COMEX: Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit (Teil I)
30.12.2011 | Jim Willie CB
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Das Syndikat reagiert verzweifelt und greift jetzt auf Diebstahl am helllichten Tag zurück, was auch direkte Konsequenzen hatte. Hunderte COMEX-Kunden standen nach Goldlieferungen Schlange, während JP Morgan ihre Geldbörsen stahl. Ihr zur Auslieferung bereitstehendes Gold und Silber fand seinen Weg auf JP Morgans COMEX-Konten. Die Details zum fehlenden und dann wiederauftauchenden Silber werden in der Dezemberausgabe des Hat Trick Letter erörtert. Träge Geister übersehen diesen Fakt. Die geistig Wachen denken an Betrug und sehen hier einen entscheidenden Beweis. Allem Anschein nach mehren sich die Hinweise, dass JP Morgan einfach 614.000 Unzen Silber vom MFGlobal-Kunden in von JPMorgan anerkannte Lagerbestände umschrieb. Großen Dank und Respekt an die "SilverDoctors" für ihre exzellenten Betrugsermittlungen. Erwarten sie bei diesem Verbrechen keine Strafverfolgung für MF Global, JP Morgan oder die Komplizen in London - nicht einmal für Jon Corzine. Das Faschistische Geschäftsmodel in den USA erlaubt keine Strafverfolgung. Je größer das Verbrechen, desto wahrscheinlicher ist es, das der Straftäter Macht über hohe Regierungsämter, das Finanzministerium, die Druckerpresse oder die Aufsichtsbehörden hat.
Ann Barnhardt erklärte, wie die COMEX in der Bedeutungslosigkeit verschwinden wird. Das abschließende Kapitel der Börse wird unter dem Zeichen der ruinösen Großen Preisdivergenz stehen, wenn die Futures-Kurse sinken, weil die Terminmärkte einfach gemieden und ignoriert werden, während sich die Kurse der physischen Markt stabil halten und anschließend steigen. Viele Beobachter - einschließlich Jack Ass - dachten, eine größere Menge physische Auslieferungsanträge werde dafür sorgen, dass die Gold- und Silberbestände der COMEX schnell abflössen, was schließlich jede Menge Gerichtsprozesse nach sich zöge - worauf die Börse dann als korruptes Unternehmen dicht gemacht würde.
Mit dem MFGlobal-Klau offenbart sich jetzt allerdings ein Alternativansatz, der einleuchtender scheint. Das Goldkartell unter Leitung von JP Morgan und unter der heimlichen Leitung der US Fed wird sich nicht leise aus dem Staub machen. Sie haben auf unverhohlenen Diebstahl von privaten Konten zurückgegriffen. Das Geld fehlt nicht. Das ist ja die Lüge. Es befindet sich auf JP-Morgan-Konten in London, wo Betrug relaxter gehandhabt wird. Wie haben den Madoff-Streifen schon gesehen, aber er wieder gezeigt - diesmal auf der Silberleinwand. Die Divergenz zwischen dem physischen Goldpreis und dem Papiergoldpreis wächst.
Die Gegenreaktion formiert sich und wird an Stärke gewinnen. Barnhardt führte viele sehr überzeugende und detaillierte Argumente an, warum Marktteilnehmer aufgrund von Misstrauen und in Erwartung erneuten Diebstahls die COMEX meiden und warum Kunden Kapital abziehen und Konten schließen werden. Hier sind ihre Hauptargumente: Sie treffen auf Gold und Silber zu. Barnhardt hat den folgenden Web-Blog: http://barnhardt.biz.
- Arbitrage wird ins Spiel kommen. Marktteilnehmer werden am billigeren, korrupten COMEX-Papiermarkt kaufen, um am teureren, ehrlichen physischen Markt wieder zu verkaufen. (Dasselbe Phänomen zerriss auch den Markt für europäische Staatsanleihen, wo die Umlaufrenditen für deutsche Staatsanleihen viel niedriger blieben als für spanische oder griechische.) Sie werden die kräftige Basis ausnutzen, sie werden die Preisnachlässe, wie sie an der COMEX geboten werden, mitnehmen und dann zu den Kassa-Preisen des physischen Markts verkaufen.
- Der Markt dreht sich um eine entscheidende Achse. Nur weil die Futures-Kontrakte physische Auslieferung zulassen, bleibt der Terminmarkt auch an den eigentlichen physischen Direktkaufmarkt gebunden. Ganz offensichtlich zerbrach aber gerade diese entscheidende Achse - sprich der Auslieferungsmechanismus. Aufgrund des Zusammenbruchs von MF Global sowie des Diebstahls von Kundengelder hat der Futures-Markt an Brauchbarkeit und Vertrauenswürdigkeit verloren.
- Der gesamte Auslieferungsmechanismus wurde korrumpiert und unterminiert. Physische Auslieferung bedeutete bislang, dass physische Metallbarrenbestände in einer zertifizierten Lagerstätte im Namen des Kunden gelagert wurden. Solche Bestände können aber nicht mehr als sicher erachtet werden. Es kam zum Diebstahl, und es gibt Gerichtsprozesse, bei denen über das rechtmäßige Eigentum an den umstrittenen Barren entschieden werden soll.
- Der Entkopplungsprozess setzt dann ein, wenn letztendlich auch die Arbitrageure voll und ganz das Vertrauen in die besagten Marktdynamiken verlieren. Der physische Markt wird seine Verbindung zu den Preisen der Terminmärkte verlieren. Jene Marktakteure werden sich nicht mehr dem Risiko aussetzen wollen, dass man ihnen ihr Geld, ihre Positionen und ihr physisches Metall stiehlt oder konfisziert.
- Wenn diese Marktakteure vom Terminmarkt flüchten, werden die Papier-Futures-Kurse sinken. Der physische Kassamarkt wird stabil funktionieren. Die Divergenz wird kommen und bemerkt werden, und schließlich im aller Öffentlichkeit diskutiert werden. Dann werden auch die spekulativeren Marktteilnehmer erkennen, dass nur noch am physischen Markt etwas zu holen ist - mit ehrlichen Regeln allerdings. Die Händler an den physischen Kassamärkten werden die Futures-Kurse (welche keine Gültigkeit mehr für die Preisfindung haben) ignorieren, weil sie erkennen, dass die Marktnachfrage nach ihren physischen Beständen robust bleibt. Und sie werden bei ihren beständigen Preisen bleiben. Später werden sie die Preise für ihr physisches Metall sogar erhöhen. Und noch später werden dann die PARABOLISCHEN PREISSPITZEN für physisches Gold und Silber kommen.
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© Jim Willie CB
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Der Artikel wurde am 21.12.11 auf www.gold-eagle.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.