Commodity Research-Fokus: Gold
05.01.2012 | Thorsten Proettel
Markt
Der Goldpreis hat sich seit der Abfassung unseres letzten Berichtes am 15. Dezember 2011 nur kurzfristig erholt und tendierte in den letzten Tagen wieder schwächer. Per Saldo gaben die Notierungen in dieser Zeit um rund 40 USD nach. Vorbehaltlich der letzten Handelsstunden im alten Jahr dürfte der Goldpreis auch 2011 ein neues Rekordjahr absolviert haben. Seit Ende 2010 verteuerte sich das gelbe Edelmetall auf USD-Basis um knapp 11%. Aufgrund der Euro-Schwäche fällt das Plus in der europäischen Gemeinschaftswährung mit knapp 15% sogar noch höher aus. Diese aus Anlegersicht positive Entwicklung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Goldpreis seit dem Erreichen eines Allzeithochs bei 1.920 USD am 6. September deutlich zurückgefallen ist.
Gewinnmitnahmen und Liquidierungen belasten
Nach dem Erreichen der Preisspitzen im September setzte eine deutliche Konsolidierung ein, die einen Teil der Zugewinne seit Anfang Juli wieder eliminierte. In der Folgezeit pendelte der Goldpreis bis Anfang Dezember um die Marke von 1.700 USD. Seitdem ist das gelbe Metall deutlich unter Druck geraten und gab nochmals rund 10% seines Wertes ab. Die Gründe hierfür liegen vor allem im Verhalten von institutionellen Investoren. Gold ist eine der wenigen Anlageklassen, durch deren Verkauf sich noch Gewinne für die Jahresbilanz 2011 realisieren ließen. Zudem wird derzeit generell versucht, Preisrisiken auszuschalten.
Eintrübung des fundamentalen Umfelds
Die Abwertung der indischen Rupie verteuerte das Edelmetall im wichtigsten Goldabnehmerland. Der Wechselkurs fiel seit Anfang August von 225 Rupien je USD auf unter 190 Rupien je USD. Entsprechend schleppend entwickelte sich die Nachfrage zuletzt. Zwar wird in der Khar-Mass-Periode von Mitte Dezember bis Mitte Januar grundsätzlich weniger Gold gekauft als im restlichen Winterhalbjahr. Zusätzlich trüben sich jedoch auch noch die Konjunkturaussichten für den indischen Subkontinent ein. Der IWF ging in seinem Septembergutachten noch von einem Wachstum im Jahr 2012 von 7,5% aus, was wir für zu optimistisch halten. Realistisch wäre eher eine Größenordnung wie während der weltweiten Wirtschaftskrise 2009, als 6,8% erreicht wurden. Vor diesem Hintergrund könnte die Schmuckgoldnachfrage 2012 schwächer als bislang erwartet ausfallen.
Angebots-/Nachfragerelation verschlechtert
Wir hatten in der letzten Ausarbeitung vom 15. Dezember darauf hingewiesen, dass sich die Angebots/Nachfragerelation am Goldmarkt im Jahr 2012 verschlechtern wird, da das Angebot aus der Minenförderung voraussichtlich um 5% wachsen wird, während die traditionell wichtige Schmucknachfrage rückläufig ist. Abgesehen von Käufen der Industrie und der Notenbanken wäre somit eine nochmalige deutliche Steigerung der Nachfrage von Anlegern notwendig, damit sich der positive Preistrend fortsetzt. Die Wahrscheinlichkeit hierfür hat sich jedoch verringert:
Der Goldpreis hat sich seit der Abfassung unseres letzten Berichtes am 15. Dezember 2011 nur kurzfristig erholt und tendierte in den letzten Tagen wieder schwächer. Per Saldo gaben die Notierungen in dieser Zeit um rund 40 USD nach. Vorbehaltlich der letzten Handelsstunden im alten Jahr dürfte der Goldpreis auch 2011 ein neues Rekordjahr absolviert haben. Seit Ende 2010 verteuerte sich das gelbe Edelmetall auf USD-Basis um knapp 11%. Aufgrund der Euro-Schwäche fällt das Plus in der europäischen Gemeinschaftswährung mit knapp 15% sogar noch höher aus. Diese aus Anlegersicht positive Entwicklung kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Goldpreis seit dem Erreichen eines Allzeithochs bei 1.920 USD am 6. September deutlich zurückgefallen ist.
Gewinnmitnahmen und Liquidierungen belasten
Nach dem Erreichen der Preisspitzen im September setzte eine deutliche Konsolidierung ein, die einen Teil der Zugewinne seit Anfang Juli wieder eliminierte. In der Folgezeit pendelte der Goldpreis bis Anfang Dezember um die Marke von 1.700 USD. Seitdem ist das gelbe Metall deutlich unter Druck geraten und gab nochmals rund 10% seines Wertes ab. Die Gründe hierfür liegen vor allem im Verhalten von institutionellen Investoren. Gold ist eine der wenigen Anlageklassen, durch deren Verkauf sich noch Gewinne für die Jahresbilanz 2011 realisieren ließen. Zudem wird derzeit generell versucht, Preisrisiken auszuschalten.
Eintrübung des fundamentalen Umfelds
Die Abwertung der indischen Rupie verteuerte das Edelmetall im wichtigsten Goldabnehmerland. Der Wechselkurs fiel seit Anfang August von 225 Rupien je USD auf unter 190 Rupien je USD. Entsprechend schleppend entwickelte sich die Nachfrage zuletzt. Zwar wird in der Khar-Mass-Periode von Mitte Dezember bis Mitte Januar grundsätzlich weniger Gold gekauft als im restlichen Winterhalbjahr. Zusätzlich trüben sich jedoch auch noch die Konjunkturaussichten für den indischen Subkontinent ein. Der IWF ging in seinem Septembergutachten noch von einem Wachstum im Jahr 2012 von 7,5% aus, was wir für zu optimistisch halten. Realistisch wäre eher eine Größenordnung wie während der weltweiten Wirtschaftskrise 2009, als 6,8% erreicht wurden. Vor diesem Hintergrund könnte die Schmuckgoldnachfrage 2012 schwächer als bislang erwartet ausfallen.
Angebots-/Nachfragerelation verschlechtert
Wir hatten in der letzten Ausarbeitung vom 15. Dezember darauf hingewiesen, dass sich die Angebots/Nachfragerelation am Goldmarkt im Jahr 2012 verschlechtern wird, da das Angebot aus der Minenförderung voraussichtlich um 5% wachsen wird, während die traditionell wichtige Schmucknachfrage rückläufig ist. Abgesehen von Käufen der Industrie und der Notenbanken wäre somit eine nochmalige deutliche Steigerung der Nachfrage von Anlegern notwendig, damit sich der positive Preistrend fortsetzt. Die Wahrscheinlichkeit hierfür hat sich jedoch verringert: