EU - höchstes Bankenrisiko
14.09.2013 | Klaus Singer
Eine kürzlich erschienene Studie des Milken-Instituts befasst sich mit dem weltweiten Bankensystem. Unter dem Titel "Systemically Important Banks in the Post-Crisis Era" werden. Sie stellt eine Fülle von Informationen über die Finanzmärkte und die weltweit systemrelevanten Banken (“G-SIB”) zusammen. Darüber hinaus befasst sie sich mit dem Stand der Bankenregulierung.
Ich ziehe nachfolgend aus der Studie einige Tabellen heraus, um die hauptsächlichen Gefahrenherde darzustellen. Mit dem Stand der Regulierung befasse ich mich nicht. Die Studie deutet an, dass hier noch viel zu tun bleibt, um zu einer international harmonisierten Verfahrensweise zu kommen. Selbst wenn eines (viel zu) fernen Tages so etwas erreicht werden sollte, wird es (aus gutem Grund …) völlig ungenügend bleiben.
Zu diesem Aspekt sei auf eine Aussage von Niklaus Blattner verwiesen, von 2003 bis 2007 Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank: Immer komplexere Finanzmarkt- und Bankenregulierungen können neue Krisen nicht verhindern. Statt nach immer feineren Systemmethoden zu suchen, sollte man auf die Risikogewichtung verzichten und die Banken verpflichten, statt wie bisher bloß wenige Prozent zum Beispiel 20 Prozent der Bilanzsumme an Eigenkapital zu halten.
Der Finanzmarkt der EU verfügt mit über 31% über den weltweit größten Einzelanteil, gefolgt von den USA mit fast 25% und Japan mit fast 15% (siehe Tabelle!). Betrachtet man die Banken nach Anteil ihrer Assets am weltweiten Assetvolumen der Banken, so ragt die EU wiederum mit fast 37% heraus, die USA kommt auf demgegenüber „magere“ gut 15%, auf dem dritten Platz rangiert hier China mit 13,9%. Japan belegt mit 9,8% den vierten Platz. Damit ist die EU die Region auf der Welt, von der mit Abstand die meisten finanziellen Risiken ausgehen.
Das gilt erst recht wenn man auch noch ihren Anteil an Welt-BIP hinzunimmt. Er liegt mit 22,9% knapp über dem der USA (21,9%). Das Verhältnis Bank-Asset-Anteil zu BIP-Anteil kommt für die EU auf 1,62, China kommt auf 1,21, Japan auf 1,18 und die USA erreichen gerade einmal 0,68.
Das EU-Bankensystem ist völlig überdimensioniert ist. "Völlig überdimensioniert" heißt hier "besonders gefährlich".
Frankreich ist besonders krass: Das Bankensystem des Landes kommt von seiner Größe her auf Platz sechs nach Großbritannien. Das Verhältnis Bank-Asset-Anteil zu BIP-Anteil erreicht jedoch den Spitzenwert von 2,22.
Schaut man sich die größten Banken der Welt an, so wird die Rangliste von einer chinesischen Bank angeführt, es folgen HSBC (UK), Deutsche Bank und BNP Paribas (F).
Die Ausrichtung auf den Derivate-Markt (siehe Tabelle!) dürfte ein wichtiges Risiko-Indiz sein. Beim Verhältnis der Derivate-Assets zu den gesamten Assets der nach IAS bilanzierenden Banken sticht die Deutsche Bank mit 38% heraus. Barclays (UK - Rang 8 ) kommt auf 31%, die RBS (UK - Rang 12) auf 33,7%. Die UBS (Ch - Rang 22) vermeldet 33,2%. Die US-Banken bilanzieren nach US GAAP. Hier sehen die Verhältnisse so aus: JPMorgan Chase (Rang 7) kommt auf 42%, die Banc of America (Rang 10) auf 39%, die Citigroup (Rang 14) auf 37%.
Ich ziehe nachfolgend aus der Studie einige Tabellen heraus, um die hauptsächlichen Gefahrenherde darzustellen. Mit dem Stand der Regulierung befasse ich mich nicht. Die Studie deutet an, dass hier noch viel zu tun bleibt, um zu einer international harmonisierten Verfahrensweise zu kommen. Selbst wenn eines (viel zu) fernen Tages so etwas erreicht werden sollte, wird es (aus gutem Grund …) völlig ungenügend bleiben.
Zu diesem Aspekt sei auf eine Aussage von Niklaus Blattner verwiesen, von 2003 bis 2007 Vizepräsident der Schweizerischen Nationalbank: Immer komplexere Finanzmarkt- und Bankenregulierungen können neue Krisen nicht verhindern. Statt nach immer feineren Systemmethoden zu suchen, sollte man auf die Risikogewichtung verzichten und die Banken verpflichten, statt wie bisher bloß wenige Prozent zum Beispiel 20 Prozent der Bilanzsumme an Eigenkapital zu halten.
Der Finanzmarkt der EU verfügt mit über 31% über den weltweit größten Einzelanteil, gefolgt von den USA mit fast 25% und Japan mit fast 15% (siehe Tabelle!). Betrachtet man die Banken nach Anteil ihrer Assets am weltweiten Assetvolumen der Banken, so ragt die EU wiederum mit fast 37% heraus, die USA kommt auf demgegenüber „magere“ gut 15%, auf dem dritten Platz rangiert hier China mit 13,9%. Japan belegt mit 9,8% den vierten Platz. Damit ist die EU die Region auf der Welt, von der mit Abstand die meisten finanziellen Risiken ausgehen.
Das gilt erst recht wenn man auch noch ihren Anteil an Welt-BIP hinzunimmt. Er liegt mit 22,9% knapp über dem der USA (21,9%). Das Verhältnis Bank-Asset-Anteil zu BIP-Anteil kommt für die EU auf 1,62, China kommt auf 1,21, Japan auf 1,18 und die USA erreichen gerade einmal 0,68.
Das EU-Bankensystem ist völlig überdimensioniert ist. "Völlig überdimensioniert" heißt hier "besonders gefährlich".
Frankreich ist besonders krass: Das Bankensystem des Landes kommt von seiner Größe her auf Platz sechs nach Großbritannien. Das Verhältnis Bank-Asset-Anteil zu BIP-Anteil erreicht jedoch den Spitzenwert von 2,22.
Schaut man sich die größten Banken der Welt an, so wird die Rangliste von einer chinesischen Bank angeführt, es folgen HSBC (UK), Deutsche Bank und BNP Paribas (F).
Die Ausrichtung auf den Derivate-Markt (siehe Tabelle!) dürfte ein wichtiges Risiko-Indiz sein. Beim Verhältnis der Derivate-Assets zu den gesamten Assets der nach IAS bilanzierenden Banken sticht die Deutsche Bank mit 38% heraus. Barclays (UK - Rang 8 ) kommt auf 31%, die RBS (UK - Rang 12) auf 33,7%. Die UBS (Ch - Rang 22) vermeldet 33,2%. Die US-Banken bilanzieren nach US GAAP. Hier sehen die Verhältnisse so aus: JPMorgan Chase (Rang 7) kommt auf 42%, die Banc of America (Rang 10) auf 39%, die Citigroup (Rang 14) auf 37%.