Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Goldminen auf Jahrzehntunterstützung nach historischem Goldnegativjahr

08.01.2014  |  Dr. Uwe Bergold
- Seite 3 -
"Krise ist vorbei" versus "Krise hat noch gar nichtrichtig begonnen" (Teil 3)

Es gibt aktuell zwei Theorien über die derzeitige Positionierung der Weltwirtschaft innerhalb des übergeordnet makroökonomischen Boom-Bust-Zyklus (Säkularer Zyklus). Die einen (vorherrschender Mainstream) - welchen ihren Schwerpunkt auf Aktien setzen - behaupten, die Krise sei vorbei und wir haben das Tal ("Bust") im Jahr 2009 durchschritten. Die anderen (Contrarian) - welchen ihren Schwerpunkt auf Edelmetallinvestments setzen - warnen davor, dass die Krise ("Boom" im Jahr 2000) durch das Gelddrucken verschleppt wurde und noch gar nicht richtig begonnen hat. Da wir seit Frühjahr 2000 zu den zweiten gehören, wollen wir den aktuellen Status Quo anhand der Bewertung des weltweit wichtigsten US-Aktienmarktes S&P 500 (Vorlaufindikator für die Realwirtschaft) strategisch darlegen.

Open in new window
Abb. 6: S&P 500 inflationsbereinigt (oben) versus Tobin-Q-Ratio (unten) von 01/1900 bis 01/2014
Quelle: dshort.com


Während wir in den beiden vergangenen Marktkommentaren die historische Überbewertung des Aktienmarktes anhand der Ertragsbewertungskennzahlen Kurs-Gewinn-Verhältnis (aktuell bei 25; letztes säkulare Tief war bei 8) und Dividendenrendite (aktuell bei 1,9; letztes säkulare Tief war bei 6,4) visualisiert haben, wollen wir nun die dritte Bewertungskennzahl, das Tobin´s-Q-Ratio betrachten. Der Quotient ist benannt nach James Tobin, Träger des Nobelpreises für Wirtschaftswissenschaften im Jahr 1981, der diese Kennzahl ab 1968 propagierte. Das Q-Ratio kann auch als Kurs-Substanzwert-Verhältnis tituliert werden. Der Tobin-Quotient wird ermittelt, indem man den Marktwert eines Unternehmens durch die Wiederbeschaffungskosten aller Vermögensgegenstände teilt (nicht zu verwechseln mit den steuer- oder handelsrechtlichen Buchwerten).

Auch diese dritte Bewertungskennzahl oszilliert, wie das KGV oder die Dividendenrendite, langfristig um einen arithmetischen Mittelwert. Normalerweise wurden in der Vergangenheit, mit Ausnahme der historisch einmaligen Aktienblase im Jahr 2000, alle strategischen Kauf- und Verkaufszonen bei 50 Prozent unterhalb oder 50 Prozent über dem Mittel erreicht.

Betrachtet man in Abbildung 6 nun diesen Tobin-Quotienten des weltweit größten und wichtigsten Aktienindex S&P 500 (siehe hierzu bitte unteren Teil der Grafik), so wird relativ schnell die noch immer absurde Überbewertungssituation ersichtlich. Wir befinden uns aktuell, wie bei allen vorherigen Boom-Phasen, wieder über der 50-Prozent-Schwelle, vergleichbar auch mit dem Top vor dem Börsencrash 1929. Trotz der nunmehr fast 14 Jahren säkularer Baisse (Aktienmarkt hat trotz der zyklischen Hausse seit März 2009 sein reales All-Time-High vom März 2000 noch immer nicht überschritten), befindet sich der S&P 500, als wichtigster und größtkapitalisierter Aktienindex der Welt, nicht auf einem strategischen Kauf-, sondern wieder auf einem säkularen Verkaufsniveau. Somit fällt es uns
schwer von einem Ende der Krise zu sprechen, geschweige denn von einem Ende der strategischen Gold(minen)-Hausse.

Die letzte langfristige Aktien-Baisse und gleichzeitig strategische Gold- & Rohstoff-Hausse begann im Jahr 1966 bei einem Tobin-Quotienten, der genau 50 Prozent über seinem arithmetischen Mittel lag. Aktuell liegt dieses Ratio über (!) 50 Prozent. Neben der Betrachtung der Ertragsbewertungskennzahlen in den vergangenen beiden Monaten, sehen wir auch nach der Substanzbewertung anhand des Tobin´s Q-Ratio nicht das Ende, sondern ohne Zweifel erst den Anfang der "Krise".

Mit unserer Warnung vor größeren Aktienmarktturbulenzen werden wir sogar vom aktuellen Wirtschaftsnobelpreisträger Prof. Robert Shiller unterstützt (Interview vom 02.12.2013 auf CNBC: www.cnbc.com):

…Nobel Prize winner warns of US stock market bubble…

…"I'm not sounding the alarm yet. But in many countries the stock price levels are high, and in many real estate markets prices have risen sharply...that could end badly."…


Im gleichen Interview kam Dr. Marc Faber, der die strategische GOLD-Hausse zum Jahrtausendwechsel ebenfalls ankündigte, zu Wort:

…”We are in a massive speculative bubble”…

…”Best longs for 2014: Goldand gold shares“… (Quelle: http://finance.yahoo.com)

Open in new window
Abb. 7: S&P 500 vs. GOLD, SILBER und XAU Gold- & Silberminenindex seit dem Jahrtausendwechsel
Quelle: GR Asset Management GmbH


J.P. Morgan Sees Golden Opportunities for Huge Gains in 2014 With Gold and Silver

Dies war die Headline eines Artikels auf Yahoo Finance vom 23.12.2013 (Quelle: http://finance.yahoo.com). Erstmalig seit Beginn der zyklischen Gold-Baisse im Jahr 2011 spricht J.P. Morgan wieder Kaufempfehlungen für Goldminen aus:




Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"