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Günstige Goldaktien (Teil 5)

16.10.2013  |  Adam Hamilton
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Aber sie wurden noch viel billiger, als der diesjährige extreme Kapitulationsverkauf anhielt. Es ist schon lustig, wie die Heerscharen von Goldaktien-Bären, die denken, dass grundlegende Mechanismen nicht mehr auf Goldaktien zutreffen, diese Tatsache nutzen, um Querdenker zum Schweigen zu bringen. Aber es ist keine Schande, niedrig zu kaufen. Wenn Sie mir eine 100 $-Note für 80 $ anbieten, werde ich sofort zuschlagen. Wenn 100 $-Noten ein paar Wochen später 50 $ kosten, wird der Kauf sogar noch attraktiver.

Extreme Anomalien in der Preisfindung und der Stimmung sind auf den Finanzmärkten nie von Dauer, sie sind von Natur aus selbstbegrenzend. An irgendeinem Punkt hat jeder, den man zu zum Verkauf ängstigen kann, verkauft und jeder, der schwach genug ist, sich dem allgemeinen Gruppendenken zu beugen, ist bereits pessimistisch geworden. Es ist nur eine begrenzte Anzahl von Verkäufen möglich und nur eine begrenzte Zahl von Verkäufer kann sich selbst einreden, dass ein Sektor ewig fallen wird.

Das beste Beispiel dafür findet sich in der Mitte der obigen Grafik, die Jahrhundertpanik an den Aktienmärkten von 2008. Goldaktien wurden, wie alles andere, in diesen unermesslichen Orkan der Angst hinein gesaugt und innerhalb von Monaten stürzte der HUI um schmerzhafte 71% nach unten. Es fühlte sich an, wie das Ende der Welt und deshalb gaben viele Investoren, die seit Jahren Goldaktien besaßen, ihren Ängsten nach und verkauften in ihrer Panik genau während dieser extremen Tiefstände.

Aber zu verkaufen, wenn jeder verängstigt ist und allgemeiner Pessimismus herrscht, ist immer der Gipfel der Torheit. Gerade wenn es so aussieht, als würde die Situation nie wieder besser werden, kann es nicht mehr schlimmer werden! Wie ich unsere Abonnenten damals ausdrücklich darauf hingewiesen habe, wurden während der Aktienpanik 2008 Goldaktien zu einem Kurs gehandelt, als wäre Gold weniger als die Hälfte der damaligen extremen Tiefpunkte wert. Diese prinzipielle Anomalie war irrsinnig, das konnte nicht anhalten.

Und das tat sie nicht. Nach diesen extremen, hyperpessimistischen Tiefständen der Aktienpanik 2008 konnte sich der führende HUI Goldaktienindex über mehrere Jahre hin mehr als vervierfachen. Viele der ausgewählten kleineren Minenunternehmen, die wir bevorzugen, konnten sogar weitaus größere Gewinne einfahren. Beträchtliche Vermögen wurden erzielt, indem auf einfache Marktwahrheiten gesetzt worden war. Extreme Preise und Stimmungen halten nie an, sowohl Aktienkurse als auch Stimmungen kehren immer zum Mittelwert zurück. Märkte sind immer zyklisch.

Alle Preise, zusammen mit Gier und Angst, steigen und sinken fortwährend. Goldaktien können nur eine bestimmte Zeit relativ zu Gold fallen, sie können nur für eine bestimmte Zeit die Gunst der Investoren verlieren, bevor sich der Trend unweigerlich umkehrt. Und wenn Sie sich die obenstehende Grafik zum Verhältnis von HUI und Gold ansehen, dann hält dieser Trend der Unbeliebtheit bereits eine lange Zeit an. Goldaktien sind relativ zu Gold alles in allem abgerutscht seit der Aktienpanik von 2008, die den vorangegangenen Trend eliminierte.

In der 5‑jährigen säkularen Spanne vor diesem Ereignis, das die bei weitem größte Angst der Märkte ausgelöst hat, die wir in unserem Leben jemals sehen werden, lag die HGR im Schnitt bei 0,511. Der HUI handelte üblicherweise bei etwas über der Hälfte des Goldpreises. Der ganze Sektor schwankte naturgemäß zwischen Zeiten, in denen er mal mehr und mal weniger beliebt war bei Investoren. Ersteres hat die HGR manchmal über den Widerstand von 0,56 getrieben, letzteres drückte sie manchmal unter die Unterstützung von 0,46.

Aber die Aktienpanik zerstörte diesen normalen säkularen Trend. Die Mehrheit der Goldaktionäre, die sich für Querdenker hielten, hatten sich selbst belogen, sie waren psychisch zu schwach, um eine Anomalie von Krisenausmaß auszusitzen. Also gaben sie auf und verkauften törichterweise niedrig und verließen dann die Gefilde der Goldaktien, um nie wieder zurückzukehren. Aber selbst ohne sie konnte sich die zyklische Natur der Märkte wieder entschlossen behaupten.

Neue Investoren, echte Querdenker, sahen die extrem niedrigen Goldaktien und den Pessimismus, der den Sektor plagte, und kauften niedrig, was schließlich dazu führte, dass sich der HUI mehr als vervierfachte. Und jetzt befinden wir uns heute in einer ähnlichen Anomalie, der extreme Absturz des HUI im ersten Halbjahr 2013 spiegelt den Ende 2008 während der Aktienpanik ziemlich genau wider. Jetzt ist der HUI 67% gefallen, verglichen mit damals 71% - ähnliche Katastrophen.

Der diesjährige extreme Pessimismus drückte den HUI Ende Juni auf den schlechtesten Stand in 4,6 Jahren, kein großer Unterschied zur Aktienpanik 2008, als er auf ein 5,3-Jahrestief sank. Heute, genau wie damals Ende 2008, ist der HUI auf die niedrigsten Level relativ zu Gold gefallen, die er praktisch während des gesamten säkularen Bullenmarktes für Gold erlebt hat. Es gibt viele Parallelen, abgesehen davon, dass die Extreme von Goldaktienkurs und Stimmung in der aktuellen zyklischen Ebbe noch schlimmer sind.

Die heutigen selbstgefälligen Goldaktien-Pessimisten ignorieren töricht die Marktgeschichte, sie hegen die Annahme, dass Goldaktien (und damit auch Gold) auf ewig weiter in der Gunst der Investoren sinken werden. Aber das widerspricht der unumstößlichen Wahrheit, dass Märkte zyklisch sind. Die HGR ist jetzt seit über zwei Jahren fast ohne Pause abgestürzt, seit Anfang 2011. An irgendeinem Punkt wird sich das umkehren und die Goldaktien werden beginnen, die grundlegenden Regeln widerzuspiegeln.

Diese Woche brach der HUI auf 219 ein, so ein Niveau wurde das erste Mal im Oktober 2003 beobachtet, zehn Jahre zuvor. Aber damals lagen Gold und Silber lediglich bei etwa 385 $ und 5,25 $. Dies Woche waren sie ganze 3,4-mal und 4,2-mal höher, etwa bei 1.305 $ und 22,00 $. Ergibt es überhaupt irgendeinen Sinn, dass Goldaktien gehandelt werden, als hätte der Großteil des säkularen Goldbullenmarktes nie stattgefunden hat? Natürlich nicht! Ihre aktuelle Bewertung ist wirklich von Grund auf absurd.

Selbst wenn Gold sich nur seitlich entwickeln sollte, müssen die Goldaktienkurse früher oder später die bestehenden Goldpreise reflektieren, die ihre hohe Rentabilität antreiben. Dies wird in einer erstaunlichen Erholung zum Mittelwert resultieren. In den Jahren nach der Panik, zwischen 2009 und 2012 und vor der extremen Abverkauf-Anomalie von Gold 2013, lag die HGR im Schnitt bei 0,346. Eine bloße Rückkehr zu diesem niedrigen Standard würde dafür sorgen, dass sich der HUI mehr als verdoppelt auf 451!

Aber nach dem sich diese Extreme in Preis und Stimmung unweigerlich selbst kaputt machen, endet eine Rückkehr zum Mittelwert meist nie beim Durchschnitt. Wie ein losgelassenes Pendel hört sie nicht auf magische Weise in der Mitte des Bogens auf, sondern schießt proportional darüber hinaus, weil die Schwungkraft sie zum gegenüberliegenden Extrem trägt. Daher glaube ich auch weiter, dass der HUI mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten paar Jahren zumindest seine Vor-Panik-HGR von durchschnittlich 0,511 wieder erlangt.

Die nächste Grafik verdeutlicht die erstaunlich bullischen Auswirkungen einer solchen Mittelwertrückkehr auf Goldaktien. Sie zeigt erneut die HGR und den HUI, in den Jahren nach der Panik, aber außerdem noch eine dritte Linie in gelb. Diese zeigt, wo der HUI handeln müsste, wenn er seine säkulare HGR vor der Panik von 0,551 wieder erlangen würde. Selbst bei den heutzutage relativ niedrigen Goldpreisen würde eine normale Bewertung der Goldaktien dazu führen, dass sich der HUI mehr als verdreifacht auf 667!

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