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Goldaktien für Querdenker (Teil 3)

18.12.2013  |  Adam Hamilton
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Mit einem Goldkurs von um die 730 $ machte es überhaupt keinen Sinn, dass die Goldaktien bei den gleichen Preisniveaus gehandelt wurden, wie zu dem Zeitpunkt, als das Edelmetall nur halb so hoch stand. Daher haben wir gezielt Goldaktien gekauft und unseres Abonnenten empfohlen, dasselbe zu tun. Natürlich machte man sich über uns lustig und verspottete uns damals dafür, einen dermaßen unbeliebten Sektor zu kaufen. Aber als sich der HUI anschließend mehr als vervierfachte, vervielfachten wir unsere Vermögen.

Als sich die Beliebtheit der Goldaktien aus diesen Aktienpaniktiefen heraus erholte, stieg die HGR bis September 2009 auf 0,437. Das war mehr als das Doppelte der Paniktiefwerte! Und in den anschließenden paar Jahren stabilisierten sich die Goldaktien relativ zum Goldpreis. Sie stiegen mit Gold, allerdings hielten sie eher Schritt, als das es zu einer Hebelwirkung der Zuwächse gekommen wäre. Trotzdem waren Goldaktien einer der Sektoren mit den besten Kursverläufen im Nach Panik Markt.

Aber kurz vor dem Höhepunkt ihrer Nach Panik Beliebtheit, die wesentlich weniger war als die Spitzen der Beliebtheit vor der Panik, begann Gold im Sommer 2011 einen Aufstieg. Ängste aufgrund des Streits über die Schuldengrenze in den USA, was zum allerersten technischen Kreditausfall der USA hätte führen können, befeuerten eine starke Investitionsnachfrage für Gold. Das ist sehr ungewöhnlich während einer Sommerflaute von Gold, daher glaubten Goldaktieninvestoren nicht, dass die außerordentlichen Goldzuwächse anhalten könnten.

Wir hatten Recht. Nachdem Gold im August 2011 extrem überkauft war, begann es mit einer deutlichen Korrektur. Wie üblich wenn Gold fällt, werden die Goldaktien härter getroffen als das Metall selber. Daher begann die HGR angesichts der relativ besseren Entwicklung von Gold zu schrumpfen. Dieser Trend hielt bis Mitte 2012 an, als die HGR bei 0,244 ihren Tiefpunkt erreichte. Goldaktien waren erneut sehr unbeliebt und daher an der Schwelle zu einer ausgeprägten Mittelwertrückkehr.

Und tatsächlich begannen sie Ende Sommer 2012 zu steigen, kamen jedoch mit Gold zum Stillstand, als es in das vierte Quartal des letzten Jahres ging. Die HGR blieb stabil Richtung Jahresende, aber begann 2013 mit einem Sinken, aufgrund der diesjährigen, extremen Verkaufsanomalien. Ich habe dies in vergangenen Beiträgen ausführlich dargelegt und es ist äußerst wichtig für Investoren, diese Anomalien zu verstehen. Das brutale Jahr für Gold entstand durch Verkäufe, die sich selbst ermüden.

Als die Federal Reserve Aktieninvestoren davon überzeugte, dass sie keine Korrektur der Aktienmärkte zulassen werde, mieden sie alle anderen Investments, einschließlich Gold, um in die allgemeinen Aktien hineinzuströmen. Diese Dynamik führte zu außergewöhnlichen Rekordverkäufen des mächtigen GLD Gold ETF, welcher gezwungen war, enorme Mengen Gold auf den Markt zu werfen, um den riesigen Überverkaufsdruck abzufedern. Da die GLD Bestände schwinden, nehmen auch diese Verkäufe ab.

Im Grunde war die Flut von Gold ETF Liquidationen für den gesamten Rückgang der globalen Goldnachfrage 2013 verantwortlich. Aber US amerikanische Futures Spekulanten waren schnell dabei, sich auf die daraus resultierenden sinkenden Goldpreise zu stürzen, womit sie Gold nach tiefer prügelten. Aber wie extreme Gold ETF Verkäufe sind auch extreme Futures Verkäufe sich selbst begrenzend. Die zwei Faktoren, die für die ungeheure Goldanomalie 2013 verantwortlich sind, werden also im nächsten Jahr deutlich kleiner sein.

Diese Welle von Goldverkaufsdruck in einer Situation, da Gold aufgrund der losgelösten Aktienmärkte als Investition sehr unbeliebt ist, zerstörte die Goldaktien. Der HUI stürzte Ende Juni auf 207, mehr als eine Halbierung gegenüber dem gleichen Zeitpunkt im Vorjahr! Und mit Beginn dieses Monats zwang weiterer Verkaufsdruck diesen herausragenden Goldaktienindex unter 200. Und dort dümpelte er die letzten Wochen vor sich hin, trübselige Niveaus.

Mit einem Wert von 0,157 in der letzten Woche war die HGR noch nie niedriger in diesem gesamten säkularen Bullenmarkt! Das liegt deutlich unter den Goldaktienextremen während der Aktienpanik 2008, welches das größte Angstereignis war, das jeder, der damals alt genug war um zu investieren, je erleben wird. Goldaktien sind so unbeliebt, so außerhalb der Gunst, dass sie derzeit relativ zu Gold gehandelt werden, wie am Ende eines säkularen Bärenmarktes. Das ist verrückt.

Und vollkommen, von Grund auf absurd! Der HUI hat vor Kurzem 193 erreicht, einen Stand, den er zuletzt im November 2008, im dunklen Herzen der Aktienpanik, erreichte. Allerdings wurde Gold damals bei lediglich um die 745 $ gehandelt. Jetzt war es 65% höher, nahe 1.226 $! Ist es logisch, dass Goldaktien gehandelt werden, als stünde Gold fast 500 $ tiefer? Natürlich nicht, es ist einfach nur lächerlich. Investoren liegen absolut falsch, wenn sie Goldaktien zu solchen dummen Bewertungen verdammen.

Dabei ist das noch nicht einmal die Hälfte. Das erste Mal, als der HUI solche extremen Tiefen erreichte, war vor über einem Jahrzehnt im August 2003. Damals stand Gold nur bei 373 $. Da Gold heute mehr als dreimal so hoch steht, ergibt es absolut keinen Sinn, dass Goldaktien bei den gleichen Kursen gehandelt werden. Sie befinden sich in einer völligen Anomalie, die durch extreme Stimmungen ausgelöst ist, irrationale Angst weit über dem Aktienpanikgrad. Das ist nicht haltbar und wird bald vorbei gehen, genau wie Ende 2008.

Da die Goldaktien relativ zu Gold so niedrig sind, spielt es fast keine Rolle, was Gold macht. Nach dem sie für ganze drei Jahre fast durchgängig fiel, ist die HGR längst überfällig für eine höhere Mittelwertrückkehr. Kein Trend der Märkte dauert ewig und auf Extreme folgt immer eine Rückkehr zum Mittelwert. Und das deutet auf einen enormen Anstieg der Goldaktien hin. Bevor die diesjährige verrückte Goldverkaufsanomalie einsetzte, betrug die HGR im Durchschnitt von 2009 bis 2012 0,346.

Sehen wir uns diese Jahre nach der Panik in der nächsten Grafik genauer an. Sie ist ähnlich der ersten mit Ausnahme der gelben Linie. Diese zeigt, wo der HUI stünde, falls die HGR wieder auf ihr Vor Panik Niveau von 0,511 zurückkehren sollte. Eine Betrachtung der tatsächlichen HUI Stände (rot) im Vergleich zu dieser hypothetischen Linie (gelb) liefert eine andere Möglichkeit, um zu bewerten, wie unglaublich unbeliebt Goldaktien geworden sind. Das kann und wird nicht für ewig andauern.

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