Goldfieber, Hyperinflation & Deflation, Reichsökonomie (Teil 2/2)
18.11.2013 | Jim Willie CB
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Reich-Faktoren & ‘Exceptionalism‘Die Welt ist der bizarrsten und am schwersten zu bändigen Banken- und Wirtschaftspolitik unterworfen. Innerhalb der Vereinigten Staaten hält sich noch die Illusion von Kapitalismus, während in den höchsten Bereichen schon fast keiner mehr existiert. Zu beobachten ist stattdessen eine verquere Mischung aus Geschäftsfaschismus und verordnetem Sozialismus (mit dem sich ausbreitendem Wohlfahrtsstaat). Grob 46% der US-Bevölkerung profitieren auf die eine oder andere Weise von staatlicher Unterstützung (die ungeheuerlichsten Elemente sind der staatlich geförderte Berufsunfähigkeitsausgleich und Lebensmittelmarken).
Die (wahnhafte) Vorstellung, dass noch Kapitalismus praktiziert wird, ist im Grunde eine tragische Behauptung, die großes Gelächter auslöst. Der US-Großbankensektor ist vor Bankrott und Liquidierung geschützt. Hier also kein Kapitalismus, weil Liquidierung vielleicht der Grundpfeiler des Kapitalismus per se ist. Diese vergammelten Pfeiler infizieren den gesamten Wirtschaftskörper und werfen lange Schatten auf die Kapitalbildung.
Die Preisinflation, das Wirtschaftswachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und sogar die Immobilienpreise unterliegen allesamt großen Täuschungen und Lügen. Alle Daten werden gelenkt, geschminkt, manipuliert und mit Täuschungen durchzogen. Rezession wurde verboten, da alle Quartale mit dem Durchschnitt konform gehen müssen. Hier ist es reiner Faschismus, denn korrekte Prüfungsstellen sind das Markenzeichen integrer Systeme. Ohne richtige Zahlen sind die Entscheidungen von Unternehmensführungen häufig fehleranfällig.
Die Finanzmärkte sind die Kontrollbastion: Interventionen wurde der Vorzug gegeben, Unterdrückung wurde hier nicht favorisiert.
Flash-Trading und Derivate sind Dauerinstrumentarium. Hier haben wir reinen Faschismus, da freie Märkte nicht einmal entfernt existieren. Die gesamte Domäne der Vermögenspreise untersteht politischen Entscheidungsträgern, die ihre Kumpanen gerne bereichern und gleichzeitig landesweite Rebellion wegen eingebrechender Rentenfonds- und Investmentfondsersparnisse verhindern wollen.
Die US-Wirtschaft ist nun abhängig von Konsum und staatlichen Zuteilungen. Ihre Entwicklung ist lächerlich. Jackass ist der Auffassung, dass sich die ketzerische US-Führungsbesatzung für einen Wechsel der Philosophie entschieden hat, nachdem die Güterindustrie in den 1980ern verlagert und an Asien aufgebeben wurde. Sie erklärten Finanz- und Liquiditätssteuerung (Financial Engineering) zum nächsten evolutionären Schritt, eine Stufe höher in der ökonomischen Nahrungskette. Sie erklärten darüber hinaus den Konsum zum stillschweigenden Privileg des vermeintlich überlegenen, finanzgesteuerten amerikanischen Stammes. Die Nation musste nicht für Geld arbeiten, weil dieses aus der Vermögenspreisinflation kam und aus den staatlichen Sozialausgaben.
Die Geldpolitik steckt, in ihrer heutigen Ausprägung, voller ketzerischer Irrlehren. Erinnern Sie sich an den Risikotransfer auf Derivate, den Quacksalber-Greenspan als raffinierte Finanzkalibrierung bezeichnete. Die nächste Station auf dem ketzerischen Fließband ist die jetzt installierte (und nie wieder abmontierbare) hypermonetäre Inflation, die von der US Federal Reserve geliefert wird und den euphemistischen Namen 'quantitative Lockerungen' trägt. Man müsste sie eigentlich den Höhepunkt des Finanz-Engineering nennen, das allerletzte Kapitel der Zerstörung - und nicht Weiterentwicklung. Hier haben wir reinen Weimar-NS-Misserfolg - und zwar im Extrem.
Als Japan jahrelang QE laufen ließ, wurde es von den Wall-Street-Muppets als Verlierer bezeichnet, der kurz vor dem Schuldenerstickungstod stünde. Aber wenn die Amerikaner es selbst machten, dann bitte salutieren und es als raffinierten Erhalt einer fortgeschrittenen und fein ausbalancierten Maschinerie deklarieren. In Wirklichkeit ist es nur ein extremer Misserfolg, der noch so viel Kapital zerstören wird, bis daraus ein systemisches Scheitern wird.
Die Inflation der US Fed ist in der Lage, öffentliche wie private Schulden zu begleichen. Die Schulden werden nicht mehr durch legitime Einnahmen gedeckt. Es wird gedruckt. Manchmal ist sogar zu lesen oder zu hören, die US Fed drucke Kapital oder stelle den großen New Yorker Banken Kapital zu Verfügung - noch mehr Ketzerei. Inflation ist nicht Kapital, denn in Wirklichkeit ist Inflation doch kapitalzerstörend. Die USA sind hier ‘exzeptionell’.
Die große Lüge dabei ist, dass die QE-Gelddruck-Programme der US Fed (Falschgeld wird zur Schuldenbegleichung genutzt - auch Schuldenmonetisierung genannt) in Wirklichkeit STIMULUS genannt werden. Sie zerstören Kapital, so wie Inflation schon immer Kapital zerstört hat. Übrigens sollte nicht vergessen werden, dass die Idee der Anleihemonetisierung unter Greenspan noch als ketzerisch und überaus zerstörerisch betrachtet wurde - ja, selbst von der Fed. Das Erinnerungsvermögen ist kurz. Ketzerische Irrlehren sind integraler Bestandteil dessen, was als Reichsökonomie bezeichnet werden kann - durchzogen von der Propaganda der kontrollierten Medien. Die Wirtschafts-, Finanz- und monetären Kräfte sind auf die Vereinigten Staaten gerichtet. Sie wird sich diesen Kräften beugen, trotz der weitreichenden Bemühungen der Nazi-Banker.
Die US-Wirtschaft ist kein Nebenprodukt von ‘Exzeptionalismus‘. Sie ist das Resultat jahrzehntelangen Inflationsmissbrauchs, Kriegstreiberei, Bankensektorbetrugs und einer Generation ketzerischer Lehren. Die Hälfte der US-Staatsverschuldung geht auf Kriegskosten zurück. Die US-amerikanische Nation hat nur eine sehr schwache Vorstellung von Inflation, wie die Deflationsschwachköpfe beispielhaft zeigen. Sie sind nicht in der Lage, ein Hochdruckgebiet und ein Tiefdruckgebiet im derzeitigen Finanz- und Wirtschaftssturmwirbelzentrum auszumachen.
Traurige Tatsache an amerikanischen Universitäten: Die US Fed zahlt für 35% aller Lehrstuhlprofessuren in Bereich Ökonomie. Hiermit ist die Vermittlung der Falschdoktrin komplett, sie wird von den Hohepriestern der Ökonomie gewährleistet. In den Fächern Finanz- oder Wirtschaftswesen taucht auf den Lehrplänen nirgendwo die Korruption als Schlüsseleinflussgröße für Märkte und Wirtschaft auf. Das Studium der Derivate ist heikel - und sicher tauchen hier auch keine Sonderereignisse auf, wie die 8,5 Billionen $ schwere Infusion, die Morgan Stanley in der zweiten Jahreshälfte 2010 verabreichte und damit eine falsche Flucht in US-Staatsanleihen auslöste.
Der russische Präsident Putin hatte große Schwierigkeiten damit, wie der amateurhafte US-Präsident das ausgenutzte Privileg der Weltreservewährung wegdiskutierte. Die USA sind außergewöhnlich hinsichtlich ihrer Straffälligkeit, ihrer Ketzerei und ihrer Kriegsaggression - nicht aber hinsichtlich industrieller Innovationen. Sie sind außergewöhnlich hinsichtlich ihres verschlagenen Finanz-Engineerings, das schweren Schaden in der US-Wirtschaft und in den gesamten westlichen Finanzstrukturen beförderte. Die Ressentiments im Ausland sitzen tief. Als Nation sind die USA außergewöhnlich hinsichtlich des Schutzes, den man den kriminellen Eliten bei der schrittweisen Durchsetzung des Polizeistaates gewährt. Dem Jackass sei vergeben, wenn er es zu weit treibt und seine Kritik eindeutig wahnhafte Züge trägt.