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Käufe von Gold-Futures kehren zurück

13.11.2013  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Als Mitte Oktober die Long Positionen abnahmen, brach Gold ein, auch angesichts der zwangsläufigen Lösung des temporären Stillstandes der US Regierung. Fast alle Händler glaubten, dass mit dem Ende der Unsicherheit dieses Zustandes Gold schon bald auf neue Tiefstwerte unter die vom Juni gedrückt werde. Futures Spekulanten kauften natürlich ebenfalls in diesen übertriebenen Pessimismus und verringerten ihre Long Positionen weiter.

Mit dem Absturz auf 175.700 vor wenigen Wochen lagen sie erschreckende 112.800 Kontrakte unter dem Durchschnittslevel von 2009 bis 2012! Das entspricht 11,3 Mio. Unzen Gold, die gekauft werden müssten, nur um wieder zum Mittelwert zurückzukehren. Aber nach Marktextremen endet eine Mittelwertrückkehr selten beim Durchschnitt. Stattdessen lässt sie der Schwung deutlich in die entgegengesetzte Richtung überschießen, was erneut sehr wahrscheinlich ist.

Futures Spekulanten waren nicht mehr so pessimistisch seit unmittelbar nach der Aktienpanik 2008, auch eine Zeit, zu der die vorherrschende Übereinstimmung herrschte, dass Gold dem Untergang geweiht ist, da es während der Krise nicht anstieg. Ähnlich wie beim diesjährigen Abverkauf handelte es sich nicht um ein grundlegendes Nachlassen sondern um eine kurzfristige Anomalie, die durch den außergewöhnlichen US Dollar Anstieg ausgelöst wurde. Die diesjährige Anomalie ist das Ergebnis eine Loslösung der Aktienmärkte, die zu den GLD Massenabzügen führte.

Alle Anomalien sind aus ihrer Natur heraus sich selbst begrenzend. Wenn quasi jeder bereits pessimistisch ist, ist der Großteil der Verkäufe bereits geschehen. Zurück bleiben nur noch Käufer, daher beginnen die angeschlagenen Kurse bald zu steigen. In den Jahren nach dem Hyper Pessimismus der Futures Spekulanten im Rahmen der Aktienpanik 2008 schoss das Metall fast um das 2,5 fache nach oben! Es würde mich nicht im geringsten überraschen, einen ähnlichen Goldanstieg in den kommenden Jahren zu sehen.

Es gibt noch eine Linie in der ersten Grafik, auf die ich gerne eingehen möchte, bevor wir weiter machen. Die gelbe Linie zeigt die Abweichung aller Long- und Short Positionen für 2013 gegenüber dem Durchschnitt der letzten vier Jahre. Dies offenbart die gesamten offenstehenden Goldkäufe von Futures Spekulanten, die nötig wären, um nur zum normalen Mittelwert des Goldmarktes zurückzukehren. Die nächste Grafik konzentriert sich in etwa auf die letzten zwölf Monate, um einen besseren Blick auf diese wichtigen Daten zu ermöglichen.

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Den Höhepunkt der Abweichung gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2009 bis 2012 erreichten die Futures Positionen zusammen mit den Short Kontrakten Anfang Juli bei 204.100 Kontrakten. Als diese Händler begannen, offensiv ihre Shorts glattzustellen, löste ihr Kauf einen schnellen Goldanstieg aus, wie ich schon Mitte Juli vorhergesagt hatte. Als Gold schließlich sein jüngstes, zwischenzeitliches Hoch Ende August erreichte, hatten Spekulanten 68.600 Kontrakte gekauft. Dadurch sank die Abweichung 2013 wieder auf 135.500 Kontrakte.

Aber wie Sie anhand der grüne Linie für die gesamten Long Positionen sehen können, lief fast der gesamte Kaufvorgang im Juli und August über Short Positionen. Spekulanten mussten ihre Shorts decken, als Gold stieg, da die extreme Hebelwirkung ein großes Risiko für das Kapital der Spekulanten bedeutete. Jeder Goldkontrakt, den sie kauften, um einen Short glattzustellen, schob Gold weiter nach oben, was zu einem sich selbst verstärkenden Vorgang führte, indem immer mehr Spekulanten zur Glattstellung angespornt wurden. Dies reichte für einen Goldanstieg von 218 $.

Derzeit ist laut dem jüngsten CoT Bericht die diesjährige Abweichung wieder auf 116.300 Kontrakte gesunken. Futures Spekulanten müssen immer noch umgerechnet 11,6 Mio. Unzen Gold zurückkaufen, um auch nur zum Durchschnitt der gesamten Long- und Short Positionen der Jahre 2009 bis 2012 zurückzukehren, ohne ein Überschießen zu berücksichtigen. Dieser Rest ist 1,7-mal höher, als die große Menge Shorts, die Händler zunächst im Juli und August abdeckten, wodurch Gold deutlich nach oben katapultiert wurde! Dies ist extrem bullisch.

Und die Futures Spekulanten haben gerade damit begonnen, in den letzten paar Wochen kapitale Long Kontrakte zu kaufen. Das ganze Jahr über haben Spekulanten Longs unbarmherzig vernachlässigt. Aber plötzlich, in der CoT Woche vor dem 22. Oktober, kauften sie 8.700 Kontrakte. Sie strömten zurück zu Gold, nachdem es nicht zusammenbrach, wie die Pessimisten nach der Erweiterung der US Schuldengrenze vorhergesagt hatten. Dies war der bei Weitem größte Anstieg seit Anfang Februar.

Und Anfang Februar ist sehr interessant, sowohl in Bezug auf die Daten als auch auf die Stimmung. Damals wurde Gold noch bei 1.675 $ gehandelt, normale Kurse bevor die Extremverkäufe ausbrachen. Gold verblieb damals deutlich über der mehrjährigen, wichtigen Unterstützung von 1.550 $. Es war das Versagen dieses Levels im April, das die extrem anomalen, erzwungenen Futures Liquidationen auslöste, die Gold um 13,8% innerhalb von zwei Handelstagen nach unten zwangen und die Stimmung vernichteten.




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