es scheint ganz so, als seien die täuschenden Berichterstattungsmethoden - nicht der Presse, sondern der staatlichen und börslichen Aufsichtsbehörden - darauf ausgelegt, den Umfang des Betrugs zu niedrig anzusetzen; später folgt dann eine schrittweise Enthüllung der wahren Summen, wenn die Allgemeinheit größtenteils schon ihre Wahrnehmung gefestigt hat. Die Finanzpresse weigert sich, diesen Vorfall Diebstahl oder Betrug zu nennen, man zieht stattdessen die Sprachregelung "fehlende Kundengelder" vor. Einige Sammelklagen dürften die Angelegenheit klären - solange JP Morgan keine Entlastung sucht, indem man den Vorfall zu einer Frage der nationalen Sicherheit erklärt. Immerhin hängt die Sicherheit des nationalen Bankensystems von Geldwäsche-Fonds ab, wobei die zweite Absicherung ganz einfach vom Diebstahl von Kundengeldern abhängt, die auf gesonderten Konten gelagert wurden. Die Presse scheint nicht gewillt, große Titelstorys über den Dieb JPMorgan zu schalten. Die Öffentlichkeit wird erst aufwachen, wenn 100.000 Aktienmaklerkonten oder 100.000 Konten bei Investmentfonds oder 100.000 Konten bei Rentenfonds fehlen. Nicht gestohlen - einfach nur fehlend - durch gewitzte Diebe, die sich auf schweren Diebstahl spezialisiert haben und Anzüge tragen, gut frisiert sind und die Abzeichen staatlicher Gemeindevereine tragen. Die Welt kapiert jetzt das Bild eines Syndikats, das das amerikanische Mutterland verwüstet.
Auch andere kleinere Täuschungen werden mit Nachdruck vorangetrieben. Man hört zum Beispiel Aussagen, der Verkauf von Bankaktien käme dem Kauf von Technologie-/ Telekommunikationsaktien im Jahr 1999 gleich. Die letzteren seien nach anfangs echten, kräftigen aber nicht nachhaltigen Absatzzahlen einfach nur überbewertet gewesen.
Die Großbanken sind aber tot, insolvent und mit Gerichtsverfahren von Anleiheinvestoren befallen, sie haben gleichzeitig im Zuge der Basel-Bestimmungen mit einer unzureichenden Reservenlage zu kämpfen, was sie als kleine, dünne Schilfrohre enttarnt; zudem fahren sie ihren Fremdkapitalanteil zurück. Die Großbanken erhielten zudem TARP-Gelder, um die wackligen Vorzugsbankenaktien halten und dem Management Boni zahlen zu können. Sie erhielten ihren Anteil bei der Aufteilung des 16 Billionen $ schweren USFed-Schmiergeldfonds, welcher in aller Heimlichkeit am Kongress vorbei abgesegnet wurde - was ein eindeutig auf das Bestehen von Syndikatsaktivität hinweist.
Die öffentlich angekündigten TAPR-Aktionen dienten als künstlicher Nebelschleier, um den echten Deal zu verbergen. Eine weitere Zuteilung der edlen USFed-Geldmittel, in diesem Fall 7,7 Bill. $, wurden gerade entdeckt. Das Volk sollte sich sehr im Klaren über das Wesen dieser DARLEHEN sein. Sie gab es zu 0% - sie sind also Geschenke, die nie zurückgezahlt werden. Sie waren für den Aufkauf gewaltiger Vermögensanlagepositionen gedacht, wobei die gesunkenen Preise, ermöglicht durch extreme Nötigung des Finanzmarkts, ausgenutzt werden sollten. Diese Darlehen sollen ein Mehr an Kontrolle für das nächste Kapitel sichern - in Bezug auf Anleihen, Vermögensanlagen als Schuldensicherheiten sowie Rohstoffe. Die Leitmotive würden den Rahmen eines Finanz-Newsletters sprengen. Die hier gezeigte Miss- und Verachtung ist beeindruckend.
Abschließende Bilder mit Botschaften
Immer wenn die USFed versucht, ein Problem zu lösen, schießt sie sich selbst in Gesicht. Monetäre Inflation kann mitnichten ein System reparieren, das unter Einbrüchen von Vermögenseinlagen leidet, wenn diese auf exzessive Verschuldung zurückgehen, wenn die Großbanken nicht abgewickelt werden dürfen, wenn Marktaufsichtsbehörden mit unter der Decke stecken und wenn geheime Verabredungen mit der Zentralbank getroffen wurden. Jede QE-Maßnahme, und besonders die aktuell laufenden QE-Dauermaßnahmen, garantieren beständige Preisinflation im Bereich von 10% pro Jahr. Gold ist nicht nur eine Absicherung gegen ein kaputtes Geldsystem, sondern auch gegen hohe Inflation.
Der US-Kongress kann scheinbar gar nichts anderes machen, als den Finanzsektor (allen voran die Wall Street) zu bereichern. An Zitzen mangelt es nicht. Die "Occupy Wall Street"-Bewegung sollte besser die omnipräsente Lobby-Aktivität entlang der K Street beobachten (Straße in Washington DC, in der zahlreiche Lobbyfirmen, Ideenfabriken und Interessengruppen ansässig sind).