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Goldfieber, Hyperinflation & Deflation, Reichsökonomie (Teil 1/2)

14.11.2013  |  Jim Willie CB
Die Vereinigten Staaten haben mit ihren QE-Serienprogrammen - QE1, QE2, Operation Twist und QE3 - eine hypermonetäre Inflation in Gang gebracht. Ich bin nicht mehr der Überzeugung, dass Hyperinflation zukünftig unausweichlich ist, weil diese schon jetzt Teil der aktuellen Politik ist. Die Hyperinflation existiert schon - hier und jetzt.

Als Konsequenz des feindseligen monetären Kriegs werden der US-Dollar und sein US-Staatsanleihen-Vehikel nicht nur auf Widerstand treffen, sondern auf breitaufgestellte, ernsthaft organisierte Initiativen, die auf deren Vermeidung abzielen. Ziel ist, beide über Umgehungsstrategien zu ersetzen. Allem Anschein nach ist eine Umstellung nicht mehr weit entfernt. Die Spannungen, die die Einführung eines faireren, gerechteren und dauerhafteren Systems notwendig machen, sind enorm, und sie werden nicht nachlassen. Gefordert wird eine Rückkehr zum Goldstandard, zum fairen Schiedsrichter und wahren Vollstrecker.

Die Goldnachfrage ist unelastisch. Steigen die Preise, steigt auch die Nachfrage. Das nennt man Goldfieber.

Etwas Großes ist nah - die Erschütterungen sind schon an jeder Ecke dieser Welt und in jedem globalen Markt zu spüren.

Einführend zu diesem Artikel über das bizarre Wesen alles Ökonomischen und Finanziellen innerhalb der USA denken Sie bitte wieder an die Positionen der Deflationsschwachköpfe. Seien Sie versichert, dass ich Rick Ackerman für einen der hervorragendsten technischen Chart-Analysten der Welt halte. Ich habe in der Vergangenheit viel aus seinen technischen Analysen lernen können, auch seine versteckten Pivot-Punkte sind einzigartig und erleuchtend.

2011 waren wir geteilter Meinung hinsichtlich der unaufhörlichen und weitschweifenden Diskussionen über die Deflation und deren Gefahren. Im August jenes Jahres veröffentlichte Jackass einen Artikel, um klarzustellen, dass inflationäre wie deflationäre Faktoren gleichzeitig wirken, dass sie nicht ausschließlich für sich oder in irgendeiner umstrittenen, genauen Abfolge zum Tragen kommen. Obgleich ich Rick Ackermann immer noch großen Respekt zolle, so hat er meine Position falsch dargestellt und somit nicht gezeigt, dass er über profundes Wissen bei diesem so schwierigen Thema ‘Inflation‘ besitzt. Die verzerrten Darstellungen dieses Themas gehen so weit, dass selbst die intelligenten Leute es nicht mehr verstehen. Das Syndikat wünscht sich diese Art von Verwirrung. Nachdem ich schon vor zwei Jahren versucht hatte, die ganze Sache gerade zu rücken, ist jetzt ein neuer Versuch von Nöten. Unser Respekt ist gegenseitig.

Mein Motiv ist folgendes: Es soll mehr Licht in das garstige, knochige, verworrene Thema ‘Inflation‘ gebracht werden. Zudem soll verdeutlicht werden, wie die Deflation mit all dem eng verwoben ist - denn die finanziellen und ökonomischen Bereiche sind fester Bestandteil des Gewebes. Alles ist verdrillt und verflochten, und deshalb wird auch ein Sturm von bislang ungekanntem Ausmaß und Wesen erzeugt.

Es folgt eine Kritik der abgestumpften Wahrnehmungen bezüglich Inflation und deren Gegenteil. Ackerman mag als König der Deflationsschwachköpfe abgetreten sein, dennoch predigt er weiterhin deren flachgründige Denkschule. Mr. Ackerman, nichts für ungut, aber Sie geben meine Arbeit nicht korrekt wieder. Unser Ziel mag das gleiche sein; auf dem Weg zum gelobten Land - dem Goldstandard - folgen wir allerdings unterschiedlichen perzeptiven Wegen. Die Kritik dieses Artikels ist nicht als persönlicher Angriff auf Ackerman gedacht. Manchmal haben die Kompetenten unter uns eben auch große Wahrnehmungsdifferenzen.

Ich möchte in gewohnter Weise die Mängel der Argumentation der Deflationisten aufzeigen, die weder die monetäre Inflation noch ihre Verknüpftheit mit politischen Entscheidungen erkennen können. Die Folge ist ein Teufelskreis, der ihnen entgeht. Wir beobachten nicht das eine oder das andere, sondern beides zusammen. Akute Inflation und andauernde Deflation koexistieren und nähren sich sogar gegenseitig aufgrund von politischen Aktionen und den folgenden Reaktionen. Ich persönlich glaube, dass die Schwachköpfe niemals verstehen werden, dass diese beiden Faktoren fest miteinander verwoben sind und somit einen finanziellen & ökonomischen Hurrikan ungekannten Typs produzieren.


Paradigmenwechsel überschattet Charts

In einem Abo-Newsletter vom 4.November diskutiert Ackerman den Goldpreis und das Risiko weiterer Verluste bis auf 1.125 $ - also einen erneuten, potentiellen, von der COMEX ausgewiesenen Kursverlust von 15% ausgehend von den aktuellen Ständen. Im Anschluss daran zollt er meiner Analyse und Arbeit netterweise Respekt. Bei seinem letzten Versuch, die Unterschiede unserer Arbeiten herauszukehren, stellte er meine Position jedoch unzutreffend dar - was aber einer erheblichen Fehldarstellung gleichkommt.

Meine Gewohnheit, den offiziellen Gold-Chart in den letzten ein, zwei Jahren nicht zu viel Bedeutung geschenkt zu haben, muss natürlich jeden Chart-Analysten schwer irritieren. Die Fähigkeiten dieser Analysten seien damit überhaupt nicht in Frage gestellt, die Relevanz der Ergebnisse liegt aber nicht gleich auf der Hand.

Meiner Auffassung nach sind wichtige nicht-lineare Faktoren zum Tragen gekommen. Wie außergewöhnlich die Ereignisse sind zeigt sich anhand der COMEX und MF-Global - so zum Beispiel Kontendiebstahl, Lieferungsverweigerung bei Goldterminkontrakten, rapide Entleerung der offiziellen Goldlagerbestände, Plünderungen des GLD-Fonds und sogar schnelle Bestandswechsel von einer Bank zu einer anderen, um die Nachfrage abdecken zu können. Die von der östlichen Hemisphäre ausgehende Revolte ist noch nicht in die Welt vieler prominenter Analysten vorgedrungen, geschweige denn in die der “Chartisten“. Aus diesem Grund existiert nach wie vor ein großer blinder Fleck.

Die Chart-Experten glauben, alle externen Informationen seinen schon irgendwo im Chart verspackt und eingewickelt - diesem Glauben hing auch Jackass nach. Jetzt nicht mehr. Nicht angesichts einer großen strukturellen Wende hin zur systemischen Revolte. Die gesamte Ost-Allianz, deren sichtbare Front die BRICs-Nationen und die G-20-Forums sind, arbeitet an einer Alternative zum US-Dollar. Dazu zählt auch eine Reihe alter, vermögender Familien aus China, die sich entschlossen haben, Änderungen herbeizuführen, indem sie den Londoner Banken mehrere tausend Tonnen Gold entziehen. Sie beeinflussen die zur Veränderung führenden Faktoren in beeindruckender Weise - hinter den Kulissen, mit Telefonanrufen und ganz sicher auch Drohungen. Sie greifen dabei auf die Hilfe von Kartelltriaden zurück, als Gegenpol zu den Sicherheitsbehörden, die in den drei wichtigen Nationen der Achse des Faschismus zu Hause sind. Beziehen Sie das auf die Vereinigten Staaten, Großbritannien und ihren kleinen Verbündeten.

Der Chart als Hauptinstrument wurde durch den fortschreitenden globalen Paradigmenwechsel verdrängt.

Man könnte es mit der Beobachtung einer Schachpartie vergleichen, die dann aber auf ein höheres, weiter fortgeschrittenes Spielniveau wechselt. Die Figuren werden sich bald nicht mehr nach den bekannten Mustern bewegen. Auf dem Schachbrett wird die König-Dollar-Figur seine Untertanen nicht mehr mit derselben Autorität befehligen wie noch zuvor. Die Läufer und Pferde werden neutralisiert. Die Königin US-Staatsanleihe wird in einer derivativen Zwangsjacke festgesetzt.




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