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COMEX: Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit (Teil I)

30.12.2011  |  Jim Willie CB
- Seite 2 -
Der Makel der Inelastizität

An dieser Stelle soll es ein paar einführende Worte geben. Der Papiergoldmarkt unterscheidet sich in seinen internen Dynamiken deutlich vom physischen Goldmarkt. Am Papiergoldmarkt zeigen sich Anzeichen für Inelastizität, die schon ans Komische grenzen. Denken Sie an die niedrige Nachfrage der Jahre 2001 und 2002, als das Papierpreisetikett noch 300 $ je Unze oder weniger auswies. Und denken Sie daran, wie es heutzutage zu verstärkten Verkäufen kommt, wenn es am Papierpreis sinkt. Der Hebel der korrupten Papiermechanismen entfacht Druck auf die Terminmarktkonten und Verkäufe. Das gehebelte Spiel stellt sich gegen die Preismechanismen der wirklichen Welt. Positiv ist nur, dass die globale Nachfrage zusammen mit einem steigenden physischen Preis steigt - auch Goldfieber genannt.

Im Papiermarkt dominiert Preisinelastizität auf der Angebotsseite, im physischen Markt ist hingegen die Nachfrageseite von Inelastizität geprägt. Um alles noch verwirrender zu machen, tragen auch einige Bergbauunternehmen ihren Teil zu den Inelastizitäten bei; sie sind mit ihren ruinösen Vorwärtsverkäufen in einer Liquiditätsfalle gefangen. Zur Deckung ihrer Verluste aus früheren Termingeschäften, zu denen ihnen Wall-Street-Berater damals dringend rieten, benötigen sie gewaltige Geldsummen. Ihre Bergbauoperationen leiden unter Kapitalmangel und ihre Projekte werden beschnitten. Diese paradoxen Unterschiede dieser Dynamiken befördern das Auseinanderdriften der Goldpreise am Papiermarkt und der Goldpreise am physischen Markt. Diese inkompatiblen Kräfte treiben ein Zerbrechen der COMEX voran. Die Divergenz zwischen dem physischen Goldpreis und dem Papiergoldpreis nimmt zu.


Gesetzwidrige Nutzung von Kundengeldern als Sicherheiten

Die "Besicherungsschlacht" wird für genügend öffentliche Mithilfe sorgen, mit der das Auseinanderdriften der Märke vorangetrieben wird. Da sich immer mehr der Eindruck breit macht, dass physische Vermögensanlagen auf irgendeine Art und Weise begrapscht, angeeignet, benutzt und zur Besicherung herangezogen werden (auch durch illegale Praktiken), wird man sie in Zukunft wohl aus dem System abziehen werden. Aus reinem Selbstschutz werden teilnehmende Parteien ihre Konten auflösen und ihr Metall von der COMEX abziehen.

Die Kundengelder setzen zur Flucht an. Der Schutz und die Sicherheit von Geldern auf Privatkonten sind in den letzten Wochen unter Beschuss geraten - seitdem der Tatort MF Global abgesteckt und mit gelbem Absperrband umzogen wurde. Investoren ziehen immer mehr Geld aus den Hedgefonds ab. Die COMEX wird zunehmend isoliert. Im Oktober wurden Kundengelder im Umfang von ungefähr 9 Milliarden $ rückerstattet - Barclay Hedge and TrimTabs Investment Research zufolge fast viermal so viel wie noch im September. Aber noch mehr Geld zerrten die Investoren aus den Hedgefonds, so dass im Oktober ein Monatshoch erreicht wurde, das es seit zwei Jahren nicht mehr gegeben hatte.

Es waren die höchsten Rückzahlungen, die es im Hedgefonds-Sektor seit Juli 2009 gegeben hatte - damals wurde 17,8 Milliarden zurückgezahlt. Das Büro von Barclay Hedge redete die korrupte Situation jedoch noch schön; man ließ verlauten, die Anleger hätten angesichts der glanzlosen Anlegerrenditen einfach die Geduld verloren. Natürlich brachte der durchschnittliche Hedgefonds dieses Jahr nicht mehr als 4%.

Der globale Hedgefonds-Sektor ist auf 1,66 Billionen $ geschrumpft - immer noch beträchtlich. Es ist immer wieder interessant, wenn nicht sogar amüsant, die PR-Kommentare der isolierten Fraktionen zu lesen. Dass die Hedgefonds zusehen müssen, wie ihr Kapital sich verabschiedet, liegt allein daran, dass es sich gerade von den kriminellen Zentren entfernt. Und im Verlauf dieser Entwicklung wird auch die COMEX isoliert. Mit zunehmender Isolation stellt sich dann auch die unschwere Erkenntnis ein, dass betrogen wurde. Man kann davon ausgehen, dass schon bald Berichte über GLD- und SLV-Raubzüge geben wird, bei denen die Vermögensverwalter persönlich mit nackten Leerverkäufen beteiligt waren. Im Hat Trick Letter von Dezember wird die Exchange-Traded-Fund-Betrugsgeschichte eingehender analysiert. Die Divergenz zwischen dem physischen Goldpreis und dem Papiergoldpreis nimmt zu.


Papierdynamik vs. physische Basis

Es zeichnen sich große Divergenz-Dynamiken ab. Ann Barnhardt erklärt detailliert, wie die COMEX verschwinden wird. Sie wird nicht scheitern, sie wird in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Ann Barnhardt legt diese Entwicklung in glaubhafter, detaillierter Form dar und geht auf zahlreiche Faktoren ein, die dabei zum Tragen kommen. Die COMEX könnte sich der Schande und der Aufmerksamkeit von Strafverfolgung ausgesetzt sehen. Aber mit größerer Sicherheit wird sie unter Ignoranz leiden und gemieden werden.

Der physische Basismarkt wird nicht mehr auf sinkende Kurse an den Papier-Futures-Märkten reagieren. Aufgrund von Integritätsverlust und Vertrauensschwund wird der aktuell noch dominierende Markt verschwinden. Die Konsequenzen und Auswirkungen dieses jüngsten (vertuschten) Großskandals sind enorm, erschütternd und weitreichend. Die Veränderungen, die mit dem Ausfall und dem Diebstahl gesonderter Privatkonten einhergehen, werden sich mit der Zeit erst zeigen - möglicherweise beschleunigt durch ein ähnliches Ereignis, das die Botschaft klipp und klar macht.




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