Langfristiges Ende der Goldhausse oder nur Verschnaufpause?
23.11.2013 | Thorsten Proettel
Langjähriger Haussetrend ist gebrochen
Von 2001 bis 2012 schloss der Goldpreis in USD gerechnet jedes Jahr mit einem Wertzuwachs ab. Stand heute befinden sich die Notierungen um 25% unter dem Niveauvon Anfang Januar. Die Glückssträhne der Anleger endet deshalb voraussichtlich 2013, wenn nicht noch ein kleines Börsenwunder geschieht. Auch im kommenden Jahr dürfte die rückläufige Tendenz aufgrund verschiedener Faktoren anhalten. Über die Abkoppelung des indischen Marktes, die Abkehr großer Goldanleger und weitere Punkte wurde an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet. Bislang unbeantwortet ist die Frage, wie es um die Perspektiven für Gold in der langfristigen Perspektive über 2014 hinaus bestellt ist.
Zwischentief …
Die Erfahrung lehrt, dass einzelne Details umso weniger bedeutend werden, je weiter die Prognose in die Zukunft greift. Aus diesem Grund soll nachfolgend das "große Bild" betrachtet werden. Für die aktuelle Situation gibt es zudem zwei historische Vorbilder. Nach einer fünfjährigen Hausse bewegten sich die Goldnotierungen ab Mitte der 1970er Jahreim Rückwärtsgang. Allein 1975 sank der Preis um 27% und 1976 nochmals um 4%. Damit war die Baisse aber auch schon vorbei und das gelbe Edelmetall gewann wieder deutlich an Wert.
Von Anfang 1977 bis Januar 1980 kletterte der Preis um stolze 530%. Für Anleger stellte es sich alssinnvoll heraus, dass Zwischentief auszusitzen (siehe Chart).
… oder jahrelange Baisse?
Nach dieser Hausse Ende der 1970er Jahre dominierten aber mit nur kurzen Unterbrechungen für rund zwei Jahrzehnte die Minuszeichen (siehe zweiter Chart). Der alte Höchststand von Januar 1980 mit nominal 850 USD wurde sogar erst nach 28 Jahren übertroffen. Und wird der Kaufkraftverlust der US-Währung in den letzten drei Dekadenberücksichtigt, dann wurde das Hoch von 1980 bislang nicht mehr erreicht. Dies wäre erst bei einem Goldpreis von rund 2.400 USD je Feinunze der Fall. Die Strategie des Aussitzens war in diesem Fall somit nicht von Erfolg gekrönt. Die entscheidende Frage lautet deshalb, ob die heutige Situation eher der von 1975 oder der im Jahr 1980 gleicht.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Wollte jemand die Frage mit wissenschaftlicher Genauigkeit beantworten, so müsste er oder sie zunächst auf die vielen Unterschiede zwischen damals und heute eingehen. Hierzu gehört beispielsweise, dass der Goldmarkt bis in die 1990er Jahre hauptsächlich von der Ersten Welt, also Nordamerika, Europa und Japan dominiert wurde, während heute Asien einen größeren Einfluss ausübt.
Um aber im "großen Bild" zu bleiben, reichenfolgende Feststellungen: Der Goldpreis stieg bis Mitte der 1970er Jahre aufgrund zunehmender wirtschaftlicher Probleme und Inflationsgefahren an. In diese Zeit fällt das Ende fester Wechselkurse gemäß des Bretton-Woods-Systems und die erste Ölkrise. Die Entspannung nach deren Ende und der Goldpreisrückgang währten nur kurz. Die Inflationsraten zogen Ende der 1970er Jahre wieder an und die zweite Ölkrise 1979/80 sowie internationale Spannungen verhalfen Gold zu neuen Allzeithochs.
Von 2001 bis 2012 schloss der Goldpreis in USD gerechnet jedes Jahr mit einem Wertzuwachs ab. Stand heute befinden sich die Notierungen um 25% unter dem Niveauvon Anfang Januar. Die Glückssträhne der Anleger endet deshalb voraussichtlich 2013, wenn nicht noch ein kleines Börsenwunder geschieht. Auch im kommenden Jahr dürfte die rückläufige Tendenz aufgrund verschiedener Faktoren anhalten. Über die Abkoppelung des indischen Marktes, die Abkehr großer Goldanleger und weitere Punkte wurde an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet. Bislang unbeantwortet ist die Frage, wie es um die Perspektiven für Gold in der langfristigen Perspektive über 2014 hinaus bestellt ist.
Zwischentief …
Die Erfahrung lehrt, dass einzelne Details umso weniger bedeutend werden, je weiter die Prognose in die Zukunft greift. Aus diesem Grund soll nachfolgend das "große Bild" betrachtet werden. Für die aktuelle Situation gibt es zudem zwei historische Vorbilder. Nach einer fünfjährigen Hausse bewegten sich die Goldnotierungen ab Mitte der 1970er Jahreim Rückwärtsgang. Allein 1975 sank der Preis um 27% und 1976 nochmals um 4%. Damit war die Baisse aber auch schon vorbei und das gelbe Edelmetall gewann wieder deutlich an Wert.
Von Anfang 1977 bis Januar 1980 kletterte der Preis um stolze 530%. Für Anleger stellte es sich alssinnvoll heraus, dass Zwischentief auszusitzen (siehe Chart).
… oder jahrelange Baisse?
Nach dieser Hausse Ende der 1970er Jahre dominierten aber mit nur kurzen Unterbrechungen für rund zwei Jahrzehnte die Minuszeichen (siehe zweiter Chart). Der alte Höchststand von Januar 1980 mit nominal 850 USD wurde sogar erst nach 28 Jahren übertroffen. Und wird der Kaufkraftverlust der US-Währung in den letzten drei Dekadenberücksichtigt, dann wurde das Hoch von 1980 bislang nicht mehr erreicht. Dies wäre erst bei einem Goldpreis von rund 2.400 USD je Feinunze der Fall. Die Strategie des Aussitzens war in diesem Fall somit nicht von Erfolg gekrönt. Die entscheidende Frage lautet deshalb, ob die heutige Situation eher der von 1975 oder der im Jahr 1980 gleicht.
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Wollte jemand die Frage mit wissenschaftlicher Genauigkeit beantworten, so müsste er oder sie zunächst auf die vielen Unterschiede zwischen damals und heute eingehen. Hierzu gehört beispielsweise, dass der Goldmarkt bis in die 1990er Jahre hauptsächlich von der Ersten Welt, also Nordamerika, Europa und Japan dominiert wurde, während heute Asien einen größeren Einfluss ausübt.
Um aber im "großen Bild" zu bleiben, reichenfolgende Feststellungen: Der Goldpreis stieg bis Mitte der 1970er Jahre aufgrund zunehmender wirtschaftlicher Probleme und Inflationsgefahren an. In diese Zeit fällt das Ende fester Wechselkurse gemäß des Bretton-Woods-Systems und die erste Ölkrise. Die Entspannung nach deren Ende und der Goldpreisrückgang währten nur kurz. Die Inflationsraten zogen Ende der 1970er Jahre wieder an und die zweite Ölkrise 1979/80 sowie internationale Spannungen verhalfen Gold zu neuen Allzeithochs.