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Schwacher europäischer Fahrzeugabsatz lastet auf Platinnotierungen

12.10.2013  |  Thorsten Proettel
Rückblick

Ebenso wie Gold und Silber kam auch Platin im ersten Halbjahr 2013 stark unter Druck. Der Preis für eine Feinunze des grauen Edelmetalls sank Ende Juni bis auf 1.290 USD, womit die bislang geltende breite Handelsspanne zwischen etwa 1.400 USD und 1.730 USD unterschritten wurde. Die folgende Erholung währte nur bis August. Anfang Oktober rutschten die Platinnotierungen erneut unter die Marke von 1.400 USD.

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Südafrika ist wichtigste Platinquelle

2012 entfielen 73% des primären Platinangebots in Höhe von rund 175 Tonnen auf die Förderung in südafrikanischen Platinminen und gut 14% auf die Gewinnung als Nebenprodukt der russischen Nickelförderung. Die restlichen 13% gehen im Wesentlichen auf Bergwerke in Südafrikas Nachbarland Simbabwe sowie in den USA und in Kanada zurück. Angesichts dieser starken Konzentration auf Südafrika können sich tatsächliche oder befürchtete Unterbrechungen des Platinnachschubes aus dem Land deutlich auf die Notierungen auswirken.

Spektakuläre Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit waren ein großer Streik der Minenarbeiter im Sommer 2012 und die Stromrationierungen für die Minenindustrie zum Jahresanfang 2008. Das sekundäre Angebot aus dem Recycling von Platin betrug vergangenes Jahr nach Angaben des britischen Katalysatorenspezialisten Johnson Matthey 63 Tonnen.


Minenförderung 2013 bislang in der Summe stabil

Im 1. Halbjahr 2013 stieg die Platingewinnung der drei großen im südlichen Afrika tätigen Minenunternehmen Anglo Platinum, Impala Platinum und Lonmin in der Summe um 1,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das leichte Plus kommt aber lediglich aufgrund eines streikbedingt niedrigen Vergleichswertes bei Impala aus dem Jahr 2012 zustande. Anglo Platinum als Nummer 1 verzeichnete im 1. Halbjahr 2013 dagegen einen Rückgang um 0,5% und Lonmin als Nummer 3 sogar um 20%.

Im 4. Quartal 2013 dürfte die Platinförderung - ungeplante Ereignisse unberücksichtigt - stabil bleiben. Einer grundsätzlich rückläufigen Förderung aufgrund von Minenschließungen steht wieder ein streikbedingt schwacher Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr gegenüber.

Norilsk Nickel aus Russland meldete für das erste Halbjahr 2013 einen Rückgang der Förderung um 6,1% auf 10 Tonnen. In der Summe bewegt sich die Förderung weltweit damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das Recycling dürfte aufgrund der verhaltenen Preisentwicklung kaum angestiegen sein.

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