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Der Trade des Jahres 2014

06.01.2014  |  Robert Schröder
2013 war ein gutes Jahr für Aktien. Der Nikkei gewann 56% und der DAX 25%. Den Vogel schießt jedoch mit einem Plus von 280% die Börse in Venezuela ab. Demgegenüber steht die Börse in Peru mit einem Verlust von 24% dick im Minus. Welcher Markt könnte in 2014 also so richtig Gas geben? Die gebeutelten Edelmetalle Gold & Silber, die mit 28% bzw. 35% Verlust alles andere als glänzten oder eben die Verlierer aus 2013?

Es liegt auf der Hand die Verlierer des letzten Jahres als die möglichen Gewinner dieses Jahres zu küren. Also Gold, Peruanische Aktien & Silber jetzt volle Kanne long und sich am Jahresende 2014 freuen wie Bolle? So einfach ist das leider nicht. Zumal Gold und Silber im Großen Bild charttechnisch momentan alles andere als klar einzuordnen sind. Und welcher durchschnittliche Anleger hat schon den Nerv sich in die Materie des IGBVL, dem peruanischen Aktienindex, einzuarbeiten? Vom Wechselkursrisiko mal ganz zu schweigen. Also doch weiter auf den DAX setzen und sich unbeschwert von der expansiven und Geldflut treiben lassen?

Weitere Kursgewinne sind in diesem Jahr durchaus möglich. Das will und kann ich nicht ausschließen. Aber, ob es erneut 25% werden, sei einmal dahin gestellt und klar hinterfragt. Auch mit Blick auf die schon seit fast 5 Jahren andauernde Hausse. Ein Trade des Jahres wird der DAX, selbst wenn es im besten Fall noch einmal 25% werden sollten, also nicht. Für einen Trade des Jahres sollte es also eher ein Markt sein, der seit geraumer Zeit vor sich hin dümpelt und im besten Fall auch noch charttechnisch gut zu fassen ist und bei dem ein Ausbruch kurz bevor steht.

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So einen Markt finden wir meiner Ansicht nach in unserem Nachbarland Polen. Ich meine aber nicht den polnischen Aktienmarkt in Form des WIG20, sondern den Polnischen Złoty. Nach dem Crash in 2008/2009, als die Währung gegenüber dem Euro in nur sieben Monaten um 54% abgewertet hat, ist seitdem wieder relative Ruhe eingekehrt. Ab dem Spike auf 4,93 PLN im Februar 2009 setze bis Anfang 2010 wieder eine rasche Aufwertung auf 3,82 PLN ein. Seitdem läuft das Währungspaar EUR/PLN volatil seitwärts mit immer kleiner werdenden Ausschlägen in beide Richtungen.

Auffällig ist nun, dass das Gezappel der letzten Jahre ein zusammenlaufendes Dreieck formt. Nach dem senkrechten Anstieg in 2008/09 kann das nach Elliott Wave meiner Meinung nach nur eine Konsolidierungsformation im Rahmen einer großangelegten Korrekturwelle B sein. Das Dreieck deutet des Weiteren an, dass wir beim Złoty in diesem Jahr eine ähnlich starke und dynamische Abwertungswelle wie damals sehen könnten. Im Rahmen der Ausbruchswelle C traue ich dem Euro gegenüber dem Złoty einen Höhenflug auf 5,86 bis 6,35 PLN (A = C preislich bzw. prozentuell) zu. Und das noch in diesem Jahr. Die Kursziele sind so extrem, dass sie gar nicht mehr auf der Preisskala zu sehen sind.

Wie ein möglicher Ausbruch aussehen könnte, hat die Tschechische Krone als "Nachbar" des Złoty im November 2013 schon ansatzweise vorgemacht. Hier erfolgte eine Abwertung der Währung gegenüber dem Euro um 6,1%. Selbst in den Krisenjahren 2008/09 wurde eine derartig schnelle Abwertung per Monatsschlusskurs nicht erreicht. Damit wurde hier Zugunsten des Euros ein mittel- und langfristiges Kaufsignal generiert. Das Kursziel liegt hier meiner Einschätzung nach im Laufe des Jahres bei ca. 31 CZK. Die gestartete Abwertung der Tschechischen Krone dürfte also auch in 2014 tendenziell weiter gehen.

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Von einem Kaufsignal ist bei EUR/PLN noch nichts zu sehen. Das würde erst geschehen, sobald die obere Dreieckslinie per Wochenschlusskurs nach oben verlassen wird. Aktuell verläuft sie bei ca. 4,29 PLN. Allerdings wurde erst mit der letzten Handelswoche in 2013 die untere Dreieckslinie getestet und erneut verteidigt. Der Test der 4,13er Marke könnte damit das Ende der Welle B gewesen sein.

Die nächsten Wochen dürften also spannend werden und darüber entscheiden, wann Ausbruchswelle C in Richtung des beschriebenen Kurszielbereiches startet. Solange sich die Kurse aber innerhalb des zulaufenden Dreiecks bewegen und nicht signifikant und per Wochenclose unter 4,10 PLN fallen, ist das Szenario klar in takt.

Ob sich die erwartete Złoty-Abwertung tatsächlich bewahrheitet und es zum Trade des Jahres 2014 reicht, wird sich im Laufe des Jahres und spätestens am 01.01.2015 zeigen. Die Weichen sind zumindest schon gestellt. Jetzt muss der Zug nur in die richtige Richtung fahren.


© Robert Schröder
www.Elliott-Waves.com

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