Fed gibt offziell Versagen zu
19.11.2013 | Clif Droke
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Das bedeutendere Thema in Huszars Geständnissen ist aber die gescheiterte Beziehung zwischen Aktienmarkt und Wirtschaft. Vor der Kreditkrise war man im Allgemeinen noch davon ausgegangen, dass eine relative enge Beziehung zwischen dem Aktienmarkt und der Binnenwirtschaftsleistung existierte. Diese Beziehung wird jetzt in Frage gestellt, nach fünf Jahren anhaltender Stimulierung mit wenig Wirkung für die Realwirtschaft, trotz Rekord-Performance der Wall Street. Das soll nicht heißen, dass diese Beziehung für immer entzweit wäre, sondern nur, dass die Lektion der Großen Depression gerade wiederholt wird - d.h. wenn die deflationären Langzyklen nach unten zeigen, bewegen sich Aktienmarkt und Wirtschaft in der Regel mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Gold
Viele Analysten glauben, die richtungsweisenden Bewegungen beim Gold würden von einer erstarkenden Wirtschaftsaktivität abhängen. Im Grunde ist das Gegenteil der Fall: In einem Umfeld, das von einem fallenden ökonomischen Superzyklus dominiert ist, reagiert Gold positiv auf wirtschaftliche Schwäche und/ oder Unsicherheit. Wirtschaftliche Stärke hingegen hindert in der Regel die Edelmetalle.
In letzter Zeit hatten verschiedene große Investmentbanken Forschungsberichte veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass Gold wieder erstarken könnte - und zwar auf Grundlage und abhängig von einer Fortführung der QE-Stimulus-Politik. Viele Wall-Street-Firmen glauben zudem, dass sich die vorläufige Goldkursentwicklung wieder zum Positiven wenden wird - weil sich die Wirtschaftsdaten verbessern und die Debatte um die Schuldenobergrenze vorerst vom Tisch ist. Eine Institution teilt diese Auffassung jedoch nicht - Goldman Sachs. Und zufällig stimme ich mit diesem Standpunkt auch überein, zumindest bis zu einem gewissen Punkt.
Goldmans Chefanalyst für Rohstoffe, Jeffrey Currie, brachte die Sicht seiner Firma zum Ausdruck, dass es - bei verbesserter Wirtschaftslage - bis ins Jahr 2014 hinein Abwärtsrisiken Gold geben könnte. Goldman Sachs sieht für den Rest des Jahres 2013 offenbar einen neutralen Goldtrend vorher, mit potentiellen Schwächen im ersten Quartal 2014. Curries Vorbehalt: Die Goldkursentwicklung könnte vielleicht eine positive Wende nehmen, aber nur dann, wenn sich die wirtschaftliche Lage verschlechtert.
Goldmans Kursziel zum Ende nächsten Jahres wurde mit 1.050 $ angegeben, was, wie Currie zu verstehen gibt, “auf Grundlage anhaltenden [wirtschaftlichen] Wachstums in den USA“ prognostiziert wird. Seiner Auffassung nach würde Wirtschaftswachstum im nächsten Jahr aber auch bedeuten, dass die Fed “tapern“ wird, und somit die lockere Geldpolitik der letzten Jahre zurückfährt. “Tapering”, so glaubt er, sei ein schlechtes Zeichen für Gold in US-Dollar.
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Apropos Dollar: Der in letzter Zeit wieder erstarkende Dollar Index setzt auch Gold und Silber unter Druck. Der ETF PowerShares U.S. Dollar Bullish Fund (UUP) ist eine gute Bezugsgröße für den Dollar. Wie das Diagramm zeigt, hat der Dollar-ETF ein kurzfristiges Bodenbildungssignal bestätigt, als der Kurs zwei Tage in Folge höher über seinem 15-Tage-Durchschnitt schloss. Darüber hinaus bildet der ETF ein potentiell positives, inverses “Kopf-Schulter“-Muster aus. Sollte der Dollar weiter Stärke zeigen (besonders bei einer Bewegung über das Niveau von 22,00 im UUP hinaus), würde auch die kurzfristige Goldrally unter Beschuss geraten und einen erneuten Test der jüngsten Gold-Tiefs und möglicherweise sogar ein neues Tiefs verursachen.
© Clif Droke
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Dieser Artikel wurde am 14.11.2013 auf www.safehaven.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.