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Gold - Perspektiven 2014

07.12.2013  |  Marcel Torney
Hedgefondsmanager, die in Bezug auf Goldinvestments das Handtuch werfen, und die Diskussion über die weitere geldpolitische Strategie der US-Notenbank sorgten in den letzten Wochen noch einmal für starke Abgaben bei Gold. Damit rücken nun unweigerlich die Jahrestiefs aus dem Sommer, die das Edelmetall im Juni unterhalb von 1.200 US-Dollar markierte, wieder ins Blickfeld des Marktes. Zudem ist die Stimmung am Goldmarkt mit "extrem schlecht" wohlwollend beschrieben. Auf den ersten Blick bietet der Goldmarkt also ein "Bild des Grauens". Und wenn man den Jahresverlauf in 2013 noch einmal reflektiert, sind es einige markante Faktoren, die dafür sorgten, dass der Goldpreis sehr wahrscheinlich mit einem dicken zweistelligen Minus aus dem Jahr 2013 gehen wird.

Die Diskussion über die weitere Strategie der US-Notenbank war und ist das zentrale Thema. Und schaut man sich die Entwicklung des Goldpreises zuletzt an, muss man davon ausgehen, dass die Marktteilnehmer das Schlimmste, d.h. den baldigen Beginn des Ausstieges aus dem Anleihenkaufprogramms, erwarten. In Anbetracht der zuletzt veröffentlichten US-Konjunkturdaten rechnen wir jedoch eher damit, dass sich der Beginn des Ausstieges noch verzögern wird. Kurzum: Es besteht unserer Einschätzung nach eher ein positives Überraschungsmomentum...

Insofern sehen wir für Gold in 2014 gar nicht so schwarz, wie gemeinhin derzeit von allen Seiten - und das allein sollte schon stutzig machen - kolportiert wird. In diesem Zusammenhang möchten wir auf unseren Jahresausblick "Edelmetall- und Rohstofffavoriten 2014" verweisen, den wir demnächst veröffentlichen werden. Dieser kann von interessierten Lesern unter RohstoffJournal.de bereits jetzt angefordert werden.

Zwei weitere Themen bestimmten die Goldpreisentwicklung in 2013. Zum einen die deutlich niedrige Nachfrage aus der Schmuckindustrie Indiens, die aus gesetzlichen Reglementierungen resultierte. Zum anderen setzte sich der Prozess der Mittelabflüsse aus den physisch besicherten ETFs in 2013 mit großer Dynamik fort. Die ganze Entwicklung wird von haussierenden Aktienmärkten flankiert, die das Kapital anziehen, wie das Licht die Motten. Nachdem das Thema "Goldpreiscrash" in der letzten Zeit auch noch medial ausführlich "verarbeitet" wurde, dürfte der Boden nun nicht mehr weit entfernt sein.

Die aktuelle Korrekturphase, die das Geschehen seit August bestimmt, verläuft noch in geordneten Bahnen. Unter charttechnischen Aspekten entspannt sich die Lage bei Goldpreisen über 1.270 US-Dollar zunächst zaghaft und oberhalb von 1.350 US-Dollar dann nachhaltig. Im Gegensatz dazu kommt es zu einer deutlichen Verschlechterung der Charttechnik, sollte Gold noch einmal neue Jahrestiefs markieren. Dann muss sogar mit einem kräftigen Preisrutsch in Richtung 1.000 US-Dollar gerechnet werden.

Doch wie wahrscheinlich ist ein solches Szenario? Bei Goldaktien sieht es ja noch um einiges dramatischer aus. Die aktuellen Goldpreise sind für viele Goldproduzenten eine ernsthafte Bedrohung. Bei einem Gesamtaufwand von 1.200 - 1.300 US-Dollar je verkaufter Unze Gold stoßen viele Produzenten an ihre Grenzen. Sollte die Preisschwäche noch über längere Zeit anhalten, dürfte es zu Minenschließungen und zu Verzögerungen bei neuen Projekten kommen. Die Folge wäre eine mehr oder weniger ausgeprägte Angebotsverknappung.

Nun haben die meisten Goldproduzenten in Bezug auf ihre Produktionskosten sicherlich noch einigen Spielraum nach unten. Dieser Spielraum muss genutzt werden und das wird in 2014 für die Produzenten ganz entscheidend sein. Nichtsdestotrotz sehen wir die natürliche Untergrenze des Goldpreises im Bereich oberhalb von 1.000 US-Dollar, also bereits in Reichweite.

Die Perspektiven für Gold in 2014 sind unserer Einschätzung nach unterm Strich gar nicht so schlecht; auch wenn überschwänglicher Optimismus nicht angebracht ist. Wir erwarten ein Übergangsjahr. Die Bodenbildung wird fortschreiten und sehr wahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Eine hohe Volatilität ist zudem wahrscheinlich, aber auch diese hat ja ihren Charme. Insgesamt gehen wir von einem Preiskorridor zwischen 1.000 und 1.500 US-Dollar aus.

Die kommenden Wochen werden sicherlich noch das eine oder andere Schnäppchen für interessierte Goldinvestoren bereithalten. Und genau diese Chancen thematisieren wir in unserem oben genannten Jahresausblick.


© Marcel Torney
www.rohstoffjournal.de



Weitere Details und konkrete Handelsempfehlungen finden interessierte Leser in unseren börsentäglichen Publikationen und in unseren aktuellen ThemenJournalen (u.a. SilberaktienJournal und GoldaktienJournal) unter www.rohstoffjournal.de).



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