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Jim Rogers Ansichten zum Gold

19.10.2013  |  Clif Droke
Wenn der Oktober bislang irgendwelche Überraschungen gebracht hat, dann nur den Marktpessimisten. Der Crash, den einige Analysten vorhergesagt hatten, ist bislang ausgeblieben, auch wenn tatsächlich Volatilität zu verzeichnen war.

Der Grund dafür war ein Anstieg der Leerverkäufe bis zum Monatsbeginn. Den Shortsales-Daten der Consensus Inc. zufolge war die positive Stimmung in den letzten Monaten gesunken und hatte kürzlich erst ein Jahrestief erreicht. Anscheinend hatte die optimistische Stimmung der Investoren und Berater nachgelassen und im Vorfeld der Debatte um die Verschuldungsobergrenze einem weniger-als-positiven Ausblick auf die Märkte Platz gemacht.

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Da Zeit der Sorgen in Washington erst einmal vorbei ist, werden die Investoren wieder ihre Arbeit aufnehmen und die Anlagelandschaft nach Investitionsgelegenheiten absuchen. Die Stimmung wird sich mit zweifellos verbessern, da dem Markt (zumindest vorläufig) die Angst genommen wurde. Investoren können aus all dem die Lehre ziehen, dass es sich nur selten auszahlt, im Handel zu stark auf nur eine Seite zu setzen, wenn alle anderen genau dasselbe machen.

Barron’s veröffentlichte ein interessantes Interview mit dem Trader Jim Rogers. Er wurde gefragt, ob die von der Fed in den letzten Jahren geschöpfte Rekordliquidität den Aktienmarkt nicht noch weiter in die Höhe treiben müsste. Er antwortete darauf mit der Feststellung, dass das Fed-Geld normalerweise an die Finanzmärkte strömt, dass die Grenzen der Fortschritte hier aber immer enger gezogen würden. Er wies darauf hin, dass die Anzahl der großen Aktien mit Zuwächsen gesunken sei; dieser Trend würde jenem ähneln, den es im Vorfeld des 2000er-Markttops gegeben hatte.

Erleuchtend fand ich aber seine abschließende Bemerkung bei der Beantwortung der Frage: "Ich weiß nicht, wie lange das so weitergehen wird, es kann aber nicht auf ewig so weitergehen. Shorten kann man den Markt aktuell aber auch nicht."

Das fasst perfekt meine Stimmungslage hinsichtlich des aktuellen Marktes zusammen - d.h. dass sich der Markt in den letzten Monaten - zusammen mit vielen internen Divergenzen - zusammengezogen hat. Das erinnert uns an die große Abweichung der Advance-Decline-Linie und an die New Highs-New Lows, die ab Ende 1998 oder Anfang 1999 zu beobachten waren. Und dennoch glaube ich nicht, dass dieser Markt jetzt schon "shortbar" ist. Noch immer ist zu viel Rest-Momentum im Spiel, wie die letzten Handelstage deutlich demonstriert haben.

Barron’s befragte Rogers ebenfalls zu seiner Einschätzung des Goldmarktes. Rogers wies darauf hin, dass er immer noch Gold besitze, aber derzeit kein Käufer sei. Er meinte, dass jede Anlageklasse, die 12 Jahre in Folge steigt, etwas Anormales sei, und dass ein 50%iger Rückzieher ausgehend von Höchststand Gold in die Nähe von 960 $ bringen würde. Wie er hinzufügte, könne eine Korrektur um 50% etwas "recht Normales" sein.

"Ich kenne nichts, das 12 Jahre ohne Verluste gestiegen wäre", so Rogers, "ich gehe aber auch davon aus, dass die Korrektur vom Normalen abweichen wird." Er erwarte, dass es in den "nächsten ein, zwei Jahren" beim Gold eine weitere Kaufgelegenheit geben werde; seine langfristigen Einschätzungen sagten ihm, dass Gold am Ende "deutlich über 2.000 $" steigen werde.“




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