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Fundamentales zu Gold

28.09.2013  |  Steve Saville
Es folgt ein Auszug aus einem Kommentar, der ursprünglich am 22. September 2013 auf www.speculative-investor.com veröffentlicht wurde.

In unserem Update vom 18. September schrieben wir, dass die Entscheidung der Fed, QE nicht zu zurückzufahren, an und für sich keine großartig positiven Effekte für Gold bringt. Die ökonomischen Effekte einer Wertpapier-Monetisierungen im Umfang von 85 Mrd. $/ Monat unterscheiden sich nicht tiefgreifend von den ökonomischen Effekten, die Wertpapier-Monetisierungen im Umfang von 79 Mrd. $/ Monat mit sich bringen.

In beiden Fällen handelt es sich um eine ultra-lockere Geldpolitik, und in beiden Fällen wird die Investitions-/ Spekulationsnachfrage nach Gold durch die negativen Effekte monetärer Inflation erhöht - nicht aber durch die monetäre Inflation an sich. Die Tatsache, dass sich die Fed derzeit gegen eine Reduzierung ihres Geldpump-Programms entscheidet, könnte jedoch ein fundamental positiver Faktor für Gold sein - falls sich in dieser Entscheidung das Insiderwissen der Fed über Probleme im Bankensektor wiederspiegelt und/ oder diese dazu führt, dass die Glaubwürdigkeit der Fed jetzt kontinuierlich weiter sinkt (Jim Grant brachte es auf den Punkt, als er meinte, der Wert des Goldes ist der Kehrwert des Vertrauens in die Zentralbank).

Die Verbindung zwischen dem Goldmarkt und dem wahrgenommenen Zustand des Bankensektors lässt sich anhand des folgenden Charts verbildlichen. Hier wird Gold mit dem BKX/SPX-Ratio (Bankenaktien im Vergleich zum allgemeinen Aktienmarkt) ins Verhältnis gesetzt. Wie der Chart zeigt, hat es in den letzten drei Jahren die Tendenz gegeben, dass Gold auf mittelfristiger Basis dem BKX/SPX-Ratio entgegenläuft. Der Goldpreis entwickelt sich beispielsweise in einer Zeitspanne von 6-12 Monaten in der Tendenz kräftiger, während sich die Bankenaktien im Vergleich zum allgemeinen Aktienmarkt abschwächten. Wie der Chart ebenfalls zeigt, kann es auch deutliche kurzzeitige Abweichungen von dieser soeben beschriebenen zwischenzeitlichen Beziehung geben.

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Wie wir schon in vorhergehenden Kommentaren erwähnt hatten, ist es aber sehr schwierig, diese Beziehung zwischen Gold und BKX/SPX-Ratio als einen Echtzeitindikator für Trendwechsel anzuwenden. Das hat folgenden Grund: Wenn die eine oder die andere Komponente ihre Richtung ändert, lässt sich nicht sofort ausmachen, ob dieser Richtungswechsel nur eine kurzfristige Korrektur eines bestehenden mittelfristigen Trends ist oder aber eine Trendwende für den gesamten mittelfristigen Trend. So war zum Beispiel der Rückgang des BKX/SPX-Ratio im zweiten Quartal 2012 stark genug, dass er die erste Abwärtsbewegung eines neuen mittelfristigen Abwärtstrend hätte sein können, wie sich aber herausstellen sollte, war diese Bewegung schlichtweg nur eine Korrektur innerhalb einer intakten mittelfristigen Aufwärtsbewegung.

Trotzdem lässt sich Folgendes feststellen: Eine Umkehrbewegung beim Gold hat viel bessere Chancen, am Ende mittelfristige Auswirkungen zu haben, wenn sie durch eine Umkehrbewegung im BKX/SPX-Ratio bestätigt wird. Und eine Umkehrbewegung im BKX(SPX-Ratio hat viel bessere Chancen, am Ende mittelfristige Auswirkungen zu haben, wenn sie von einer Umkehrbewegung am Goldmarkt bestätigt wird. Kürzer formuliert: Kurzfristige Umkehrbewegungen beim Gold und beim BKX/SPX werden mit höherer Wahrscheinlichkeit auch mittelfristige Bedeutung haben, wenn sie sich gegenseitig bestätigen.

Als Beispiel dazu: Die Tatsache, dass die Verluste im BKX/SPX im zweiten Quartal 2012 nicht durch eine Gold-Rally bestätigt wurden, war ein deutlicher Hinweis darauf, dass es sich eher um eine kurzfristige Korrektur als um einen mittelfristiger Trendwechsel handelte; und die Tatsache, dass die Gold-Rally im 3.Quartal 2012 nicht durch Verluste im BKX/SPX bestätigt wurde, war ein deutlicher Hinweis darauf, dass es sich um eine kurzfristige Korrektur und nicht um einen mittelfristigen Trendwechsel handelte.

Das Interessante für die aktuelle Lage ist nun, dass das Abprallen des Goldkurses von seinen Ende Juni erreichten Tiefs mit Verlusten im BKX/SPX-Ratio einhergegangen war. Mit anderen Worten: Die Beziehung zwischen Gold und der relativen Stärke des Bankensektors deutet darauf hin, dass es in der Zeit von Juni-Juli zu einem mittelfristigen Trendwechsel gekommen ist.

Als Fazit daher Folgendes: Auch wenn die Goldinvestoren finanziell und emotional darauf vorbereitet sein sollten, dass Gold in den kommenden 1-2 Monaten seine Juni-Tiefs testet, so ist es doch nicht wahrscheinlich, dass Verluste in dieser Größenordnung tatsächlich eintreten werden.


© Steve Saville
www.speculative-investor.com


Regelmäßige Finanzmarktprognosen und -analysen stehen auf unserer Webseite www.speculative-investor.com zur Verfügung. Zurzeit bieten wir keine kostenlosen Probeabos an, aber Gratisbeispiele unserer Arbeit (Auszüge aus unseren regelmäßig erscheinenden Kommentaren) können Sie unter www.speculative-investor.com/new/freesamples.html abrufen.

Dieser Artikel wurde am 24.09.2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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