Transpazifischer Fandango?
15.06.2004 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
Die Schuldenuhr tickt schneller
Dass die durch kreative Buchführung stark "gedoktorte" offizielle US-Inflationsrate im März auf jahresbezogen 6% (die "echte" liegt um 9%) stieg, verwundert nicht, denn die so häufig zitierte Geldmenge M3 wurde allein in den letzten zwölf Monaten um eine satte Billion US$ (immerhin über 1.000 Milliarden US$) aufgebläht. Ein Billiönchen hier, ein Billiönchen da, es läppert sich zusammen. Eine Jahresrate der Teuerung von 6 bzw. 9% mag wohl die Ureinwohner der kommunistischen Diktatur Zimbabwe vorübergehend in bühnenreife Verzückungszustände versetzen und die Bürger von Mali zu Jubelchören hinreissen. Doch in der westlichen Welt gilt derartiges - in der Sprache der modernen Jugend ausgedrückt - als "heftig".
In Kombination mit 13 Leitzinsensenkungen auf 1% macht diese geradezu tollwütige Geldvermehrung die Kredite spottbillig, und erzeugt eine spekulative Blase (zuletzt bei Immobilien, vorher Aktien und Bonds) nach der anderen, indem diese aus dem Nichts erzeugten Dollarmassen ein Zuhause suchen und auch finden. Es bedarf jetzt in Amerika etwa sieben (manche Experten sprechen von zehn) Dollar an neuen Krediten (sprich neuer zusätzlicher Verschuldung), nur um einen Dollar an Wert im realen Bruttosozialprodukt zu erzeugen. Der Kreditsüchtige braucht immer grössere Dosen für den nächsten Schuldenkick. Damit entfernt sich der Finanzsektor immer weiter von den Vorgängen in der realen Welt. Die zirkulierenden Finanzmassen, die grossteils der Spekulation dienen, erreichen astronomische Höhen, während die Erzeugung greifbarer und nutzbarer Produkte und Dienstleistungen kümmerlich dahinsiecht. Dazu boomt der amerikanische Export von gutbezahlten Arbeitsplätzen Richtung Asien in nie gekannter Weise.
Die Banken, insbesondere die amerikanischen, vergrössern den gigantischen Schuldenberg täglich, indem sie vielfach zu Sätzen unter der Inflationsrate ausleihen, nur um die Konsumenten weiter zu Ausgaben auf Pump (vor allem durch Neuhypotheken) zu verleiten. Über 45% dieser Neuhypotheken dienen durch immer neue Belastungen aufs Haus mit korrespondierenden Bar-Entnahmen - wie könnte es anders sein - dem Konsum. Das Gefühl durch steigende Hauspreise und ebenfalls steigende Hypothekenlasten immer "reicher" zu werden verbreitet sich fieberhaft. In der Stadt Baltimore kletterten die mittleren Immobilienpreise im März 2004 um satte 20% - in einem einzigen Monat! Anderenorts, insbesondere in England, Irland und den verschiedenen Regionen der USA, läuft Ähnliches ab.
Die USA haben über 200 Jahre gebraucht, um eine Billion an Staatsschulden aufzubauen. Jetzt brauchen sie für die Addition derselben Summe weniger als ein Kalenderjahr. Und das Rotationstempo steigert sich. Unverfrorene Weltmachtallüren und imperiales Finanzgehabe werden mit Sicherheit dafür sorgen.
Asien als Dumpingplatz für Dollars
Die mit Krediten und billigem Geld überschwemmten US-Verbraucher kaufen vor allem Billigwaren aus China. Allein die Firma Wal-Mart mit ihren fast 2 Millionen Mitarbeitern nimmt den fleissigen Chinesen alljährlich Waren im Wert von über 15 Milliarden US$ ab (während sie zuhause mit unter den Mindestsätzen liegenden Gehältern (13.000 US$ pro Jahr) löhnt). Derartiges hält die chinesische Produktionsmaschinerie im Gang, schafft dort Arbeitsplätze und Wohlstand und mindert die schwelenden sozialen Spannungen mit ihren Millionenheeren an Arbeitslosen.
Jenseits des Pazifik beschert es den US-Konsumenten, die ja durch ihre Ausgaben rund drei Viertel zum amerikanischen Bruttosozialprodukt und damit zum Erhalt der Konjunktur (und damit wiederum zum Gang der Weltwirtschaft) beitragen, billige Einkäufe, für Dinge, die sie eigentlich nicht brauchen, mit Geld, was sie eigentlich nicht haben, aus Druckmaschinen bzw. Quellen stammend, die eigentlich nicht sprudeln dürften. Und die asiatischen Zentralbanken übernehmen einen Grossteil der frischen Dollarberge, allen voran die Bank von Japan. Diese druckt ihrerseits Yen in astronomischen Quantitäten, mit denen sie neu geschaffene Dollars kauft. Die Chinesen spielen nach Kräften mit.
Unvorstellbare Mengen von Dollars, Renmimbi und Yen bauen sich wechselseitig in diesem transpazifischen Fandango auf. Dass die USA etwa 82% der Spargelder dieser Welt ansaugt (fast 2 Mrd. US$ pro Tag), nur um das Schuldenkarussel am Drehen und das masslose Über-die-Verhältnisse leben am Laufen zu halten, dass das echte Haushaltsdefizit nicht bei offiziell 0,6 sondern bei 1,1 Billionen (pro Jahr) liegt, dass das Aussenhandelsdefizit mit mindestens 0,5 Billionen US$ hinzu kommt und das Irakabenteuer täglich fast eine Mrd. US$ kostet, sei nur am Rande vermerkt.
Gefährliche Abhängigkeiten
Das Aufeinander angewiesen sein der Tanzpartner geht inzwischen erstaunlich weit: Hört die FED auf, ihre 280 Millionen amerikanisch sprechender biologischer Konsummaschinen mit superbilligem Geld superreichlich zu versorgen, brächen der chinesische (und auch der japanische und indische) Exportboom und damit die Wirtschaft des Drachenreiches wie auch die japanische Erholung zusammen. Hörten die Chinesen und Japaner auf, Berge frisch gedruckter (und in der Tendenz an Wert verlierender) Dollars in ungeahnten Mengen zu absorbieren, und hört die gesamte Welt auf, den USA ihre Ersparnisse zu übersenden, bräche das amerikanische Finanzkartenhaus zusammen. Aber kein engumschlungenes Paar konnte bisher für immer auf dem Tanz-Parkett verbleiben. Eine natürliche Trennung war und bleibt immer vorprogrammiert.
Dass sich die Amerikaner der ungeheuren Gefahr aufgrund der wachsenden Abhängigkeiten vom Ausland nicht bewusst sind, ist schwer zu glauben. Begännen die Asiaten ernstlich ihre Dollarberge zusammen mit den Billionenwerten an US-Staatspapieren auf den Weltmarkt zu werfen, geschähe dem Dollar als Weltleitwährung unausdenkbares Ungemach. Die letzte Supermacht der Welt durchlebte dann das, was der Stadt Rom im 4. Jahrhundert nach Christus durch die Hand der Barbaren geschah.
Schwenkten die ölproduzierenden Länder vom Dollar auf andere Wertträger oder einen Währungskorb (Euro, Gold, Franken, Yen, Silber und andere solide Valoren) um, wäre der Effekt ein ähnlicher. Die beliebig vermehrbaren Dollars wollte dann niemand mehr. Stellten die 1,4 Milliarden Muslime mit ihren zahlreichen durch den Islam beherrschten Volkswirtschaften auf ihre neue vor einiger Zeit wiedergeborene Edelwährung, den Gold-Dinar, um, und weigerten sich, Preise in Dollar festzusetzen, könnte Washington und Wall Street etwas wieder erlernen, was sie in ihrer Arroganz längst vergassen: Das grosse Fürchten. Die amerikanische Macht steht und fällt mit dem Dollar. Verfällt dieser ins Siechtum oder stirbt eines raschen Todes, wird sich die Supermacht entweder leise schmollend oder auch erst nach einem letzten Aufbäumen und Umsichschlagen in die ehrwürdige Reihe der gefallenen Imperien einreihen. Die beiden Vorgänger, die dieses traurige Schicksal vor gar nicht so langer Zeit ereilte, waren das britische Weltreich und das Sowjetimperium. Und die Kette wird nicht abreissen: Die neuen Kandidaten als Imperiumsanwärter, Indien und vor allem China, stehen schon an den Startblöcken.
Fazit 1: Die Finanzsysteme dieser Welt sind aus dem Gleichgewicht geraten und schwerkrank. Die Lebenszeit des US-Weltimperiums neigt sich dem Ende zu, wie immer dies aussehen mag. Machtwechsel und damit unsichere Zeiten stehen ins Haus. Die großen Gewinner dieser Umbruchaffäre zeichnen sich bereits ab:
Die gesunden Gegenstücke des kranken Finanzsystems, nämlich Sachwerte und Edelmetalle. Das Goldseminar des Schweizer Verlags Swiss Media Consult AG in Pforzheim im Juni 2004 (Tel.: 0041-41-679 0090) kommt für Sie gerade zur rechten Zeit.
Unveränderte "Fundamentals"
Dass die Gold- und ganz besonders die Silberpreise auf Grund manipulativer Massnahmen und hoch spekulativer Vorgänge gerade massiv einbrachen, ändert an diesem Grundtrend überhaupt nichts. Die Silbervorräte der Welt beispielsweise, sind nach wie vor, im wesentlichen - schlicht verbraucht, chinesischer Minister und seine schockierenden Äusserungen hin oder her. Und nach wie vor klafft zwischen Goldproduktion und Nachfrage ein enormes Loch von etwa 2000 Tonnen pro Jahr, das die Zentralbanken durch Verkäufe und Ausleihungen zusammen mit den Terminverkäufen mancher Goldproduzenten schliessen müssen. Platin und Palladium sind knapper denn je. Nach wie vor stehen die mächtigen Wall Street Häuser mit ihren "geshorteten" Silberpositionen in einer Grössenordnung, die vielleicht das Zehnfache aller Silbervorräte der Welt ausmachen.
Würden die Vertragspartner in den Derivativmärkten die physische Auslieferung des Metalles verlangen, wie es ihnen das Recht erlaubt, könnten diese New Yorker Häuser ihren Verpflichtungen zur Lieferung nicht nachkommen, denn selbst eine Preissteigerung um das zehntausendfache könnten das schlichtweg nicht vorhandene Metall irgendwie herbeizaubern. Die dann entstehenden Skandale und Riesenverluste würden diese Finanzhäuser zu Fall bringen. Sie haben Leerverkäufe getätigt, die im Ernstfalle das Vielfache aller Weltreserven zur Glattstellung benötigten, eine hochgefährliche Angelegenheit und typische Anzeichen arroganter "Overconfidence" und schrankenloser Masslosigkeit.
Die negative Einflussnahme auf die Psyche der Investoren mit ihrem Abschreckungscharakter nach dem Motto:
"[/i]Seht ihr, es lohnt sich nicht in Edelmetalle zu investieren, das haben wir euch ja schon immer gesagt, ihr verbrennt Euch nur die Finger, bleibt brav in schönen, möglichst von uns frisch gedruckten Wertpapieren[/i]",
mag oft und immer wieder Wirkung zeigen. Doch dürfte sich auch dieses Spiel, dass gewöhnlich von Drohungen massiver Verkäufe durch Zentralbanken oder befreundete Institutionen eingeleitet wird, wie alle grossangelegten, die wahren wirtschaftlichen Fakten vernebelnden Täuschungsmanöver, irgendwann selbst beenden. Die Stunde der Wahrheit und damit die grosse Stunde des Goldes wird mit absoluter Sicherheit kommen. Wie lange das Ganze mit seinen gigantischen Täuschungszenerien der öffentlichen Propaganda noch laufen kann, hängt nur vom Vertrauen der Bevölkerung und der Anleger ab und ist unmöglich zu terminieren. So gesehen, sind die Edelmetallpreise längst keine Marktfindungen mehr sondern zum politischen Fussball verkommen. Den grossen Manipulatoren kommt die Erkenntnis der alten Römer zugute: Mundus vult decipi, ergo decipiatur - Die Welt will betrogen sein, also werde sie betrogen.
Doch als kluger, weit vorausdenkender potentieller Anleger sollte man alle Preiseinbrüche nutzen, um im Rahmen der eigenen Liquiditätszwänge, Gold und Silber nachzukaufen. Diese zunächst einmal als Versicherung gedachte und der Werterhaltung des Vermögens dienende Anlage mag im Wert schwanken, geht aber im Gegensatz zu Papiergeld niemals auf Null.
Dass die durch kreative Buchführung stark "gedoktorte" offizielle US-Inflationsrate im März auf jahresbezogen 6% (die "echte" liegt um 9%) stieg, verwundert nicht, denn die so häufig zitierte Geldmenge M3 wurde allein in den letzten zwölf Monaten um eine satte Billion US$ (immerhin über 1.000 Milliarden US$) aufgebläht. Ein Billiönchen hier, ein Billiönchen da, es läppert sich zusammen. Eine Jahresrate der Teuerung von 6 bzw. 9% mag wohl die Ureinwohner der kommunistischen Diktatur Zimbabwe vorübergehend in bühnenreife Verzückungszustände versetzen und die Bürger von Mali zu Jubelchören hinreissen. Doch in der westlichen Welt gilt derartiges - in der Sprache der modernen Jugend ausgedrückt - als "heftig".
In Kombination mit 13 Leitzinsensenkungen auf 1% macht diese geradezu tollwütige Geldvermehrung die Kredite spottbillig, und erzeugt eine spekulative Blase (zuletzt bei Immobilien, vorher Aktien und Bonds) nach der anderen, indem diese aus dem Nichts erzeugten Dollarmassen ein Zuhause suchen und auch finden. Es bedarf jetzt in Amerika etwa sieben (manche Experten sprechen von zehn) Dollar an neuen Krediten (sprich neuer zusätzlicher Verschuldung), nur um einen Dollar an Wert im realen Bruttosozialprodukt zu erzeugen. Der Kreditsüchtige braucht immer grössere Dosen für den nächsten Schuldenkick. Damit entfernt sich der Finanzsektor immer weiter von den Vorgängen in der realen Welt. Die zirkulierenden Finanzmassen, die grossteils der Spekulation dienen, erreichen astronomische Höhen, während die Erzeugung greifbarer und nutzbarer Produkte und Dienstleistungen kümmerlich dahinsiecht. Dazu boomt der amerikanische Export von gutbezahlten Arbeitsplätzen Richtung Asien in nie gekannter Weise.
Die Banken, insbesondere die amerikanischen, vergrössern den gigantischen Schuldenberg täglich, indem sie vielfach zu Sätzen unter der Inflationsrate ausleihen, nur um die Konsumenten weiter zu Ausgaben auf Pump (vor allem durch Neuhypotheken) zu verleiten. Über 45% dieser Neuhypotheken dienen durch immer neue Belastungen aufs Haus mit korrespondierenden Bar-Entnahmen - wie könnte es anders sein - dem Konsum. Das Gefühl durch steigende Hauspreise und ebenfalls steigende Hypothekenlasten immer "reicher" zu werden verbreitet sich fieberhaft. In der Stadt Baltimore kletterten die mittleren Immobilienpreise im März 2004 um satte 20% - in einem einzigen Monat! Anderenorts, insbesondere in England, Irland und den verschiedenen Regionen der USA, läuft Ähnliches ab.
Die USA haben über 200 Jahre gebraucht, um eine Billion an Staatsschulden aufzubauen. Jetzt brauchen sie für die Addition derselben Summe weniger als ein Kalenderjahr. Und das Rotationstempo steigert sich. Unverfrorene Weltmachtallüren und imperiales Finanzgehabe werden mit Sicherheit dafür sorgen.
Asien als Dumpingplatz für Dollars
Die mit Krediten und billigem Geld überschwemmten US-Verbraucher kaufen vor allem Billigwaren aus China. Allein die Firma Wal-Mart mit ihren fast 2 Millionen Mitarbeitern nimmt den fleissigen Chinesen alljährlich Waren im Wert von über 15 Milliarden US$ ab (während sie zuhause mit unter den Mindestsätzen liegenden Gehältern (13.000 US$ pro Jahr) löhnt). Derartiges hält die chinesische Produktionsmaschinerie im Gang, schafft dort Arbeitsplätze und Wohlstand und mindert die schwelenden sozialen Spannungen mit ihren Millionenheeren an Arbeitslosen.
Jenseits des Pazifik beschert es den US-Konsumenten, die ja durch ihre Ausgaben rund drei Viertel zum amerikanischen Bruttosozialprodukt und damit zum Erhalt der Konjunktur (und damit wiederum zum Gang der Weltwirtschaft) beitragen, billige Einkäufe, für Dinge, die sie eigentlich nicht brauchen, mit Geld, was sie eigentlich nicht haben, aus Druckmaschinen bzw. Quellen stammend, die eigentlich nicht sprudeln dürften. Und die asiatischen Zentralbanken übernehmen einen Grossteil der frischen Dollarberge, allen voran die Bank von Japan. Diese druckt ihrerseits Yen in astronomischen Quantitäten, mit denen sie neu geschaffene Dollars kauft. Die Chinesen spielen nach Kräften mit.
Unvorstellbare Mengen von Dollars, Renmimbi und Yen bauen sich wechselseitig in diesem transpazifischen Fandango auf. Dass die USA etwa 82% der Spargelder dieser Welt ansaugt (fast 2 Mrd. US$ pro Tag), nur um das Schuldenkarussel am Drehen und das masslose Über-die-Verhältnisse leben am Laufen zu halten, dass das echte Haushaltsdefizit nicht bei offiziell 0,6 sondern bei 1,1 Billionen (pro Jahr) liegt, dass das Aussenhandelsdefizit mit mindestens 0,5 Billionen US$ hinzu kommt und das Irakabenteuer täglich fast eine Mrd. US$ kostet, sei nur am Rande vermerkt.
Gefährliche Abhängigkeiten
Das Aufeinander angewiesen sein der Tanzpartner geht inzwischen erstaunlich weit: Hört die FED auf, ihre 280 Millionen amerikanisch sprechender biologischer Konsummaschinen mit superbilligem Geld superreichlich zu versorgen, brächen der chinesische (und auch der japanische und indische) Exportboom und damit die Wirtschaft des Drachenreiches wie auch die japanische Erholung zusammen. Hörten die Chinesen und Japaner auf, Berge frisch gedruckter (und in der Tendenz an Wert verlierender) Dollars in ungeahnten Mengen zu absorbieren, und hört die gesamte Welt auf, den USA ihre Ersparnisse zu übersenden, bräche das amerikanische Finanzkartenhaus zusammen. Aber kein engumschlungenes Paar konnte bisher für immer auf dem Tanz-Parkett verbleiben. Eine natürliche Trennung war und bleibt immer vorprogrammiert.
Dass sich die Amerikaner der ungeheuren Gefahr aufgrund der wachsenden Abhängigkeiten vom Ausland nicht bewusst sind, ist schwer zu glauben. Begännen die Asiaten ernstlich ihre Dollarberge zusammen mit den Billionenwerten an US-Staatspapieren auf den Weltmarkt zu werfen, geschähe dem Dollar als Weltleitwährung unausdenkbares Ungemach. Die letzte Supermacht der Welt durchlebte dann das, was der Stadt Rom im 4. Jahrhundert nach Christus durch die Hand der Barbaren geschah.
Schwenkten die ölproduzierenden Länder vom Dollar auf andere Wertträger oder einen Währungskorb (Euro, Gold, Franken, Yen, Silber und andere solide Valoren) um, wäre der Effekt ein ähnlicher. Die beliebig vermehrbaren Dollars wollte dann niemand mehr. Stellten die 1,4 Milliarden Muslime mit ihren zahlreichen durch den Islam beherrschten Volkswirtschaften auf ihre neue vor einiger Zeit wiedergeborene Edelwährung, den Gold-Dinar, um, und weigerten sich, Preise in Dollar festzusetzen, könnte Washington und Wall Street etwas wieder erlernen, was sie in ihrer Arroganz längst vergassen: Das grosse Fürchten. Die amerikanische Macht steht und fällt mit dem Dollar. Verfällt dieser ins Siechtum oder stirbt eines raschen Todes, wird sich die Supermacht entweder leise schmollend oder auch erst nach einem letzten Aufbäumen und Umsichschlagen in die ehrwürdige Reihe der gefallenen Imperien einreihen. Die beiden Vorgänger, die dieses traurige Schicksal vor gar nicht so langer Zeit ereilte, waren das britische Weltreich und das Sowjetimperium. Und die Kette wird nicht abreissen: Die neuen Kandidaten als Imperiumsanwärter, Indien und vor allem China, stehen schon an den Startblöcken.
Fazit 1: Die Finanzsysteme dieser Welt sind aus dem Gleichgewicht geraten und schwerkrank. Die Lebenszeit des US-Weltimperiums neigt sich dem Ende zu, wie immer dies aussehen mag. Machtwechsel und damit unsichere Zeiten stehen ins Haus. Die großen Gewinner dieser Umbruchaffäre zeichnen sich bereits ab:
Die gesunden Gegenstücke des kranken Finanzsystems, nämlich Sachwerte und Edelmetalle. Das Goldseminar des Schweizer Verlags Swiss Media Consult AG in Pforzheim im Juni 2004 (Tel.: 0041-41-679 0090) kommt für Sie gerade zur rechten Zeit.
Unveränderte "Fundamentals"
Dass die Gold- und ganz besonders die Silberpreise auf Grund manipulativer Massnahmen und hoch spekulativer Vorgänge gerade massiv einbrachen, ändert an diesem Grundtrend überhaupt nichts. Die Silbervorräte der Welt beispielsweise, sind nach wie vor, im wesentlichen - schlicht verbraucht, chinesischer Minister und seine schockierenden Äusserungen hin oder her. Und nach wie vor klafft zwischen Goldproduktion und Nachfrage ein enormes Loch von etwa 2000 Tonnen pro Jahr, das die Zentralbanken durch Verkäufe und Ausleihungen zusammen mit den Terminverkäufen mancher Goldproduzenten schliessen müssen. Platin und Palladium sind knapper denn je. Nach wie vor stehen die mächtigen Wall Street Häuser mit ihren "geshorteten" Silberpositionen in einer Grössenordnung, die vielleicht das Zehnfache aller Silbervorräte der Welt ausmachen.
Würden die Vertragspartner in den Derivativmärkten die physische Auslieferung des Metalles verlangen, wie es ihnen das Recht erlaubt, könnten diese New Yorker Häuser ihren Verpflichtungen zur Lieferung nicht nachkommen, denn selbst eine Preissteigerung um das zehntausendfache könnten das schlichtweg nicht vorhandene Metall irgendwie herbeizaubern. Die dann entstehenden Skandale und Riesenverluste würden diese Finanzhäuser zu Fall bringen. Sie haben Leerverkäufe getätigt, die im Ernstfalle das Vielfache aller Weltreserven zur Glattstellung benötigten, eine hochgefährliche Angelegenheit und typische Anzeichen arroganter "Overconfidence" und schrankenloser Masslosigkeit.
Die negative Einflussnahme auf die Psyche der Investoren mit ihrem Abschreckungscharakter nach dem Motto:
"[/i]Seht ihr, es lohnt sich nicht in Edelmetalle zu investieren, das haben wir euch ja schon immer gesagt, ihr verbrennt Euch nur die Finger, bleibt brav in schönen, möglichst von uns frisch gedruckten Wertpapieren[/i]",
mag oft und immer wieder Wirkung zeigen. Doch dürfte sich auch dieses Spiel, dass gewöhnlich von Drohungen massiver Verkäufe durch Zentralbanken oder befreundete Institutionen eingeleitet wird, wie alle grossangelegten, die wahren wirtschaftlichen Fakten vernebelnden Täuschungsmanöver, irgendwann selbst beenden. Die Stunde der Wahrheit und damit die grosse Stunde des Goldes wird mit absoluter Sicherheit kommen. Wie lange das Ganze mit seinen gigantischen Täuschungszenerien der öffentlichen Propaganda noch laufen kann, hängt nur vom Vertrauen der Bevölkerung und der Anleger ab und ist unmöglich zu terminieren. So gesehen, sind die Edelmetallpreise längst keine Marktfindungen mehr sondern zum politischen Fussball verkommen. Den grossen Manipulatoren kommt die Erkenntnis der alten Römer zugute: Mundus vult decipi, ergo decipiatur - Die Welt will betrogen sein, also werde sie betrogen.
Doch als kluger, weit vorausdenkender potentieller Anleger sollte man alle Preiseinbrüche nutzen, um im Rahmen der eigenen Liquiditätszwänge, Gold und Silber nachzukaufen. Diese zunächst einmal als Versicherung gedachte und der Werterhaltung des Vermögens dienende Anlage mag im Wert schwanken, geht aber im Gegensatz zu Papiergeld niemals auf Null.