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Globale Trends bei der Goldförderung (Teil 3)

07.11.2013  |  Scott Wright
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Nevada, die bei Weitem größte Goldregion des Landes, kann den Großteil der Schuld für diesen Produktionsrückgang auf sich nehmen. Laut USGS sinkt die Goldproduktion 2013 erneut (um 8% im ersten Halbjahr). Und dies ist direkt zurückzuführen auf niedrigere Gehalte, die in Nevada abgebaut werden. Glücklicherweise haben die USA jede Menge großer Projekte in der Warteliste, die bereit für die Entwicklung sind. Sobald diese anlaufen, sollte die Blutung gestoppt werden können.

Russland: Russland ist ein weiteres Land, das ein erstaunliches Produktionswachstum während des Goldbullenmarktes erlebt hat. Wie in China hatte auch die riesige Landmasse Russlands nur sehr wenig moderne Mineralexploration erfahren unter der kommunistischen Flagge. Und ebenfalls wie in China hat es sich herausgestellt, dass Russland enorme Gürtel mit Goldmineralisierungen beheimatet.

Steigende Goldpreise führten zu einer großen Entwicklungswelle, die zu einem Produktionsanstieg von 34% seit 2001 geführt hat. Während dieser Zeit hat Russland drei Plätze gutgemacht und ist die Nummer 4 der Welt geworden. Und falls Russland und die USA ihre jeweilige Wachstums-/Schrumpfungsrate des bisherigen Bullenmarktes fortsetzen, stehen die Chancen gut für Russland, sich bis 2014 den dritten Platz sichern zu können.

Erneut in Übereinstimmung mit China, ist auch Russland ein Land, das fast seine gesamte Goldminenproduktion selbst konsumiert. Und da die Regierung ihre Goldreserven aktiv erhöht (erreichten jüngst 1.000 t) und gleichzeitig Anlageprodukte unterstützt, durch die kürzliche Einführung des ersten Barren-gedeckten ETF des Landes, besteht ein großer Anreiz, den Minenausstoß zu erhöhen, um die Importe möglichst gering zu halten.

Südafrika: Noch 1970 war Südafrika für über zwei Drittel der globalen Goldproduktion verantwortlich (fast 1.000 t). Das Land war eine Goldabbau-Dampfwalze! Aber nach der Ernte der leicht erreichbaren Früchte des ergiebigen Witwatersrand-Beckens war es nur eine Frage der Zeit, bevor Südafrikas Produktionsrate schwinden würde.

Und geschwunden ist sie, in einem Umfang, der zu Südafrikas Glanzzeit unvorstellbar erschienen wäre. Tatsächlich werden neuere Entdeckungen immer weniger und seltener. Und die Bergleute mussten immer tiefer Graben, um das Gold dem reichen Adersystem dieses Landes zu entreißen. Aber geologische Verschlechterung ist nur ein Teil des Puzzles der wesentlichen Strapazen von Südafrikas Goldabbaubranche.

Südafrika ist ein einziger, großer geopolitischer Alptraum für Minengesellschaften. Und die Ursache für diesen Alptraum ist eine gierige, korrupte Regierung, die anscheinend die Kontrolle über ihr eigenes Land verloren hat. Unter anderem sieht sich Südafrika mit Währungsfragen konfrontiert, mit einer großen Energiekrise und Arbeitsmarktunruhen, die Geschäftstätigkeiten im Land fast unmöglich gemacht haben.

Kombiniert man weniger und schwerer zugängliche Ressourcen mit geopolitischen Machenschaften, sind Produktionsrückgänge im Laufe der Zeit die offensichtliche Folge. Und Südafrikas Schrumpfungsrate ist wirklich erschreckend. Allein seit 2001 sank die Fördermenge um 57%! Und mit 170 t (Südafrikas niedrigster Output seit fast hundert Jahren) produziert das Land weniger als ein Fünftel der Volumen der 1970er Jahre.

Südafrika stieg von einer 67%igen Beteiligung der globalen Minenproduktion 1970 ab auf 15% im Jahr 2001 und auf nur noch 6% im Jahr 2012. Es ist schwer zu glauben, dass Südafrika 2006 immer noch die Nummer 1 der Welt war. In nur sechs Jahren ist es auf den fünften Platz abgerutscht. Und mit einem erneut deutlichen Produktionsrückgang 2013 hat Peru das Land wahrscheinlich bereits überholt. Die Goldbergbaubranche Südafrikas befindet sich in einer Todesspirale ohne Aussicht auf einen Ausweg.

Peru: Peru ist der einzige südamerikanische Repräsentant in den Top 12, obwohl Brasilien, Chile und Argentinien nicht weit weg sind von diesem elitären Kreis. Im Jahr 2012 erreichte Peru den sechsten Platz mit einer Produktion von 165 t, was einen 20%igen Anstieg der Produktion während des bisherigen Bullenmarktes darstellt.

Interessanterweise ist Perus strategischer Trend die Geschichte von zwei sich abwechselnden, taktischen Trends. Peru begann den Goldbullenmarkt als am schnellsten wachsender Produzent der Welt. Bis 2005 war die Produktion tatsächlich um beeindruckende 50% gewachsen, mehr als das Doppelte der Wachstumsrate des nächsten Landes. Aber seit dem Produktionshoch von 208 t im Jahr 2005 ist die Produktion um 21% gefallen.

Arbeitsmarktprobleme und eine verlangsamte Reservenerneuerung werden vermutlich zu einem anhaltenden Rückgang in diesem und den nächsten Jahren führen. Aber es sollte kein zu schlimmer Rückgang sein, da Peru eines der Topziele für ausländische Minenunternehmen bleibt, dank seiner Bergbau-freundlichen Gesetze und einem der höchsten Kreditratings in Lateinamerika.

Kanada: Kanada ist ein weiterer bedeutender Produzent, dessen Produktionstrend sich während des Goldbullenmarktes in die falsche Richtung entwickelt hat. Bekannt als ein eher kostenintensiverer Produzent gegen Ende des 20. Jahrhunderts, erlebte Kanada einen enormen Rückgang bei der Exploration und Entwicklung, als die Goldpreise weiter sanken. Und dies hatte selbstverständlich schlussendlich einen negativen Effekt auf die Produktion, in Form eines 36%igen Rückganges seit 2001.

Die Dinge beginnen sich jedoch zu bessern für den Großen Weißen Norden. Kanadas gewaltige, unzureichend explorierte Grünsteingürtel haben in den letzten zehn Jahren viel Aufmerksamkeit erfahren. Und diese Aufmerksamkeit war ziemlich ergiebig, denn wahrscheinlich wurden nirgends sonst auf der Welt so viele bedeutende Goldfunde gemacht, wie in Kanada während dieser Zeit.

Einige dieser Funde wirken sich endlich auf die Produktion aus. Und seit den Tiefständen von 2010 ist das Volumen sogar um 12% gestiegen (auf das höchste Produktionslevel seit 2006). Kanada hat eine Reihe von Entwicklungsprojekten in der Hinterhand und das sollte zu einem anhaltenden, mittelfristigen Aufwärtstrend führen.

Indonesien: Im Jahr 2001 produzierte Indonesien mehr Gold als jemals zuvor in der Geschichte des Landes. Aber wie Sie sehen können, waren die Jahre, die auf diesen Höhepunkt folgten, alles andere als angenehm für die Goldbergbaubranche. Und “Goldbergbaubranche“ ist etwas irreführend, bedenkt man, dass die Mehrheit von Indonesiens Goldproduktion ein Beiprodukt der großen Kupferminen ist. Unabhängig jedoch von der Quelle ist ein 43%iger Rückgang im Volumen seit 2001 ziemlich schlimm.

Unglücklicherweise ist die Wurzel von Indonesiens Problem geopolitischer Natur. Die Regierung war nicht besonders freundlich zu ausländischen Investoren im Ressourcensektor in den letzten Jahren. Und dies beweist ein neues Gesetz, das den Export mineralischer Erze für 2014 verbieten soll. Die Minenbranche ist natürlich empört und ich vermute, dass ihr Protest und die möglichen wirtschaftlichen Folgen dazu führen, dass Indonesien seine Haltung etwas lockert. Ich glaube nicht, dass sich der Produktionstrend des Landes in naher Zukunft wesentlich umkehrt.




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