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Der stille Meuchler der US-Wirtschaft

17.09.2013  |  Clif Droke
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Mit anderen Worten: Allein die Vermutung, dass sich die Verschärfung der Geldpolitik der Fed schon bald bewahrheiten könnte, ließ die Investoren aktiv werden: Sie verkauften große Mengen Anleihen, was wiederum die Zinssätze steigen ließ. Die Maßnahmen der Investoren sind aber kein Ausdruck einer erstarkenden Wirtschaft, sie zeigen viel eher, dass die Investoren begriffen haben, dass die Tage des Fed-gestützten Anleihe-Bullenmarktes gezählt sind. Es dürfte auch klar sein, dass die Auswirkungen einer strengeren Geldpolitik auf die Wirtschaft im Jahr 2014 nicht gerade schön sein werden, wenn sich der deflationäre Superzyklus in seiner finalen “Sturzphase" befindet.

Die Ökonomen von “Kiplinger” gehen davon aus, dass die Fed im Dezember beginnen wird, ihre Anleiheaufkäufe zurückzufahren. Im Januar endet die Amtszeit Bernankes, und die Fed-Beobachter sind zunehmend der Meinung, dass er durch Larry Summer ersetzt wird. Manche Fed-Beobachter gehen auch davon aus, dass die Fed ihre Ankaufprogramm für hypothekarisch gesicherte Wertpapiere unverändert fortsetzen wird, während die US-Ankäufe von US-Staatsanleihen zurückgefahren werden - um den Immobilienmarkt weiter zu stützen. Wie dem auch sei, die Fed nimmt eindeutig Kurs auf eine Verringerung ihrer Wertpapierankäufe. Wenn diese Strategie beibehalten wird, wird sie die deflationären Gegenströmungen verstärken, die ab 2014 mit jedem Monat zunehmen.


Gold

Aktuelles Thema ist der Verkaufsdruck bei Gold- und Silber kürzlich einsetzte. Letzte Woche hatten wir uns die potentiell negativen Entwicklungen (aus Sicht der Antizykliker) angeschaut - d.h. die Tatsache, dass Investmentbanker in eine übermäßig positive Stimmung hinsichtlich des gelben Metalls verfallen waren. Zudem hatte sich in Tageschart für den Dezember-Goldkontrakt ein negatives “Kopf-Schulter-Muster” ausgebildet. Die technische Analyse deutete darauf hin, dass ein Durchbrechen der entscheidenden 1.360 $-Marke die Signale auf ‘Verkaufen‘ stellen würde; am Donnerstag passierte genau das. Verkaufsdruck im Morgenhandel führte dazu, dass diese Marke unterschritten wurde, woraufhin der Kurs schnell bis auf ein Tagestief von 1.320 $ fiel. Da aktuell wieder die Bären am Markt die Kontrolle übernommen haben, müssen wir davon ausgehen, dass der geringste Weg des Widerstands zurzeit nach unten führt.

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Als ob der Gold-Tageschart noch nicht bedenklich genug wäre, so bekam der Markt am Mittwoch auch noch einen großen psychologischen Seitenhieb verpasst - und zwar durch einen Forschungsbericht einer großen Institution. Die Goldman Sachs Group Inc. sagte in einem Bericht vom 11.September, man gehe davon aus, dass der Verfall der Goldpreise bis ins Jahr 2014 hinein anhalten werde. Die Goldman-Analysten Jeffrey Currie und Damien Courvalin erwarten, dass eine Verringerung der Wertpapieraufkäufe durch die Fed auch die Goldkurse belasten wird. Die Analysten gehen davon aus, dass die Fed auf ihrem anstehenden Treffen im September bekanntgeben wird, dass sie ihre quantitativen Lockerungen zurückfahren wird.

Mineweb zitierte die Analysten am 11.September folgendermaßen: “In Folge wachsender Aktivität in den USA und einer weniger akkommodativ ausgerichtenen Geldpolitik werden die Goldpreise bis in Jahr 2014 hinein sinken.” […] "Das Septembertreffen des Fed-Offenmarktausschusses - unsere Ökonomen erwarten, dass hier das Zurückfahren von QE 3 verkündet wird - könne tatsächlich der Auslöser für sinkende Goldpreise sein."

Wenn man bedenkt, dass Goldman eine wichtige, marktbewegende Kraft an den Rohstoffmärkten ist, so dürften diese jüngsten Äußerungen der Investmentbank wahrscheinlich einen negativen psychologischen Effekt für Investoren haben. Tatsächlich wurde der Goldman-Sachs-Bericht vor dem 3%-Rücksetzer von Donnerstag veröffentlicht; und er könnte auch der Auslöser für das Durchbrechen der “1.360 $-Nackenlinie“ für den Dezember-Goldkontrakt gewesen sein. Currie von Goldman Sachs lag genau richtig mit seinen Prognosen für dieses Jahr und seinen Vorhersagen, dass immer mehr Gewicht auf dem Metall lasten werde. Dies ist eine weitere psychologische Barriere, die den Bullen das Bein gestellt hat und den Bären einen Vorwand gab, wieder einmal die Kontrolle zu übernehmen.


© Clif Droke
www.clifdroke.com

Dieser Artikel wurde am 13.09.2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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