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Einige Überlegungen zur Höhe des Goldpreises

28.10.2013  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
"Ohne Goldstandard gibt es keine Möglichkeit, Ersparnisse vor der Enteignung durch Inflation zu schützen." Alan Greenspan

Die Einschätzungen über die weitere Entwicklung des Goldpreises sind derzeit nach wie vor höchst unterschiedlich. Der Goldpreis werde weiter fallen, so sagen die einen, die Preiskorrektur sei also noch nicht abgeschlossen.

Andere sehen künftig einen (deutlich) höheren Preis und halten den aktuellen Goldpreis bereits für "zu tief". Welche Anhaltspunkte lassen sich finden, um die Angemessenheit des Goldpreises (näherungsweise) zu bestimmen?

Die Zukunft lässt sich bekanntlich zwar nicht aus der Vergangenheit ableiten. Um jedoch zu verstehen, wohin der Goldpreis sich entwickeln könnte, mag sich ein Blick in die jüngste Entwicklung dennoch als hilfreich erweisen.

Seit dem Jahr 2000 ist die Goldpreisentwicklung merklich moderater verlau-fen als die Preisentwicklung im (übrigen) Rohstoffmarkt: Der "Boom" im Rohstoffmarkt verlief deutlich hitziger als im Goldmarkt.

So blieb der Goldpreisanstieg von etwa 2007 bis etwa Mitte September 2008 (als die US-Investmentbank Lehman Brothers unterging) deutlich hinter dem Preisauftrieb der Rohstoffe zurück.

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Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.
*Serien sind indexiert (Januar 1999 = 100).


In der Zeit von September 2008 bis etwa Anfang 2009 fiel der Preisrückgang beim Gold deutlich geringer aus als der Preisverfall auf dem Rohstoffmarkt insgesamt.

Mit Beginn 2011 setzte ein Preisrückgang der Rohstoffpreise ein. Der Goldpreis stieg jedoch zunächst weiter an und erreichte Anfang September 2011 sein bisheriges Hoch von 1.900 USD/oz, erst danach fiel der Goldpreis.

Mittlerweile ist der Goldpreis sogar leicht unter das Rohstoffpreisniveau gesunken. Mit Blick auf die Preisentwicklung der Rohstoffe insgesamt zeigt der Goldpreis also derzeit zumindest keine "auffällige Abweichung".

Von Interesse ist nun jedoch vor allem die Beziehung zwischen der Geldmenge und dem Goldpreis. Denn der Goldpreis wird - zumindest langfristig - maßgeblich von der Geldmengenausweitung (mit-)bestimmt.

In den letzten zehn Jahren lief der Goldpreis der Ausweitung der Basisgeldmenge quasi voraus. Gleichzeitig scheint sich dabei der Goldpreis abgekoppelt zu haben von der Geldmenge M2 - und das könnte einige Marktbeobachter veranlassen, mit einer fortgesetzten Goldpreiskorrektur zu rechnen.

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Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen.
*Serien sind indexiert (Januar 1999 = 100).


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Geldmenge M2, Mrd. USD
Quelle: Bloomberg, eigene Berechnungen. Periode: Januar 1959 bis September 2013. Von Mitte 1991 bis Mitte 2009 bauten die internationalen Zentralbanken ihre Goldreserven ab. Diese dürfte dazu beigetragen haben, den Goldpreis (erheblich) zu senken.





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